Was haltet ihr von einer Nottoilette für zu Hause?

Einer meiner Söhne möchte umziehen und besichtigt zurzeit Wohnungen. Die Wohnungen sind relativ groß und in einer höheren Preisklasse. Die letzte Wohnung fand er ganz gut, aber sie hat keine Gästetoilette. Er hätte aber gerne eine zweite Toilette, weil er oft Besuch hat. Aus Spaß habe ich ihm vorgeschlagen, doch eine Nottoilette in dem großzügigen Abstellraum, der zur Wohnung gehört, aufzustellen. Es gibt sie in den unterschiedlichsten Ausführungen und sie sind eigentlich eher für unterwegs gedacht.

Aber bei näherem Überlegen finde ich sie für Zuhause für den Notfall gar nicht mehr so abwegig, falls etwa die Toilette verstopft ist oder man über längere Zeit kein Wasser hat. Habt ihr eine Nottoilette für die Wohnung? Habt ihr eine Nottoilette für unterwegs? Benutzt ihr sie oder haltet ihr sowas für völlig unnötig, weil man ja unterwegs auch in die Büsche gehen kann?

Ich würde so etwas nicht nutzen wollen und lieber alles verkneifen bis es wieder geht oder irgendwo hinfahren, bis ich meine Toilette wieder benutzen kann. Das stinkt doch dann auch und je nachdem wie stabil das auch ist, hat man am Ende dann alles dreckig. Ich habe zum Glück 2 Bäder und daher auch nicht das Problem, aber so eine Nottoilette würde ich keinem anbieten wollen und auch nicht selber nutzen. Selbst bei größeren Feiern war das bei meinen Eltern, die nur eine Toilette in der Wohnung haben, nie ein Problem, daher sehe ich da auch keine Notwendigkeit.

Wenig. Ich hatte noch nie ein wie auch immer geartetes Problem mit meiner Toilette, das mich dazu bewogen hätte, in eine Mülltüte zu kacken. Und das umfasst mehrere Jahrzehnte des Allein-Lebens, einen Auslandsaufenthalt, natürlich auch diverse Urlaube, Wohnungen in unterschiedlichem Alters- und Gesamtzustand sowie diverse Krankheitszustände. Ich kann mir auch nur schwer ein Szenario vorstellen, bei dem ich ohne Abwasserentsorgung tagelang in meiner Wohnung eingesperrt bin.

Ich meine, klar kann man derlei Fälle von der Geiselnahme bis zur Bombenexplosion konstruieren, die die Kanalisation im ganzen Stadtviertel zerstört. Aber ich konnte in knapp 40 Jahren (Windelzeit abgezogen) immer ein traditionell westliches Klo finden, bevor ich zum Kackbeutel greifen musste und gehe davon aus, dass dieser Trend so schnell nicht abreißt.

Falls beispielsweise in meinem Wohnwürfel die Abwasserentsorgung zusammenbricht, würde ich eher ins Hotel als auf ein Notklo gehen oder mich bei Verwandten vorübergehend einquartieren. Beim Camping o.ä. wäre es natürlich etwas anderes, aber da verzichtet man ja freiwillig auf den Komfort der gefliesten Abteilung.

Das ist jetzt nicht wirklich dein Ernst oder? Das mag vielleicht etwas fürs Campen in der Wildnis sein. Aber wer will denn schon sein Geschäft in eine Mülltüte machen, die dann die Wohnung voll stinkt, wenn es eine Tür weiter eine richtige Toilette gibt? Ich wüsste auch nicht, was ich von einem Gastgeber halten soll, der mich auf so eine Toilette schickt.

Ich kann natürlich schon verstehen, dass dein Sohn jetzt vielleicht nicht jeden auf seine Toilette lassen möchte, wenn da dauernd viel Besuch da ist und lieber eine Gästetoilette hätte. Das wäre ja für den Besuch auch in Ordnung. Aber dann sollte es eben auch eine richtige Toilette sein. Ein wenig Respekt sollte man seinen Gästen gegenüber auch zeigen. Und dann muss er im Zweifel eben durch und nach jede Abend, wo er Besuch hatte, das Klo eben putzen.

Ich habe lange in Wohnungen gewohnt, die nur eine einzige Toilette hatten. Selbst in einer WG mit vier Personen gab es nur ein Badezimmer mit einer Toilette und es ist nie jemand auf die Idee gekommen, dass wir dringend ein Gestell mit Plastiktüte irgendwo aufstellen sollten.

Ja, ich hatte tatsächlich schon mal einen Tag lang keine Toilette. Die wurde Morgens abgebaut und der Austausch hat dann bis Abends gedauert. Und nein, ich habe auch da keinen Müllbeutel gebraucht. Ich habe zwei Mal die Toilette der Nachbarn benutzt und ansonsten war ich eh unterwegs. Das war überhaupt kein Problem.