Welche Probleme in Beziehung nicht selbst bewältigen können?

vom 07.05.2019, 14:30 Uhr

Viele Paare haben ja irgendwelche Probleme in ihrer Beziehung - viele Paare streiten sich beispielsweise sehr oft und heftig, wiederum andere sind sehr eifersüchtig. Manchmal kann es dabei auch zu einer richtigen Beziehungs- oder Ehekrise kommen - dann vielleicht, wenn einer der beiden fremdgeht oder wenn die Beziehung aus irgendwelchen anderen Gründen über einen längeren Zeitraum schlecht läuft.

Einige nehmen dabei eine Paartherapie an Anspruch, andere wenden sich vielleicht an Freunde oder Familienmitglieder, die beraten oder vermitteln sollen. Welche Probleme in einer Beziehung gibt es eurer Meinung nach, die man als Paar nicht selbst bewältigen kann oder sollte? Ich finde ehrlich gesagt, dass man Sachen, die nur das Paar an sich betreffen auch am besten gemeinsam als Paar klären sollte.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich bin keine Freundin davon, eine dritte Person in meine Beziehung einzuweihen und ihr meine Probleme zu schildern. Selbst dann nicht, wenn es berufliche Gründe bei der Person hat und sie eine Schweigepflicht mit bringt. Ich bin davon irgendwie noch nie eine Freundin gewesen und ich bin der Meinung, dass wenn man selbst als Erwachsene keinen Ausweg findet, dann eben Pech. Ich brauche da keine dritte Person.

Bitte nicht falsch verstehen. Jeder, der das für sich in Anspruch nimmt, verdient meinen Respekt. Ich kann es nicht und ich will es nicht. Ich rede immer Klartext. In sexuellen Themen, alltäglichen Themen usw. Das erwarte ich vom Gegenüber auch. Ob es darum geht, was einen stört, was man sich wünscht, was man will usw. Ich bin da für offene Gespräche offen und versuche eine Lösung zu finden, lasse mich auf viele Experimente ein, aber keine Eheberatung, Therapie usw. Das geht mir am Ende dann auch zu weit.

Ich finde, dass eine Beziehung zwischen 2 Menschen ist. Eine 3 Person kann sicherlich Input geben, aber ich möchte meine Beziehung selber retten und erhellen. Tipps etc.kann man auch im Web finden und muss nicht gleich zu einem überbezahlten Therapeuten rennen oder? Ich bin da eben etwas anders gestrickt und habe immer eine Beziehung auf Augenhöhe zu Zweit geführt.

Mich stinkt es schon an, wenn Menschen ständig zu ihrer besten Freundin rennen, der alles brühwarm erzählen. Denn in den meisten Fällen ist es nun einmal so, dass man nur einseitig und unehrlich erzählt. Nicht nach dem Motto, ich bin auch das Problem etc. Das hat sich deswegen so herauskristallisiert, dass ich auch niemals eine Eheberatung oder eine Paartherapeut und Berater im Allgemeinen zustimmen würde.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Ich bin kein Mensch, der Dritte in eigene Probleme reinzieht, besonders in Differenzen mit dem Partner. Ich bin aber ein großer Anhänger des Modelllernens. Soll heißen, ich beobachte andere Beziehungen und ihre Probleme, analysiere (für mich) die Sollbruchstellen und Ursachen des Problems und analysiere dann inwiefern diese "Lösungsansätze" auf mich übertragbar sind, dass solche Probleme in unserer Beziehung gar nicht erst auftauchen würden. Das klappt bisher ganz gut als Präventionsmaßnahme.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich halte es durchaus für sinnvoll, sich qualifizierte Hilfe von außen zu suchen, wenn es in einer Beziehung kriselt, und man selber keinen Ausweg mehr weiß. Und damit meine ich nicht "sich bei Freundinnen ausheulen", sondern sich an Fachleute zu wenden.

Beziehungen existieren ja nicht im Vakuum, sondern hängen von zahllosen Faktoren ab, sowohl äußerlichen wie (ganz banal) dem lieben Geld als auch den Eigenheiten, Macken und auch Defiziten, die jeder normale Mensch mit sich herumschleppt und mit denen er klarzukommen versucht. Es wird ja immer getönt, es sei keine Schande, sich Hilfe zu suchen, wenn es psychisch hakt oder wenn man schlicht mit seinem Leben unzufrieden ist und sich selber nicht freistrampeln kann. Das kann im Job sein, irgendwelche persönlichen Schwierigkeiten, und eben auch in der Beziehung.

Und von daher würde ich es durchaus als sinnvoll ansehen, eine im Idealfall dafür qualifizierte unabhängige dritte Partei heranzuziehen, die etwa bei Kommunikationsproblemen weiterhelfen kann oder generell dabei, Gefühlsknäuel zu entwirren und den individuellen Bedürfnissen und Ansprüchen in einer Beziehung zu ihrem Recht zu verhelfen. Aber nein - über "so etwas" spricht man nicht mit Dritten. Anscheinend ist es doch nicht "ganz normal und nicht schlimm", irgendeine Form von Therapie anzugehen.

» Gerbera » Beiträge: 11292 » Talkpoints: 42,29 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ich hatte noch nicht so dicke Probleme mit meinem Partner, dass ich das in einer Therapie hätte besprechen müssen, aber das würde ich an sich schon machen, wenn man so ganz grundsätzliche Probleme hat und auch mit dem Rat von Freunden nicht mehr weiterkommt. Wenn jemand beispielsweise immer verletzt wurde und dann bei jeder Sache eifersüchtig in einer Beziehung ist, dann finde ich das durchaus therapiebedürftig, wenn die Eifersucht sehr ausgeprägt ist. Ich bin aber generell ein Mensch, der Hilfe annehmen würde, wenn da der Bedarf da ist.

Die können einem sicherlich nur Ratschläge geben, aber die Sicht von außen und von Fachpersonal kann ganz wichtig sein, da sie nicht emotional an einen gekettet sind wie Freunde und es gibt einfach traumatische Erlebnisse, die man nicht mal eben so schnell hinbekommen kann.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


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