Der Hund möchte morgens sein Trockenfutter nicht fressen

vom 18.09.2021, 13:38 Uhr

Mein Hund bekommt schon seit mehreren Monaten die gleiche Marke Trockenfutter und seit einiger Zeit möchte er diese morgens nicht mehr fressen. Er muss jedoch morgens wenigstens eine Kleinigkeit fressen, da er sonst im Laufe des Vormittags bis Mittags anfängt zu erbrechen und dann einmal Magensäure und Schleim erbricht. Wenn er morgens jedoch, was ab und an vorkommt, etwas frisst, dann hat er keine Probleme. Snacks nimmt er morgens jedoch immer, aber ich kann ihm ja nicht jeden Tag morgens ein Schweineohr geben, das ist ja auch alles andere als gesund. :lol:

Seit kurzem bin ich dazu übergegangen, dass er morgens immer eine Kleinigkeit bekommt, die kein Trockenfutter ist. Je nach Tag kann es morgens Möhren geben, Gurken oder, wenn vom Vortag etwas übrig ist, auch gerne mal ein gekochtes Ei (dies jedoch sehr selten) oder einen Rest Reis oder Nudeln. Das frisst er sehr gerne und hat dann morgens wenigstens eine Kleinigkeit im Magen, sodass er nicht mehr erbricht. Ab dem frühen Nachmittag fängt er dann auch an Stück für Stück sein Trockenfutter zu fressen.

Kennt ihr das von euren Hunden auch, dass sie morgens ihr Trockenfutter beziehungsweise ihr normales Futter nicht fressen wollen? Haben sie da einfach, wie manche Menschen, keinen Hunger? Nehmen sie dafür andere Sachen gerne? Ein Futterwechsel kommt bei uns nicht infrage, da die Sorte an Trockenfutter krankheitsbedingt die einzige Sorte ist, die er fressen darf.

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Warum sollte der Hund morgens sein Trockenfutter fressen, wenn es ihm sowieso ständig zu Verfügung steht und er Besseres und Aufmerksamkeit bekommen kann. Dazu kommt, dass das Problem hausgemacht ist und durch die Gabe von zusätzlichen Snacks verstärkt wird. Oder er ist krank.

Der Verdauungstrakt von Hunden ist noch ganz nah am Wolf. Und der frisst als Schlingfresser alles, was ihm bei Beuteerfolg vor die Nase kommt. Wer weiß, wann es das nächste mal etwas gibt. Dabei schaffen Hund und Wolf bis zu zehn Prozent des eigenen Körpergewichts in einer Portion. Gibt es kein Futter, ruht der Verdauungstrakt, nach jeder Futteraufnahme läuft er auf Hochtouren.

Das sieht bei deinem Hund dann so aus: Der erste Keks am Morgen lindert den Säureüberschuss. Hund frisst nun an und zu etwas Futter und bekommt Leckerchen und Snacks. So entstehen schnell zwölf oder mehr Mahlzeiten am Tag, bei denen der Magen aus Rohren Säure feuert, weil der Körper keine Snacks kennt. Dazu kommt die konditionierte Säureproduktion durch Rituale: Es gibt Futter, wen ... Es gibt einen Keks, wenn ... Kein Wunder, dass die Säureproduktion überschießt, wenn in der Nacht alle schlafen und der Wauzi nicht ständig Snacks erhält.

Gesunde erwachsene Hunde kommen mit einer Mahlzeit am Tag aus. Alternativ funktionieren auch größere Mengen alle paar Tage. Das sorgt nicht nur für eine ausgeglichene Säureproduktion, es trainiert auch die Magenbänder und beugt Magendrehungen vor. Hier gibt es einmal am Tag Futter. Wer nach 15 Minuten nicht frisst, hat Pech. Dann ist der Hunger wohl nicht groß, am nächsten Tag gibt es die nächste Chance.

Wobei meine Hunde fressen. Aber in den letzten Jahrzehnten hatten wir mehr als einmal untergewichtige Übernahmehunde, deren Vorbesitzer total verzweifelt waren, weil der Hund selbst bei sechs oder sieben verschiedenen Menüs und sozusagen einem Futterhandel in der Garage nicht fraßen. Spätestens nach zwei Wochen siegt der Hunger. :D Dann ist das Thema durch.

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