Unglücklich im Job und trotzdem nicht wechseln?

vom 23.04.2021, 18:21 Uhr

Mein Partner macht mich fix und fertig, er ist super unglücklich in seinem Job. Das fängt an bei dem Arbeitsweg von circa einer Stunde mit dem Auto, dann immer wieder Streitigkeiten mit dem Chef und auch seine Tätigkeit macht ihm keine Freunde, als Fazit: ALLES DOOF!

Das ganze höre ich mir jetzt schon seit drei Jahren an und auch vorher war das alles nicht besser. Aber statt er sich mal bewirbt, ist er motzig und schlecht gelaunt, wegen seiner Arbeitsstelle. Alle anderen Jobs, die zur Verfügung stehen würden, sind scheinbar nicht das richtige, oder auch nicht an der richtigen Stelle, oder man verdient weniger, meiner Meinung nach immer wieder neue Ausreden.

Ich kenne das auch von meinem Exfreund, der auch nie gewechselt hat, weil er meinte seine Stelle wäre ja sicher, aber auch nie wirklich zufrieden war, mit Gehalt und anderen Unannehmlichkeiten.

Jetzt bin ich der Meinung, dass man ja den halben Tag auf der Arbeit ist und der Job einem ja auch ein bisschen Zusagen sollte, wenn nicht sogar im Idealfall zu 100 Prozent gefallen sollten und man sich auch komplett wohlfühlen sollte. Mir wären da hundert Euro weniger erst mal weniger wichtig, da wir das auch mir weniger Geld schaffen würden.

Kennt ihr auch solche Personen, die unzufrieden in ihrem Job sind, aber trotzdem niemals wechseln würden, oder habe sie es dann doch getan? Und wurde es dann besser, oder haben sie die Entscheidung dann später bereut? :think:

» laraluca » Beiträge: 1067 » Talkpoints: 9,53 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Eine Zeit lang habe ich auch versucht, jemanden zu unterstützen, der im Job sehr unzufrieden war. Das ging so weit, dass ich den Lebenslauf und die Bewerbung geschrieben habe. Mir fiel auch auf, dass die Person das eher widerwillig machte, als würde ich denjenigen dazu drängen, dabei hatte er das Stellenangebot selbst gefunden und bat mich um Hilfe bei der Bewerbung.

Es ist schwer. Auf der einen Seite wurde immer gemeckert und gejammert, wie schlimm der Job ist und was da alles nervt, aber auf der anderen Seite gab es keine wirkliche Veränderungsmotivation. Denn für mich ist es zunächst einmal folgerichtig, dass man versucht, etwas zu verändern, wenn man unzufrieden ist oder? Ich hatte auch schon Jobs, die mir nicht mehr gefallen haben, aber das war immer nur übergangsweise und dann habe ich mich neu orientiert.

Was möglicherweise eine Rolle spielt, kann die Gewohnheit sein. Im alten Job kennt man alles, kennt die Kollegen, weiß wie man die zu nehmen hat. Vielleicht nervt ein Kollege immer wieder, aber man weiß, wie man mit ihm umgehen muss. Vielleicht stresst der Chef, aber man weiß, wie man Aufgaben so hinbekommt, dass er zufrieden ist. Man kennt alles und kennt damit auch "Abkürzungen" oder Vereinfachungen. Bei einem neuen Job kennt man erst einmal nichts und der neue Job ist aufgrund der Probezeit oder aufgrund einer eventuellen Befristung (wird ja oft auf 6 Monate befristet erstmal) unsicher. Den bisherigen Arbeitsplatz hingegen, so blöd der auch sein mag, hat man sicher. Manche Menschen behalten lieber das, was sie kennen, als sich auf etwas Neues zu stürzen und damit eventuell Risiken einzugehen.

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