Wie viele Retouren darf man haben?

vom 15.09.2019, 00:41 Uhr

Zuletzt habe ich mir einen Bericht über Retouren bei Amazon angesehen. Dort wurde gesagt, dass Amazon das Kundenkonto sperrt, wenn man zu viele Retouren hat. Doch ab wann sind es zu viele? Es wurde auch darauf hingewiesen, dass beim Zurücksenden von Saisonware anscheinend schneller zugeschlagen wird. Hattet ihr schon solche Probleme bei Amazon? Macht ihr euch deswegen Sorgen, gesperrt zu werden? Wisst ihr von ähnlichem Vorgehen bei anderen Onlinehändlern?

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Glaube, dass nicht nur die Häufigkeit, sondern auch die Begründung für eine Retoure eine Rolle spielt, ob ein Kunde für sein Verhalten diszipliniert werden soll. Es gibt zum Beispiel immer wieder Missverständnisse bei den Konfektionsgrößen. Die Schuhgrößen zum Beispiel werden im Englischen und Amerikanischen ganz anders bezeichnet als im Deutschen.

Dann gibt es auch noch bei korrekter Wahl von Fall zu Fall nicht unerhebliche Differenzen in den Produktionstoleranzen. Ist nachweislich der Grund, vom Rückgaberecht Gebrauch zu machen, dass die Ware nicht passt, oder eine falsche Größe vom Lieferanten geliefert wurde, dann kann ich mir nicht vorstellen, dass das große Versandunternehmen hier eine Sperre für den Kunden erlässt.

Abgesehen davon verzichten viele Onlinehändler, die lediglich den Versand und das Organisatorische vom großen Unternehmen erledigen lassen, ganz bewusst auf Ihre Rechte und neigen mehr zur Kulanz, um nicht ihrerseits mit Konsequenzen rechnen zu müssen. So hatte ich hier bei Fehllieferung die Mitteilung bekommen, die Ware nicht zurücksenden zu müssen, sondern unentgeltlich behalten zu dürfen. Neue Lieferung erfolgte innerhalb weniger Tage.

» Gorgen_ » Beiträge: 1046 » Talkpoints: 370,88 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Das Thema hatten wir hier ja schon mehrmals und ich habe irgendwann auch mal diverse Artikel zu dem Thema gelesen. Eins vorneweg - kein Händler macht eine Aussage darüber wie viel man genau zurückschicken darf bevor das Konto gesperrt wird. Oder bevor man nur noch per Vorkasse bezahlen kann.

Tatsächlich ist es ja so, dass es "Kunden" gibt, mit denen Versandhändler überhaupt keinen Gewinn machen sondern drauf zahlen. Das sind keine Leute, die feststellen, dass die bestellten Sneaker größer ausfallen oder, dass man statt des deutschen Smartphones leider ein russisches Modell bekommen hat. Das sind Leute, die gar nicht vor haben die bestellten Waren zu behalten und die sich das auch alles gar nicht leisten könnten. Teilweise kommen bei denen jeden Tag neue Pakete an.

Und es gibt Leute, die bewusst darauf setzen, dass Amazon Waren, die man zurückgeben will, gar nicht zurück haben wollen. Das passiert bei Lebensmitteln wohl relativ häufig und ich hatte das schon als bei einem Pack mit mehreren Artikeln einer schwer beschädigt war. Ich musste da auch kein Foto schicken sondern habe direkt den Betrag gut geschrieben bekommen. Im Netz werden solche Tipps geteilt und Leute geben damit an, dass sie mal wieder kostenlos eingekauft haben. Wenn ich so etwas weiß, weiß Amazon das auch.

Ich denke, dass das die Leute sind, die sich Sorgen machen müssten, aber nicht die Leute, die sich ihre Bestellungen genau überlegen und ab und zu etwas erwischen, dass nicht ihren Vorstellungen entspricht.

Benutzeravatar

» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Amazon und andere Händler haben mit Sicherheit Richtwerte, ab denen sie die Fälle prüfen. Wer entscheidet letztlich darüber, wann jemand gesperrt wird? Wie lange ist so eine Sperre? Welche Sperrzeiten gibt es? Muss man die Entsperrung beantragen? Wie gut klappt die Kommunikation zwischen den Händlern? Mich interessieren hier auf jeden Fall konkrete Zahlen!

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Wie ich schon sagt gibt es von Amazon dazu keine konkreten Zahlen. Da kannst du jetzt noch so lange mit dem Fuß aufstampfen und "ich will" schreien, du wirst von Amazon keine Stellungnahme erhalten.

Wenn man sein Gehirn ein bisschen anstrengend und nachdenkt ist ja auch völlig klar warum sich Amazon dazu nicht äußert, oder? Nein? Dann lass mich das mal kurz erklären: Wenn du gesagt bekommst, dass du nach zehn Retouren pro Jahr überprüft wirst oder wenn die Retouren einen bestimmten Wert überschreiten oder was auch immer kannst du das ausreizen und schickst dann eben neun Mal pro Jahr etwas zurück. Genauso so ein Verhalten will man als Händler natürlich nicht.

Und nein, Amazon ist keine Demokratie. Wenn dieser Händler dich nicht mehr als Kunden haben will dann muss er gar nichts. Dir muss niemand etwas erklären oder mit dir darüber diskutieren warum du nicht mehr beliefert wirst oder was auch immer. Da du in anderen Bereichen doch so für autoritäre Strukturen bist müsstest du das doch verstehen.

Benutzeravatar

» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Hier sind schon mal einige Hinweise. Da ist die Rede von einer Sperrung nach 8 Rücksendungen von 190 im Jahr. Dies sind gerade mal 5 Prozent! Ich dachte eher an 50 oder mehr Prozent. Gerade bei Kleidern ist man da sehr schnell darüber. Die Sperrung scheint in den meisten Fällen lebenslang zu sein.

Dann kann man auf diese Adresse mit diesem Namen kein neues Konto anlegen. Letztlich kann Amazon jedem nach Belieben kündigen. Wenn ich es richtig verstanden habe, gewährt Amazon statt der gesetzlichen 14 Tage 30 Tage lang unbegrenztes Rückgaberecht und wegen der 30 Tage dürfen sie dann auch wegen zu vieler Retouren kündigen, obwohl kein Limit besteht. Das hört sich in der Werbung von Amazon ganz anders an.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Mod am 17.09.2019, 23:56, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

Ich habe extra mal für dich nachgeschaut wie das funktioniert. Wenn der Algorithmus dein Konto auffällig findet geht das Ganze an die Betrugsabteilung und wird dort dann von einem Mitarbeiter beurteilt. Was sagt dir das? Also mir sagt das, dass du deine Prozentzahlen direkt einpacken kannst, weil es bei einem begründeten Verdacht auf Betrug völlig egal ist wie viele Sachen du in deinem ganzen Leben zurück geschickt hast.

Wenn du ein Kleidungsstück, das angeblich nicht gepasst hat, zurückschickst und es sieht als als hättest du darin eine Nacht durch gefeiert ist das eindeutig Betrug. Oder wenn Sachen, die für ein bestimmtes Ereignis gedacht sind, nach diesem Ereignis zurückgegeben werden - zum Beispiel Weihnachtsbeleuchtung - und eindeutige Gebrauchsspuren haben ist das definitiv auch Betrug. Da hält man am besten seine Klappe und freut sich, dass man keine Anzeige am Hals hat.

Benutzeravatar

» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^