Alternativmedizin wie Osteopath oder Heilpraktiker nutzen?

vom 01.09.2018, 13:32 Uhr

Ich kenne einige Menschen, die sich niemals in die Hände von Heilpraktikern begeben würden und die Osteopathie ist ihnen auch suspekt. Denn für sie zählt einfach nur die Schulmedizin. Eine Frau in meinem Bekanntenkreis geht sogar soweit, dass sie diese Berufsgruppen als Scharlatane abstempelt.

Sie meint, dass ein Heilpraktiker keine vernünftige Ausbildung machen braucht um sich Heilpraktiker zu schimpfen und ein Osteopath von einem Arzt mit vernünftigen Kenntnissen in der Medizin so gar nichts hat, weil man sowas durch kurze Lehrgänge beigebracht bekommt.

Ich persönlich habe nicht die Erfahrung in der Osteopathie und auch nicht bei einem Heilpraktiker. Ich kann deswegen weder Negatives noch Positives berichten. Deswegen würden mich mal eure Meinungen interessieren. Nutzt ihr solche Alternativmedizin? Welche Erfahrung habt ihr da bisher gemacht?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich hatte noch nicht mit Heilpraktikern oder Osteopathen zu tun, wenn ich ehrlich bin. Ich bin aber dennoch skeptisch. Mir braucht man nicht mit Schüssler Salzen kommen oder mit Homöopathie und Globuli. Ich glaube nicht an solches Zeug und bin da extrem misstrauisch, weil da der wissenschaftliche Nachweis fehlt. Ich bekomme durch Facebook immer wieder mit, wie Eltern verzweifelt nach einem Osteopathen suchen, weil das Kind Beschwerden hat. Die Nachfrage scheint also durchaus groß zu sein, das mildert aber nicht mein Misstrauen und meine Skepsis.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Ich bin der gleichen Meinung wie die, die sinngemäß die Aussage geprägt haben: Wenn "Alternativmedizin" wirklich sinnvoll funktionieren würde, hieße sie einfach nur "Medizin". Natürlich trinke ich auch Tee, wenn ich erkältet bin oder etwas am Magen habe, und wenn andere Leute Gesundheitsprobleme, mit denen der Körper auch von alleine fertig wird, mit Globuli oder Handauflegen zu bekämpfen glauben, juckt mich das auch nicht groß.

Ich glaube auch durchaus, dass etliche Wehwehchen, Zivilisations- und Alltagsleiden nicht unbedingt mit der modernen Medizin, sondern auch beispielsweise mit Ernährungsumstellungen und "darüber reden" gut bekämpft werden können und auch der Placeboeffekt nicht zu unterschätzen ist.

Aber sobald eine tatsächliche Krankheit im Spiel ist, die nicht mit einer Woche Bettruhe und Tee wieder weggeht, würde ich mich in jedem Fall in die Hände der Schulmedizin begeben. Anders als das ganze alternative Zeug gibt es hier wenigstens fassbare Zahlen und wissenschaftlich belegbare Kausalketten, wieso Behandlung X nach den biochemischen Grundsätzen, die uns am Leben halten, Ergebnis Y zeitigen sollte, auch ohne dass ich mir dabei weißes Licht vorstellen muss oder dass jemand aus der Länge meiner Arme auf meine Allergien schließt.

» Gerbera » Beiträge: 11292 » Talkpoints: 42,29 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Zuerst einmal sollte man differenzieren, denn Heilpraktiker ist nicht gleich Heilpraktiker. Während Homöopathie, Bachblüten und Schüssler Salze ziemlicher Humbug sind, kann ein Heilpraktiker, der auf Phytotherapie setzt, durchaus hilfreich sein. Schließlich darf man nicht vergessen, dass so mancher Wirkstoff natürlichen Ursprungs ist und hochwirksam. Außerdem folgt die Phytotherapie schulmedizinischen Grundsätzen.

» cooper75 » Beiträge: 13330 » Talkpoints: 498,67 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Bedenklich finde ich vor allem, dass diese Leute keine medizinische Ausbildung haben, nicht mal auf dem Niveau von Pflegehelfern, aber so auftreten als hätten sie ein medizinisches Studium absolviert. Wie will man aber mit ein paar Kursen, die man teilweise in unter einem Jahr berufsbegleitend absolvieren kann, in der Lage sein zu erkennen wenn man einen Patienten ablehnen und an einen Arzt verweisen sollte?

Placeboeffekt und Hausmittel sind ja schön und gut, bis eine schwerwiegende Erkrankung übersehen wird. Eine Verwandte ist an einer Blutvergiftung gestorben weil ihre alternative "Medizinerin" nicht auf die Idee kam, dass man bei einer Wundheilungsstörung einen Arzt und eine professionelle Wundversorgung braucht.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Ich nutze Alternativmedizin nicht, weil ich normalerweise kein allzu großes Vertrauen in das Fachwissen von Alternativmedizinern habe. Wie erwähnt kann man sich bereits mit einer sehr kurzen, simplen Ausbildung zum Heilpraktiker ausbilden lassen, und mir scheint da vieles nicht wirklich fundiert zu sein. Dazu kommt, dass ich mir von vielen der eingesetzten Praktiken (Homöopathie, Schüsslersalze, Schröpfen, etc.) nicht allzu viel verspreche. Da gehe ich lieber zum normalen Arzt.

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» lascar » Beiträge: 4412 » Talkpoints: 782,06 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


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