Hund darf sich nur auf Kommando „entleeren“

vom 12.09.2021, 21:28 Uhr

Grade das Thema „Stubenreinheit“ wird in den Hundegruppen auf sozialen Netzwerken mehrmals pro Tag diskutiert und fast immer erzählt am Ende mindestens eine Person, dass ihr Hund das Geschäft nur auf Kommando verrichten darf und empfiehlt anderen Leuten, dass sie es ihrem Hund auch beibringen sollten sich nur auf Kommando zu „entleeren“ und dass der Hund ansonsten, auch draußen und beim spazieren gehen, weiter „anhalten“ muss, bis das Kommando kommt.

Ich stehe dem Ganzen etwas zwiegespalten gegenüber. Auf der einen Seite ist es sicherlich praktisch, wenn man dem Hund beigebracht hat sich auf Kommando zu entleeren und seine Geschäfte zu verrichten, weil es einem im Winter und bei Regen sicher einige hundert Meter spart, die der Hund braucht, bis er die „richtige“ Stelle gefunden hat - vor allem, wenn es in Strömen regnet, kann das die Nerven doch sehr belasten, wenn der Hund sich nicht entscheiden kann, welche Stelle perfekt fürs große Geschäft erscheint. :lol:

Aber auf der anderen Seite hätte ich auch Bedenken, dass mein Hund sich dann bei fremden Leuten nicht entleert, weil das Kommando nicht richtig ausgeführt wird oder er es von ihnen nicht richtig deuten kann - wenn zum Beispiel meine Mutter meinen Hund für einen Spaziergang abholt, kann es ja sein, dass er das Kommando von ihr nicht so gut annimmt und am Ende vielleicht sogar, wenn das öfter vorkommt, gesundheitliche Probleme wie eine Blasenentzündung oder Nierenbeckenentzündung bekommt.

Wie handhabt ihr das mit euren Hunden? Dürfen eure Hunde sich überall da lösen, wo sie es wollen und „brauchen“ oder dürfen sie es nur auf Kommando? Wir setzen jetzt einfach mal voraus, dass der Platz dafür geeignet ist - das heißt, dass es sich dabei nicht um einen Sandkasten, ein Blumenbeet oder eine Hauswand handelt.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Ähm, nur weil ich meinen Hunden per Kommando nahelege, jetzt Blase und Darm zu entleeren, heißt das doch nicht, dass die sonst einhalten. Da logischerweise das Pieseln auf dem Trainingsgelände verboten ist und es auch sehr ungünstig ist wenn der Hund seinen Bewachungsplatz verlässt, um zu kacken, gibt es vor dem Training oder der Prüfung die Aufforderung, jetzt alles zu erledigen, damit dann nichts mehr stört.

Und weil die Herren Hund das so kennen, kann man den Gassigang notfalls abkürzen oder die Blase nochmals leeren, wenn es nach dem Spaziergang in Auto oder Hänger oder in die Wohnung geht. Aber deshalb sind die doch nicht emotionalen Stöpseln und Klemmen versehen. :lol: Sobald die nicht arbeiten, gehen die draußen ihren Geschäften nach wie jeder andere Vierbeiner auch.

» cooper75 » Beiträge: 13330 » Talkpoints: 498,67 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Dieses „Entleeren“ auf Kommando klingt für viele immer etwas befremdlich, aber es zeigt eine ausgesprochen gute und hochwertige Erziehung. Da kann sich die oder derjenige ruhig mal fein auf die Schulter klopfen, weil das schon wirklich ein hohes Maß an Erziehung erfordert, damit der Vierbeiner das macht und versteht. So viel Geduld haben die wenigsten, deswegen sieht man es auch nur sehr selten.

Doch es ist eine gute Erziehungsmethode in vielerlei Hinsicht. Denn auf gewissen Stellen dürfen Vierbeiner einfach nicht hinmachen und das kann neben Kosten auch Ärger verursachen. Da macht es Sinn, wenn der Hund kurzfristig einhalten kann, um eine Wiese weiter zu gehen, um dort sein Geschäft zu erledigen. Das bedeutet ja auch nicht, dass der Hund ohne diesem Kommando nicht per se pinkelt oder kackt, so läuft das ja auch nicht. Wenn die müssen, dann müssen die.

Allerdings gerade wie in Hundevereinen oder auf einem Trainingsplatz kann so ein Kommando doch wirklich hilfreich sein, wo man sonst ein wenig „Ärger“ bekommt und die Diskussionen sich gleich ersparen möchte. Es ist ja nicht so, dass dieses Kommando gleichbedeutend damit ist, dass nur dann der Hund wirklich machen darf/kann und solange einhalten muss. Das würde ich womöglich dann eher schon als Tierquälerei empfinden, wenn ich zu entscheiden habe, wann der Hund macht, wie lange er einhalten muss usw.

Doch wer seine Hunde gut erzogen hat, sie kennt und regelmäßig viel mit ihnen unterwegs ist, der lernt früher oder später auch ihre Blase kennen. Ich konnte also auch perfekt sagen, dass meine Hündin selbst im hohen Alter 1-2 Stunden noch aushalten konnte, um zu wissen, dass hier nicht von schmerzhaften Einhalten die Rede ist, ehe sie vor die Tür, im Wald usw. kam.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



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