Nach welchen Kriterien habt ihr die Krankenkasse ausgewählt?

vom 06.02.2020, 02:14 Uhr

Ich bin derzeit noch bei der Krankenkasse versichert bei der ich schon seit meiner Kindheit / Jugend versichert bin. Zu damaligen Zeiten war ich über meinen Papa familienversichert und habe mir bisher darüber noch keine großen Gedanken gemacht.

Nun habe ich allerdings heute wieder einen Zeitungsartikel gelesen in dem der Krankenkassenwechsel ein Thema war:

Jedes Mitglied einer gesetzlichen Krankenkasse hat das Recht diese zu wechseln - unabhängig von Status, Gesundheitszustand, Zahl der Angehörigen oder Einkommen. Durch den Krankenkassenwechsel können Sie den Beitragssatz minimieren und Ihre gesundheitliche Versorgung optimieren. Bei einem Wechsel Ihrer Krankenkasse haben Sie keinerlei Risiko zu befürchten, denn versicherungsfreie Zeiten ohne Krankenversicherung sind per Gesetz ausgeschlossen. Einschränkungen gibt es kaum: Die Kasse muss für das Bundesland, in welchem sich Wohnsitz oder Arbeitsstelle befinden, zugelassen sein.

In einem Check Krankenkassenvergleich habe ich nun aber herausgefunden, dass es durchaus auch Krankenkassenbeiträge diverser anderer Krankenkassen gäbe, die mir etwas billiger kämen. Neben dem finanziellen Aspekt stört mich schon auch ein bisschen, dass ich vor Ort keinen Anlaufpunkt für meine Krankenkasse habe.

Was waren eure Kriterien für die Wahl der Krankenkasse? Checkt ihr die Konditionen regelmäßig oder seit ihr schon jahrelang bei der selben Krankenkasse?

» EngelmitHerz » Beiträge: 3943 » Talkpoints: 17,00 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich bin vor gut 10 Jahren von der gesetzlichen in die private Krankenversicherung gewechselt und hierbei lag mein Hauptaugenmerk natürlich auf die monatlich zu bezahlenden Beiträge. Ich habe mich dabei von einer Makleragentur beraten lassen und diese hat mir dann auch eine gute Versicherung vermittelt und bei der bin ich heute noch. Es war aber ein ziemlicher Spießrutenlauf, denn durch meinen 30%igen Grad einer Behinderung, war es gar nicht so einfach, überhaupt eine geeignete Krankenversicherung zu finden. Manche Gesellschaften haben gleich abgewunken, andere haben einen utopischen Risikoaufschlag gefordert.

Benutzeravatar

» Lupenleser » Beiträge: 1126 » Talkpoints: 850,34 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich war jetzt schon mehrmals kurz davor Mitglied einer Krankenkasse zu wechseln. Wichtig sind mir dabei der Zusatzbeitrag und Bonuszahlungen für Mitgliedschaft im Sportverein und das Sportabzeichen und eine Beitragsrückerstattung, wenn man nicht zum Arzt geht.

» Sternenbande » Beiträge: 1860 » Talkpoints: 70,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich bin vor zig Jahren mal bei der Techniker Krankenkasse gelandet, weil das damals für mich die günstigste war. Zwischenzeitlich war ich mal über meinen Mann versichert, mit Beihilfe und privat. Das war aber nur für ein paar Jahre. Jetzt bin ich wieder bei der Techniker Krankenkasse, weil ich schon damals nur gute Erfahrungen gemacht hatte, beziehungsweise keine schlechten, und auch jetzt gibt es keinen Grund für mich zu wechseln. Die Leistungen bei den gesetzlichen sind ja ähnlich.

Mein ältester Sohn ist privat versichert, weil das für ihn am günstigsten war und ist und er sehr wahrscheinlich nie eine Familie gründen wird. Für ihn hat es sich schon alleine wegen der Zähne gelohnt. Er hat schon einige Implantate. Ich würde immer eine gesetzliche Krankenversicherung vorziehen. Ich habe keine Vorteile gesehen, als ich privat versichert war. Und was auch wichtig ist: Man muss ans Alter denken. Das kann nämlich sehr teuer werden, weil man nicht in die Krankenversicherung für Rentner kommt, wenn man nicht eine gewisse Anzahl von Jahren gesetzlich versichert war.

» blümchen » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Während der Ausbildung und noch einige Zeit danach war ich bei der Betriebskrankenkasse. Durch einen Job war ich dann bei der Barmer gelandet und später über die Familienversicherung bei meinem Mann bei der AOK. Dort bin ich heute noch freiwilliges Mitglied. Bei uns liebt die AOK, im Vergleich zu anderen Krankenkassen recht verkehrsgünstig und sie haben auch eigene Parkplätze. Ich muss zwar selten direkt in die Filiale, aber die Parkplatzlage im Umfeld ist mir da sehr wichtig.

Ich vergleiche auch nicht mit anderen Krankenkassen, da ich mit der AOK sehr zufrieden bin. Was nutzen mir da ein paar Euro weniger Beitrag, wenn ich das an anderer Stelle wieder drauf zahle, weil dann eben Parkgebühren kommen oder weitere Anfahrten? Da bleibe ich lieber wo ich bin und habe die Bequemlichkeit auf meiner Seite.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Ich bin schon immer in einer Betriebskrankenkasse versichert. Erst durch meinen Vater, dann, als ich eine Ausbildung begonnen habe, eben auch als eigenes Mitglied. Ein Wechsel kam bisher nicht in frage, weil die Zusatzleistungen dieser BKK ganz gut sind, der Beitrag ist auch nicht höher, als bei anderen, im Vergleich oft sogar etwas niedriger.

Außerdem gibt es im Betrieb diverse Anlaufstellen dieser Krankenkasse, man hat also immer mehrere Büros, die mit einem Ansprechpartner besetzt sind und kann Kleinigkeiten direkt am Arbeitsplatz und während der Arbeitszeit erledigen. Größere Angelegenheiten auch, aber die würde ich nicht im Dienst machen.

» Squeeky » Beiträge: 2792 » Talkpoints: 6,18 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ursprünglich bin ich bei der AOK versichert gewesen, so wie meine Eltern. Doch als ich damals im Beruf zum ersten Mal über die Beitragsbemessungsgrenze gekommen war, hatte man mich beim Übergang zum Status des freiwilligen Versicherten sang und klanglos abgemeldet, ohne mich zu informieren. Obwohl ich auf einmal formell gar nicht mehr versichert war, hatte man trotzdem weiterhin meine Beiträge kassiert.

Als ich das damals ein halbes Jahr später zufälligerweise herausgefunden hatte, habe ich gleich die Krankenkasse gewechselt und habe die Betriebskrankenkasse meines damaligen Arbeitgebers gewählt. Und bei dieser bin ich auch heute noch, obwohl ich schon seit beinahe 20 Jahren einen anderen Arbeitgeber habe.

Benutzeravatar

» lascar » Beiträge: 4414 » Talkpoints: 782,29 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



blümchen hat geschrieben: Ich habe keine Vorteile gesehen, als ich privat versichert war. Und was auch wichtig ist: Man muss ans Alter denken. Das kann nämlich sehr teuer werden, weil man nicht in die Krankenversicherung für Rentner kommt, wenn man nicht eine gewisse Anzahl von Jahren gesetzlich versichert war.

Das stimmt aber auch alles nur halb. Auch als privat versicherter Rentner kann man durchaus einen Zuschuss zu seiner privaten Krankenversicherung bekommen. Natürlich kommst du nicht in die Krankenversicherung für Rentner. Warum solltest du auch, du bist doch schon krankenversichert bei deiner privaten Versicherung. Doppelt versichern wäre doch Blödsinn. Und darum geht es ja auch nicht.

Es geht ja schlussendlich darum, dass du zu Arbeitszeiten als privat versicherter Angestellter ja einen Zuschuss zur Versicherung bekommst, genauso wie der Arbeitgeber ja auch bei der gesetzlichen Krankenversicherung seinen Arbeitgeberanteil bezahlen muss. Der Unterschied ist da marginal und besteht im Prinzip bloß darin, dass bei der gesetzlichen Kasse der Arbeitgeber seinen Teil direkt bezahlt und du nur deinen Anteil auf dem Lohnzettel siehst und bei der privaten es meist so ist, dass du den Arbeitgeberanteil mit ausgezahlt bekommst und dann selber den kompletten Beitrag bezahlst.

Und für viele privat versicherte Arbeitnehmer gibt es mit dem Eintritt ins Rentenleben dann vom Rentenversicherungsträger einen Zuschuss zur Krankenkasse, so dass du eben nicht den kompletten Beitrag selber bezahlen musst. Davon ausgenommen sind ja nur die Mitglieder, die nicht in der gesetzlichen Rentenversicherung pflichtversichert sind wie beispielsweise Ärzte oder auch Juristen, die über ihr Versorgungswerk abgesichert sind. Die kriegen aber auch in der gesetzlichen Krankenversicherung als Rentner keinen Zuschuss. Macht also ergo keinen Unterschied.

Genauso müssen ja die Tarife heutzutage Ergänzungstarife für Altersrückstellungen enthalten, die zumindest so die Theorie, sogar eher zu günstigeren Beiträgen im Alter führen soll. Ob das so stimmt und eintritt, kann dir natürlich keiner sagen.

Auch darf man bei der ganzen Berechnung ja nicht vergessen, dass gerade für Gutverdiener vor dem Renteneintritt ja oft Jahrzehnte Beitragsersparnisse stehen in der privaten Versicherung. Sei es durch generell etwas günstigere Beiträge, wenn man sich gesund versichern kann oder durch regelmäßige Beitragsrückerstattungen, wenn man keine Leistungen in Anspruch nimmt. Das ist ja in der PKV Gang und Gäbe im Gegensatz zur GKV, wo das eher die Ausnahme darstellt.

Nichts desto trotz denke ich sollte man seine Krankenkasse in erster Linie an Hand seiner persönlichen gesundheitlichen Bedürfnisse auswählen und dann auch zur Not ein paar Euro mehr bezahlen. Die Beiträge sind ja eh nur Momentaufnahmen und nur weil Kasse X heute keinen Zusatzbeitrag verlangt kann das in zwei oder drei Jahren ja schon ganz anders aussehen. Genauso wie sich ja auch der Leistungskatalog in der GKV jederzeit ändern kann und die eigene Kasse dann plötzlich vorher noch angebotene Zusatzleistungen nicht mehr übernimmt. Das ist ja in der PKV auch anders. Wenn der Vertrag abgeschlossen ist, lässt sich der Leistungskatalog ja nicht mehr einfach so ändern.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^