Eigene Familie als "Firma" bezeichnen?

vom 29.03.2017, 08:03 Uhr

Ich habe vorhin einen Bericht gesehen, in dem über Prinz Harry und dessen Freundin gesprochen worden ist. Da hieß es dann auch, dass die Queen sich gegen die Beziehung stellen könnte und dass es eben auf das Verhalten der Freundin ankäme. Wenn diese irgendetwas tun würde, wodurch die Royal Family eben blöd da steht (zum Beispiel Nacktszenen als Schauspielerin im Fernsehen), dann könnte die Queen eine Verbindung auch untersagen und der Prinz hätte sich zu beugen.

Es wurde dann auch gesagt, dass die Queen die Royal Family als "Firma" bezeichnet. Also wenn sich Meghan Markle perfekt in die "Firma" einfügen würde und sich nicht zu sehr (negativ) in den Vordergrund drängen würde, dann dürfte sie durchaus Teil der "Firma" sein. Haltet ihr es für befremdlich, wenn man seine Familie quasi mit einem Unternehmen gleichsetzt? Trifft dies auch auf Privatpersonen zu oder nur auf die Royal Family, weil die eben auch sehr viel Geld mit Souvenirs, Tourismus und dergleichen verdienen?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich finde es schon etwas befremdlich seine Familie als eine Firma zu bezeichnen. Aber ein bisschen Ähnlichkeit besteht da ja meist trotzdem. In einer Familie sollten auch alle Zusammenhalten und an einem Strang ziehen und in einer Firma geht es ja normalerweise nicht viel anders zu.

Ich würde dennoch nicht so weit gehen und meine Familie als Firma betrachten, die eben am laufen bleiben muss oder ähnliches. Bei einer royalen Familie ist das vielleicht wieder etwas anderes. Da dringt ja schon sehr viel an die Öffentlichkeit und Politik spielt auch eine entschiedene Rolle.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Bei der königlichen Familie ist das doch nicht unpassend. Allein Kate und William haben rund 500 Angestellte. Wenn das keine Firma ist, dann weiß ich es auch nicht. Landgüter, Immobilien und das ganze terminliche Procedere müssen dort einfach klappen.

Nimmt man nur Prinzessin Anne, dann wird das schnell klar. Die gute Frau absolviert pro Jahr über 400 Termine. Die ganze Wohltätigkeit würde ohne Königshaus auf der Insel zusammenbrechen, was bei der sozialen Absicherung dort ziemlich übel wäre. Das Königshaus ist nun einmal keine normale Familie, das ist eine Marke, die einen Großbetrieb unterhält.

» cooper75 » Beiträge: 13330 » Talkpoints: 498,67 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Ebenso unpassend finde ich es dabei auch nicht und nicht nur wegen der eigenen Angestellten die um die königliche Familie am herumwuseln sind. Diese stehen in der Öffentlichkeit und präsentieren sich, wie eine Firma auch. Gefällt das den Leuten nicht, dann würden weder die Kate Tassen noch die T-Shirts gekauft werden und entsprechend ist das auch eine Firma mit einer entsprechenden Identität. Was ist daran so verwerflich? Die 0815 Müller Familie für die sich keine Sau interessiert, stellt dann auch keine Firma dar, aber die königliche Familie schon.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Ich finde es ebenfalls nicht befremdlich "Royals" aller Art, egal ob Briten, Schweden oder Thailänder, als Firma oder Familienbetrieb anzusehen, genauso wie die Oetkers, die Krupps, die Kardashians und was es sonst noch an familiengeführten Imperien gab und noch heute gibt. Mir erscheint es im Gegenteil eher absurd, krampfhaft so zu tun, als wären die "Royals" auch nur Menschen wie du und ich, mit ihren ganz gewöhnlichen Alltagssorgen, Wünschen, Träumen und der Sehnsucht nach einem Häuschen am See und einer sorgenfreien Rente.

Die Queen steht ja mit 90 Lenzen nicht deswegen noch voll im Berufsleben, weil die karge Rente nicht ausreicht, und von den Babys von Prinz Wie-heißt-er-noch-gleich existieren gefühlt mehr öffentlich zugängliche Fotos als von allen Einwohnern Deutschlands zusammen, nachdem die Hochzeit der Eltern weltweit auf allen Kanälen übertragen wurde. Sprich, hier gelten ganz andere Spielregeln, und natürlich ist diese Familie nicht nur eine biologisch verbundene Gemeinschaft, sondern aufgrund ihrer bloßen Existenz ein Wirtschaftsfaktor. Vom Tourismus über die Medien bis hin zu den ganzen Wohltätigkeitsgeschichten - ohne die Royals würde hier ein ganz anderer Wind wehen.

Natürlich geht die Queen auch aufs Klo, und Prinz Dingenskirchen und sein Bruder bumsen vorher sorgfältig ausgewählte Kandidatinnen. Aber wenn man davon absieht, dass wir der gleichen Art angehören, gelten für derart prominente Familien natürlich völlig andere Regeln, und sie leben in einer ganz anderen Welt.

» Gerbera » Beiträge: 11292 » Talkpoints: 42,29 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Ich glaube, dass das hier nur für die "Royal Family" gelten kann. Wenn man es genau nimmt, ist das tatsächlich eine Firma. Natürlich auf wegen der Dinge, die du oben aufgelistet hast (Marketing etc.) aber halt auch vor allem, weil das in Teilen eine Zweckgemeinschaft zu sein scheint.

Ich denke, dass es nach wie vor so ist, dass es nicht vordergründig für den Prinzen darum geht, die große Liebe zu finden, sondern eben halt eine Partnerin, die der Rolle gerecht werden kann. Eine Schauspielerin ist dabei natürlich von Vorteil. Natürlich kann es aber auch sein, dass Harry und seine Freundin einander wirklich lieben. Ich wollte da nur ein Beispiel geben.

Im Zusammenhang mit einer "normalen", also einer privaten Familie habe ich das eigentlich nur im Spaß gehört. Vielleicht erinnert sich jemand an die Werbung im TV mit der Familienmutter, die - auf die Nachfrage einer anderen Partybesucherin - antwortet, dass sie ein "erfolgreiches kleines Familienunternehmen" führe. Damit spielte sie ja bekanntlich auf ihre Rolle als Mutter und Hausfrau an.

Im ernsthaften Gebrauch kann ich mir das allerdings nicht vorstellen. Familie sollte auch immer mit einer gewissen Lieber und Freiwilligkeit verbunden sein. Sobald die Gemeinschaft nur zur Profit-Generierung instrumentalisiert wird, dann kann man da nach meiner Meinung nicht mehr von einer "Familie" im bekannten Sinne sprechen.

» Mr. Law » Beiträge: 365 » Talkpoints: 25,43 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Allgemein würde ich das auch sicher nicht so sehen, aber in dem vorliegenden Fall finde ich den Vergleich auch gar nicht so unpassend. In dieser speziellen Familie gibt es ja auch einige repräsentative Pflichten, die nicht zu unterschätzen sind und mit den ganzen Angestellten, die bezahlt werden wollen, ist der Vergleich mit einer Firma gar nicht so weit hergeholt.

» Barbara Ann » Beiträge: 28933 » Talkpoints: 56,80 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



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