Glücksrituale - kleine Dinge die gut tun

vom 29.06.2020, 10:40 Uhr

Viele haben verlernt, dass kleine Dinge im Leben glücklich machen können, einfach mal spontan sein. Zum Beispiel einen Kuchen backen und bei einer Freundin oder Bekannten, ohne sich wochenlang zu verabreden, einfach mal vorbeischauen. Das haben wir vor kurzem mit einem Freund gemacht, er hat sich riesig über den Besuch gefreut und es war auch ein schöner Nachmittag.

Einfach mal vor sich hin summen oder singen, egal wo, unter der Dusche, beim Kochen oder beim Autofahren bringt mir persönlich auch gute Laune. Noch mehr Spaß bringt es beim Karaoke mit Freunden. Wir hatten Freunde, wenn wir sie besuchen waren und länger abends zusammengesessen sind, er seine Gitarre und Mundharmonika rausgeholt hat und einfach Musik gemacht hat. Das fanden sogar unsere Kinder großartig.

Auch ein Glückstagebuch finde ich gut, einfach drei Dinge, die man tagsüber erlebt und auf die man stolz ist, über die man sich gefreut oder für die man einfach dankbar ist, einfach aufschreiben. Habt ihr Rituale oder Dinge, die euch glücklich machen oder kennt ihr solch ein Glücksgefühl gar nicht?

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» friedchen » Beiträge: 1312 » Talkpoints: 940,01 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Mir sind diese kleinen Momente im Leben sehr wichtig und ich pflege sie regelrecht. Mein schönstes Glücksritual ist eine lange, innige Umarmung mit meinem Sohn. Wir legen uns dann meist ins Bett, kuscheln uns fest aneinander und machen etwas Unsinn oder er erzählt mir was ihn gerade beschäftigt. Ein anderes wichtiges Ritual ist das Bad. Es ist etwas verschwenderisch, aber es bringt mir so viel Gutes und Entspannung, das ich es mir regelmäßig gönne. Entweder ich mache es mir im Bad gemütlich mit entspannender Atmosphäre und Musik oder aber ich lasse einfach mal die Seele baumeln, während auf dem Tablet mein Lieblingsfilm läuft.

Ich besuche zwar auch hin und wieder jemanden spontan, aber ein Ritual würde ich das nicht nennen. Glücksgefühle vermitteln mir in der Regel nur Familienmitglieder und meine ganz privaten Momente, die ich für mich genieße. Ein Spaziergang in der Natur, eine kleine Entdeckungstour auf dem Fahrrad, ein tolles Buch oder ein neues Lieblingslied, solche Dinge machen mich glücklich. Sie sind für mich quasi Lebenswichtig, so komme ich durch den Alltag und brauche auch keine großen Anschaffungen, Reisen oder Sonstiges. Das scheint sich bei mir im laufe meines Lebens immer mal zu ändern, denn ich kann mich noch gut erinnern, das Freunde treffen für mich lange Zeit das wichtigste auf der Welt war, heute sieht das ein wenig anders aus.

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» Pikalina » Beiträge: 790 » Talkpoints: 6,08 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich weiß immer nicht, was ich von solchen Tipps halten soll. Wenn man nicht gerade schwer depressiv oder sonst irgendwie psychisch beeinträchtigt wird, hat doch jeder Mensch seine "Glücksrituale". Von daher leuchtet mir nicht ein, wieso diverse Medien der Kundschaft wieder und wieder einreden, sie sollen doch ihren Tee achtsam trinken oder derlei banalen Quatsch. Wieso so tun, als seien die meisten Erwachsenen, mit den Grauen Herren aus dem Buch "Momo" vergleichbar, freudlose Kotzbrocken, denen man predigen muss, dass sie doch mal unter der Dusche singen sollen?

Mir fällt auch immer wieder auf, dass nur bestimmte Tätigkeiten oder Beschäftigungen als "Glücksrituale" oder "Glücksmomente" hochstilisiert werden. Tee und Roman - super, da tut jemand ihrer Seele etwas Gutes! Feierabendbierchen und Sportschau - Prolet! Flötespielen - Feingeist! Headbanging - Barbar! Dabei macht besagtes Feierabendbierchen bestimmt viele Leute "glücklich", auch ohne sie in die Alkoholkrankheit zu treiben.

Von daher bin ich schon allein deswegen skeptisch, weil nur fummelige und als feminin geltende Dinge als "Glücksrituale" gelten, auch wenn ich selber gerne lese oder bastle, um mich zu entspannen. Für mich sind das einfach alles Klischees.

» Gerbera » Beiträge: 11292 » Talkpoints: 42,29 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ich habe keine Glücksrituale, die unter der Bezeichnung Ritual laufen könnten. Ich weiß, dass ich bestimmte alltägliche Dinge brauche, um zufrieden zu sein, wie etwa morgens eine Tasse Kaffee trinken, sonntags meine Zeitung zu lesen und meine Blumen zu gießen. Aber das würde ich nicht als Rituale bezeichnen.

» blümchen » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ein richtiges Glücksritual habe ich nicht, aber ich versuche dennoch meinen Lieben und mir immer wieder kleinere Freuden im Leben einzubauen. Wenn er oder sie sich dann darüber freut wie ein Schnitzel, dann macht mich das durchaus glücklich. Oft sind das nur kleine Gesten die eine große Freude verursachen können. Meine Partnerin und ich sind zum Beispiel große Genussmenschen. Aus dem Grund gönnen wir uns dann einfach mal einmal im Monat ein etwas teurerer Lebensmittelprodukt.

Außerdem liebe ich es Gedichte zu verfassen und schreibe da auch hin und wieder einfach mal paar Zeilen an meine Partnerin. Dieses Wochenende hat es uns glücklich gemacht, weil wir mal wieder den Geburtsort meiner Partnerin besucht haben. Dazu kommen wir auch nur noch sehr selten und ich spüre schon, dass meiner Partnerin ihr kleines Örtchen schon sehr fehlt. Auf dieser Fahrt haben wir auch ihrer Oma kurz getroffen, am Zaun. Sie war auch überglücklich mal seit Wochen wieder andere vertraute Gesichter zu sehen.

» Huibuu » Beiträge: 390 » Talkpoints: 0,41 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Gerbera hat geschrieben:Mir fällt auch immer wieder auf, dass nur bestimmte Tätigkeiten oder Beschäftigungen als "Glücksrituale" oder "Glücksmomente" hochstilisiert werden.

Die Ganzen Tätigkeiten, die man gemeinhin nicht mit Spaß verbindet, fallen auch immer unter den Tisch. Ich kann mich zum Beispiel auch um mich selber kümmern wenn ich endlich die ganzen Belege für den Lohnsteuerjahresausgleich sortiere und der Glücksmoment, wenn dann alles ordentlich sortiert vor mir liegt, ist wahrscheinlich größer als wenn ich mich mit Gesichtsmaske in die Badewanne lege während ich Musik höre und eine Pizza esse, die ich am nächsten Tag wieder abtrainieren muss.

Ich habe eine Zeit lang mal trainiert schöne Dinge im Alltag zu bemerken und habe festgestellt, dass das tatsächlich klappt. Bei den Übungen geht es darum das künstlerische Auge zu schulen indem man seine subjektive Wahrnehmung auf ein bestimmtes Thema lenkt.

Ich könnte mir vorstellen, dass das auch mit anderen Aufgabenstellungen funktioniert. Also statt "heute bemerke ich interessante Farbkontrasten" so etwas wie "heute bemerke ich Menschen, die lächeln"

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


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