Erstis in der Uni am Füller erkennbar?

vom 30.01.2015, 23:51 Uhr

Ich studiere ja schon eine ganze Weile und ich musste auch schon etliche Kurse im Optionalbereich und andere Wahlfächer belegen und dabei ist mir etwas interessantes aufgefallen. Komischerweise haben gerade die "Frischlinge", also die Erstis welche erst seit kurzem studieren die Angewohnheit, immer noch mit dem Füller zu schreiben, weil sie es von der Schule her nicht anders kennen. Die älteren Semester allerdings schreiben alle mit Kugelschreiber und sind mit der Zeit auch alle umgestiegen.

Das kann natürlich unterschiedliche Gründe haben. Ich bin schon in der Oberstufe auf den Kugelschreiber umgestiegen, weil die Tinte da nicht so schnell verschmiert wie mit dem Füller. Noch dazu kommt, dass ich mit einem Kugelschreiber viel schneller schreiben kann als mit einem Füller, was auch gerade dann wichtig wird, wenn man sich während der Vorlesung schnell und viele Notizen machen muss. Gerade in solchen Situationen empfinde ich einen Füller als eher unpraktsich, aber Geschmäcker und Charaktere sind nun mal verschieden.

Dieses Phänomen scheint gerade an unserer Uni auch unabhängig davon zu sein, in welchem Studiengang man eingeschrieben ist. In meinem Sprachkurs beispielsweise ist eine Studentin, die in Medienwissenschaften eingeschrieben ist und sie nutzt immer noch den Füller wie aus der Schulzeit, was in der Tat damit zusammenhängen könnte, dass sie erst im Oktober angefangen hat zu studieren.

Ist der Füller also ein typisches Erkennungsmerkmal von Erstis oder ist das nur ein Zufall? Warum nutzen die älteren Semester nur so ungern bzw. selten den Füller? Woran kann das liegen? Wie ist das bei euch an der Uni? Habt ihr schon ein ähnliches Phänomen beobachten können oder ist das an eurer Uni ganz anders?

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich glaube, dass der Füller ein Indiz für Neulinge an der Universität sein kann, aber natürlich nicht muss. Ich kenne auch viele Erstsemester, welche direkt mit dem Kugelschreiber geschrieben haben. Bereits in der Oberstufe auf dem Gymnasium haben beinahe alle den Kugelschreiber gewählt und nur noch ganz wenige den Füller.

Ich denke, dass liegt daran, dass Kugelschreiber einfach deutlich bequemer sind. Sie liegen meiner Meinung nach angenehmer in der Hand, weshalb man schneller schreiben kann, was bei Klausuren doch sehr wichtig sein kann, wenn man generell eher langsam schreibt wie ich beispielsweise. Zudem mag ich das Gefühl mehr und finde die Feder zu kratzig und rau. Letztlich trocknet die Tinte eben auch schneller und es kommt seltener vor, dass man schmiert.

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» Synchro » Beiträge: 1641 » Talkpoints: 0,13 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich kann da ehrlich gesagt gar keinen Zusammenhang erkennen. Bei mir in der Klasse hatten die meisten Leute schon im elften Schuljahr regelmäßig mit Füller geschrieben, während es aber genauso Leute gab, die bis zum Abitur ihren Füller benutzt haben.

Bei mir im Studium ist es eigentlich ebenfalls so, dass die meisten Leute mir Kugelschreiber schreiben, während es aber auch einige gibt, die mit Füller schreiben. Dass das speziell bei Erstsemestern sein soll, ist mir gar nicht aufgefallen, da mir immer wieder Leute begegnen, die in einem höheren Semester sind und auch immer mit Füller schreiben.

Ich denke, dass die Wahrscheinlichkeit, dass jemand "für immer" mit Füller schreiben wird, recht hoch ist, wenn er bis zum Abitur mit Füller schreibt. Die meisten entscheiden sich ja schon viel früher für einen Kugelschreiber. Wenn man das Abitur aber mit Füller schreibt, dann kann es gut sein, dass man diesen Stift eben für sich entdeckt hat und ihn auch im Studium weiterhin nutzen wird.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich kenne wirklich wenig Leute, die bis zum Schluss in der Schule einen Füller benutzt haben, bei uns war in der Oberstufe auch durchgängig Kugelschreiber angesagt. Von daher hat dann natürlich auch niemand an der Uni plötzlich wieder angefangen mit einem Füller zu schreiben.

Mir selber ist auch niemand in meinem Studiengang mit Füller aufgefallen, wobei ich allerdings auch besseres zu tun hatte als die Schreibgeräte der Kommilitonen zu begutachten. Aber Füller sind ja eigentlich eher für schön geschriebene Sachen und nicht zum schnellen Mitschreiben.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Ich schreibe immer noch mit Füller sehr gerne, obwohl ich mittlerweile lange Jahre der Schule entwachsen bin. Wenn man einen guten Füller gefunden hat, der gut zu den eigenen Schreibgewohnheiten passt, dann schreibt man damit viel ergonomischer, schneller und leichter als mit jedem Kugelschreiber.

Wenn bei einem die Feder kratzt oder man mit einem Füller nicht angenehm schreiben kann, dann hat man einfach noch nicht das richtige Gerät für sich gefunden. Klar, dass ein Füller für ein, zwei Euro aus dem Euroladen nicht viel taugt und nicht viel Freude machen kann. Wenn man aber in ein Fachgeschäft geht und sich dort sachkundig beraten lässt, wird man das Wunder erleben, dass man sich in einen Füller richtig verlieben kann. Wichtig ist aber allerdings, dass man noch halbwegs Schreibschrift oder miteinander verbundene Buchstaben schreibt, um in den Genuss des Füllers zu kommen.

Von daher würde ich sagen, dass es eher eine Frage der Beratung und des persönlichen Geschmacks ist, ob man einen Füller nimmt, oder nicht. Und kein Kugelschreiber ist so stilvoll und erwachsen, wie ein hochwertiger Füller. Der ist auch nicht zu vergleichen mit diesen Schulfüllern und schon gar nicht mit Kugelschreibern.

Womit die Leute schreiben, hängt vermutlich auch vom Studienfach ab. Unter den Literaturwissenschaftlern bei uns hatte ich mehr Leute gesehen, die auf Schreiben, Schriftbild und Schreibgerät wert gelegt haben, als in anderen Studiengängen. Vermutlich hängt es auch vom Wohnort ab.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Also ich finde man kann nicht direkt sagen, dass man Erstis an der Uni an einem Füller erkennen kann. Ich persönlich bin auch Student und befinde mich derzeit in einem „höheren“ Semester und schreibe immer noch mit dem Füller. Ich persönlich mag es mehr mit einem Füller zu schreiben, denn man schreibt sozusagen automatisch in Schönschrift.

Wenn ich beispielsweise mit einem Kugelschreiber schreibe, dann neige ich dazu schnell und unordentlich zu schreiben. Beim Füller ist dies nicht der Fall. Ich bin in meinem Studiengang nicht der einzigste, der mit einem Füller schreibt, sondern es gibt noch 7-8 weitere, die mit einem Füller schreiben. Ich besitze den Füller seit der 7. Klasse und er funktioniert noch immer, bin auch wirklich zufrieden damit. :D

» icl23 » Beiträge: 3 » Talkpoints: 0,71 »


Ich denke nicht, dass man das pauschalisieren kann. Es hängt ja auch davon ab, ob der Füller vielleicht irgendeine emotionale Bedeutung hat. Ich hatte im Master eine Kommilitonin, die tatsächlich auch noch mit Füller geschrieben hat - der Füller sah sehr edel aus, wie ein Geschenk von jemandem.

So hochwertig und teuer wie der Füller war, denke ich nicht, dass sie den selbst gekauft hat.Das hätte sie sich gar nicht leisten können. Sie hat ihn gerne genutzt, aber eben nicht ausschließlich. Im Master hat man logischerweise schon ein Bachelor-Studium vorab abgeschlossen und man kann daher kein Ersti mehr sein.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



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