Täglicher Alkohol kann keine Leberzirrhose entwickeln?

vom 25.01.2020, 17:28 Uhr

Ich bin bei diesem Thema etwas zwiegespalten. Doch ein regelmäßiger Alkoholkonsum ist ja in der Lage dazu, die Leberzirrhose zu erleichtern und damit deren Funktionstüchtigkeit zu beheben. Ich habe jedoch noch nie gehört, dass es bei 1-4 Bier pro Tag nicht der Fall sein sollte im Gegensatz zu Menschen die 8 Bier pro Tag trinken.

Doch aktuell ist genau das ein beliebtes Thema in der Familie. Das Beispiel ist folgendes. Eine Mutter aus meiner Familie trinkt täglich mindestens 1-2 Bier, manchmal auch 3-4 ( je nachdem, wie sie arbeiten muss ) und am Wochenende kommen dann noch etliche Gläser Wein oder Sekt dazu.

Oftmals eben auch mit betrunken sein in Kombination. Sie ist aber der Meinung, dass sie keinerlei Probleme mit der Leber haben wird, weil täglich ja 1-2 Bier kein Problem sein, mal ein Sekt auch nicht und wenn es „mal“ mehr sei, ebenso wenig.

Sie glaubt nämlich wirklich, dass Alkohol nur in hoher Menge und am besten täglich besoffen sein zu müssen, die Leberzirrhose auslöst. Doch das halte ich für absoluten Schwachsinn, aber vielleicht liege auch ich falsch?

Wie seht ihr das? Ist wenig Alkohol pro Tag und teilweise wirklich täglich trotzdem in der Lage, die Leberzirrhose zu entwickeln oder ist es so, dass man schon mehr pro Tag trinken muss als nur ein paar Bier und am Wochenende Sekt/Wein? Was meint Ihr dazu?

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Wer regelmäßig Alkohol trinkt kann eine Leberzirrhose entwickeln und diese für immer zerstören. Alkoholmissbrauch ist tatsächlich eine Hauptursache der Leberzirrhose. Ungefähr 33% aller Lebererkrankungen sind auf den regelmäßigen Konsum von Alkohol zurückzuführen.

Nach aktuellen Schätzungen gelten ungefähr 1,3 Mio. Menschen in Deutschland als alkoholabhängig. Viele davon wissen aber gar nicht, dass sie abhängig sind, weil der Übergang vom Gelegenheitstrinker zum Alkoholiker nämlich fließend verläuft. Wer täglich 2-4 Bierchen trinkt und dann noch gelegentlich Wein und Sekt ist für mich schon kein Gelegenheitstrinker mehr.

Laut meiner Recherche gilt folgendes für die Gefahr einer Leberzirrhose: Als Grenze für die Entstehung gilt bei Männern ein täglicher Konsum von 40 g Alkohol. Bei Frauen ist die Grenze niedriger - hier reichen schon 20 g Alkohol aus. Der Alkoholgehalt ist von Getränk zu Getränk unterschiedlich. Zu beachten ist auch, dass Wein ca. doppelt so viel Alkohol enthält wie Bier.

Angeblich sollen 0,25 l Bier bzw. 0,1 l Wein ca. 10-12 g Alkohol enthalten. Das heißt für deine Verwandte wenn sie mehr als 0,5 l Bier oder mehr als 0,2 l Wein täglich trinkt - was sie lt. deinen Angaben ja tut - dann reicht das lt. einem medizinischen Portal locker für die Gefahr einer Leberzirrhose.

Aber wie sagt man so schön "Einsicht ist der erste Weg zur Besserung". Solange deine Verwandte die Einsicht nicht hat wirst du ihr Trinkverhalten leider nicht ändern können.

» EngelmitHerz » Beiträge: 3943 » Talkpoints: 17,00 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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