Geschenke für Lehrer verboten oder nur ungern gesehen?

vom 23.05.2021, 12:45 Uhr

Eine Bekannte, die ihr Abitur nachholt, teilte mir mit, dass ein erwachsener Schüler der Lehrerin etwas geschenkt habe. Sie hat sich natürlich dafür bedankt, aber auch gesagt, dass dies gar nicht gern gesehen wird und gewisse Wertigkeiten auf gar keinen Fall überschreiten darf.

Dieser Schüler fand die Diskussion darum lächerlich, weil es sich dort eben um Schüler zwischen 18 und 70 Jahren handelt, sodass er der Ansicht war, dass als Erwachsener man tun könne, was man möchte und in diesem Fall kaum von bestechlichen Angelegenheiten reden kann.

Bei dem Geschenk handelte es sich um zwei Alben einer Band, die diese Lehrerin mag, aber diese Auflage wohl nicht bekommt. Doch sie teilte eben mit, dass es gewisse Wertigkeiten nicht überschreiten dürfte und eben nicht gern gesehen ist, wegen Bestechung etc.

Jetzt frage ich mich aber tatsächlich, ob Geschenke an Lehrer per se verboten sind oder es in der Tat um die jeweilige Wertigkeit der Geschenke geht? Gleichzeitig wüsste ich zu gerne, wo das Problem an Präsenten von Schülern sein soll, die möglicherweise ihre Dankbarkeit auf diese Art ausdrücken möchten?

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Beamte und Angestellte des öffentlichen Diensts dürfen meines Wissens nur Geschenke von minimalem Wert annehmen. Ich war zwar nur kurz Beamtin, und es ist auch schon lange her, aber alles über eine Tafel Schokolade hinaus hätte ich wohl nicht annehmen dürfen. Da ich aber nie mehr als eine Tafel Schokolade bekommen habe, weiß ich auch nicht, was dann passiert wäre. Jedenfalls hätte ich sicherheitshalber jedes Geschenk, das über einen einstelligen Eurobereich hinausging, höflich abgelehnt. Man weiß ja nie.

Mit dem Alter hat das überhaupt nichts zu tun, sondern wie gesagt mit dem Verdacht der Bestechlichkeit. Wer glaubt, als Erwachsener rein altersbedingt tun zu können, was man möchte, ist sowieso vollkommen schief gewickelt und braucht noch ein paar Nachhilfestunden in Sachen Recht und Gesetz. Ob es wirklich sinnvoll ist, steht natürlich auf einem anderen Blatt. Aber ich würde als Beamtin auch lieber dankend verzichten, als im Extremfall(!) später Ärger zu bekommen. Es ist ja nie ausgeschlossen, dass es dann später heißt: Ich habe ihnen doch das und das besorgt, könnten Sie da bei der Klausur nicht ein Auge zudrücken?

» Gerbera » Beiträge: 11288 » Talkpoints: 41,28 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Ich bin zwar kein Beamter, arbeite aber im öffentlichen Dienst. Bei uns ist es auch so, dass wir immer mal wieder Geschenke überreicht bekommen, insbesondere zum Jahreswechsel. Diese werden aber in der Regel abgelehnt bzw. zurückgegeben. Wenn das nicht mehr möglich ist, dann werden sie in einem Schrank aufbewahrt, um sie irgendwann weiter zu verschenken.

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» lascar » Beiträge: 4404 » Talkpoints: 780,84 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



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