Klimarettung ein unkalkulierbares Milliardengrab?

vom 03.12.2018, 16:09 Uhr

Klimawandel und Klimarettung sind ja mit eines der aktuellsten Schlagworte in der Tagespolitik und die Medien werden ja nicht müde, uns vor diesem Mega-Gau des Weltuntergangs zu warnen. Auch beim derzeitig laufenden Klimagipfel wirft man schon mal einen Blick auf die Kosten für ein solch ehrgeiziges Projekt der Klimarettung voraus und prophezeit schon mal, dass diese wohl durch die Decke gehen könnten oder werden.

Mir persönlich kommt das schon bald wie ein unkalkulierbares Milliardengrab und eine Lizenz zum Geld drucken vor. Wie nehmt ihr denn derartige Aussagen auf? Habt ihr da auch ein etwas komisches Bauchgefühl und befürchtet vielleicht Steuererhöhungen und Sonderabgaben oder wärt ihr gern bereit euch an der Klimarettung in monetärer Form zu beteiligen?

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» mikado* » Beiträge: 3037 » Talkpoints: 1.002,67 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich glaube die Herangehensweise ist falsch. Natürlich kann und wird eine mögliche Klimarettung Milliarden oder noch mehr Euro kosten. Die Frage ist doch aber, wenn man von einem Grab redet, was denn die Alternative dazu sein soll. Gerade dieses Jahr haben wir doch auch sehr medial wieder erlebt, wie sehr das Wetter doch verrückt spielen kann. Schiffe die ihre Flüsse nicht mehr befahren können, große Waldbrände, die Städte und Dörfer auslöschen und dann wieder Niederschläge die zu Schlammlawinen führen.

Auch das alles kostet Milliarden, entweder durch Zerstörung oder weil eben alternative Transportwege einfach teurer sind. Und solche Extremwetterlagen werden ja doch immer mehr. Natürlich kann man das einfach ignorieren. Aber ob das Sinn macht? Du hast natürlich trotzdem auch in gewisser Weise Recht, dass es auch genug Leute gibt die mit dem Label Klimarettung Geld verdienen wollen. Und genauso geben wohl nur die wenigsten Leute freiwillig mehr Geld für etwas aus, wenn sie keinen direkten Nutzen davon haben. Und die Klimarettung die sieht man eben nicht und spürt man auch nicht sofort. Solche Maßnahmen kann man im großen Stil nur verordnen oder durch höhere Abgaben durchsetzen.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Der BDI hat die Kosten des Pariser Klimaabkommens auf 2,3 Billionen Euro veranschlagt. Dies sind nur die Kosten für Deutschland! Und dies reicht wohl noch lange nicht. Weltweit steigt der CO2-Ausstoß. Eigentlich müsste er sinken.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Aber wie schon oben geschrieben, bringt eine einzelne Zahl doch überhaupt nichts. Es ist ja nicht so, dass wir ohne Klimaabkommen keine Kosten hätten. Es sind ja auch viele Kosten, die wir gar nicht direkt sehen. Wenn das Schiff auf dem Rhein zum Beispiel nur noch halbvoll beladen werden darf, weil es sonst zu viel Tiefgang hätte, kostet auch das Geld, weil die Transportkosten steigen. Auch haben wir dieses Jahr schon wieder Ernterückgänge in Deutschland.

Da stellt sich dann doch die Frage, ob und wie man diese Kosten der Nichtklimarettung hochrechnen kann und ob das nicht sogar ein noch viel unkalkulierbareres Risiko sind?

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Du tust so als würde es irgendwelche Alternativen geben. Sollen wir vielleicht zuschauen wie der Planet (den einzigen, den wir haben) zerstört wird weil es ja Geld kostet, wenn man versucht die Klimakatastrophe aufzuhalten? Und bildest du dir etwa ein, dass keine Steuererhöhungen und Sonderabgaben und sonstige Kosten auf dich zukommen werden wenn wir nichts machen?

Was glaubst du wohl, was mit den Lebensmittelpreisen passiert wenn es weiterhin so heiße und trockene Sommer gibt? Und was wird wohl mit den Preisen für andere Waren passieren wenn der Rhein wie letzten Sommer wieder Niedrigwasser führt? Wenn sie denn überhaupt noch zu uns kommen und nicht wie letztes Jahr wieder Tankstellen dicht machen müssen. Danach werden wir uns dann wohl irgendwann mit höheren Wasserpreisen abfinden müssen wenn der Grundwasserspiegel dauerhaft sinkt und so weiter.

Und was ist so schlimm daran wenn Leute an der Klimarettung Geld verdienen? Es verdienen doch jetzt auch genug Leute an der Zerstörung des Klimas und das scheint für euch völlig in Ordnung zu sein, weil Achtung Torschlagargument - Arbeitsplätze!

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Ich muss sagen, dass ich die Frage etwas zu einfach finde beziehungsweise mal eine Gegenfrage in den Raum werfen möchte, was für eine Alternative haben wir denn? Machen wir uns nichts vor, jede Zahl, die jetzt in den Raum geworfen wird, ist doch im Grunde nur ein Teil dessen, was es am Ende wirklich kosten wird, das Klima zu retten, Urwälder, Regenwälder, Tierarten, Naturschutzgebiete usw. zu schützen, um dies auch positiv für das Klima in die Tat umzusetzen.

Wir müssen doch wohl kaum um den heißen Brei reden. Es gibt aber keine Alternativen. Wir haben es zu verantworten über Jahrzehnte hinweg Warnungen der Erde und Natur ignoriert statt endlich etwas zu tun. Jetzt geht die Arktis-Schmelze schneller als erwartet. Tiere sterben aus. Wälder brennen lichterloh. Der Regenwald brennt jährlich besonders stark. Immer mehr Städte und Betonklötze erhitzen Städte und mehr. Das haben wir gemacht.

Wenn wir noch Bestandteil der Erde sein wollen, wird es auch XXX Milliarden kosten. Doch wie beziffert man das eigentlich? Was kostet die Welt - ich nehm sie? Wirtschaftlich gesehen müssen Dinge stoppen. Es ist zudem unnötig, Dinge aus dem Ausland zu kaufen, wenn wir sie hier haben. Solche Kleinigkeiten etc. sind auch so eine Thematik. Wieso das Steak aus Brasilien, wenn es auch hier eines gibt? Wieso Soja dort, statt von hier? Wieso Wein aus Neuseeland, statt aus Frankreich?

Ja, ja. An allem sind wir verantwortlich und dann müssen wir auch alle bluten. Ansonsten lassen wir es Mutter-Natur selbst regeln und werden auch nicht mehr Bestandteil dessen sein. Ich bin mir sicher, sie regelt das ganz von allein und dann zu ihren Konditionen ohne uns. Doch wer mitmischen will, der sollte jetzt auch dafür blechen.

Naturschutzgebiete errichten. Vielleicht mal fragen, ob man Regenwälder und Grundstücke kaufen kann dort, die man dann entsprechend natürlich belässt. Ein Brasilianer hat es vorgemacht und dort einen kleinen Regenwald, wo nach seinen Umzug nur noch „Mist“ war, wieder gezaubert. Hier und dort wird das viel menschliches Arbeiten kosten, dort Geld, hier wirtschaftliche Einbußen, dort Schließung von Atomkraftwerken, dort wird es teurer, weil keine billige Chinaware mehr und mehr.

Das wird alles natürlich wahrscheinlich finanziell mit berechnet, aber ich bin voll dafür. Ich bin auch dafür, dass Plastik verboten wird! Basta. Dann darf sich die Industrie direkt etwas ausdenken und nicht Strohhalme weg, dann das und jenes. Bla, bla, bla. Direkt voll ins die Presche... Die haben alle so viel Kohle, die finden Alternativen und mittlerweile glaube ich, der Mensch denkt auch erst mit Verboten mal richtig um.

Guck dir den „Spinner“ von brasilianischen Präsidenten doch mal an. Dem ist sein Regenwald scheiß egal und die dortige Tierwelt. Scheiß egal. Soja, Wirtschaft und die Bauern heulen da. Das dies aber weniger Touristen und damit Einnahmen bedeutet, kapiert der genauso wenig, wie ein großer Teil Afrikas, die ihre eigenen Tiere für den asiatischen Markt ausrotten. Das war schon ein Problem, wo ich dort mehrfach als Volunteer war.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


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