Berufserfahrung nötig, bevor man Masterstudium beginnt?

vom 03.06.2015, 20:54 Uhr

Bei mir an der Uni ist es so, dass man sich für meinen Studiengang direkt nach dem Bachelor für den Master bewerben kann. Dieser beginnt zwar nur im Wintersemester, aber man kann das Masterstudium eben antreten, sobald man den Bachelor in der Tasche hat. Bei den Unis, die für mich in Frage kommen, ist das ebenfalls so, wobei ich immer angenommen habe, dass das normal sei.

Als ich vor einer Sprechstunde wartete, viel mir vor kurzem in der Uni ein Plakat auf. Eine andere, sehr bekannte Uni warb für den Master meines Studienganges. Unter Voraussetzungen war aufgeführt, dass man den Bachelorabschluss haben müsse sowie auch Berufserfahrung von nicht unter einem Jahr.

Ist es normal, dass man für einige Bachelorstudiengänge so viel Berufserfahrung benötigt und ist das bei eurem Studiengang auch so?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Normalerweise wird nur für Masterstudiengänge etwas Berufserfahrung verlangt, wenn diese berufsbegleitend sind. So habe ich auch schon zwei Master gesehen, die mich interessieren würden. Jedoch sind beide berufsbegleitend und der eine verlangt 2 Jahre Berufserfahrung und der zweite nur ein Jahr. Wenn der Studiengang jedoch nicht berufsbegleitend ist, kann ich mir nicht vorstellen, dass man trotzdem Berufserfahrung mitbringen muss. Zumindest habe ich das weder gesehen noch erlebt.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich habe festgestellt, dass es sehr stark auf die Uni ankommt. So weiß ich zum Beispiel, dass es einen bestimmten Masterstudiengang in Deutschland gibt, wo man von 17 Unis bei 15 Unis mindestens 12-24 Monate Berufserfahrung mitbringen muss. Die zwei Ausnahmen haben die Aufnahme dann anders geregelt und verlangen dann einen bestandenen Aufnahmetest. Die geforderte Berufserfahrung wird gerade dann problematisch, wenn man mit dem Bachelor schlecht Arbeit findet, weil das nicht jeder Arbeitgeber akzeptiert und lieber einen "fertig" ausgebildeten Masterabsolventen haben möchte. Ein Praktikum wird ja dann auch nicht als richtige Berufserfahrung gezählt.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich kann mir nicht vorstellen, dass das in jedem Studiengang so ist. Es kann aber nicht schaden Berufserfahrung zu haben, einfach weil man mehr Verständnis für die Sache entwickelt und dann das Masterstudium einfach darauf aufbauen kann, was man schon gelernt hat. Das macht sicherlich mehr Sinn als einfach nur auf Lernstoff aufzubauen. Es kommt aber auch sicherlich auf die Universität an, an die man gehen möchte und welchen Studiengang man eben hat.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ramones hat geschrieben:Es kann aber nicht schaden Berufserfahrung zu haben, einfach weil man mehr Verständnis für die Sache entwickelt und dann das Masterstudium einfach darauf aufbauen kann, was man schon gelernt hat.

Weißt du überhaupt, was du da redest oder stellst du nur irgendwelche Behauptungen auf? Dass Arbeitgeber einen Bachelor-Absolventen akzeptieren ist eher die Ausnahme als die Regel und wenn ein Bachelor eingestellt wird, dann eher aus bestimmten Fachrichtungen und dann meistens von der FH.

Ich kenne viele Bachelorabsolventen, die verzweifelt nach einer Arbeit gesucht haben und das mehrere Jahre, die aber nichts gefunden haben, weil die Arbeitgeber sie ohne Master als "unfertig" angesehen haben und lieber die "richtig" ausgebildeten Akademiker haben wollten und wenn dann noch das Pech existiert, dass nur 20 Prozent der Bachelorabsolventen überhaupt einen Masterplatz bekommen, ist das Problem doch vorhersehbar.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Bachelor und Master sind doch in etwa das, was früher Grundstudium + Hauptstudium waren, nur dass der Abschluss des Grundstudiums noch kein wirklicher Berufsabschluss war. Bei meinem Diplomstudiumgang ging das Grundstudium nahtlos in das Hauptstudium über. Man musste sich also nicht wie beim Master heute, dafür bewerben. Dazwischen zu arbeiten war auch nicht verlangt. Wir mussten aber zu Beginn des Hauptstudiums ein Praktikum machen, das war so vorgeschrieben. Wer gearbeitet hat, konnte sich das, wenn es zum Studienfach passte, anrechnen lassen. Bei meinem zweiten Diplomstudium gab es das so nicht, da musste man keine Praktika vorweisen.

Dass Arbeitgeber einen Bachelor-Absolventen akzeptieren ist eher die Ausnahme als die Regel und wenn ein Bachelor eingestellt wird, dann eher aus bestimmten Fachrichtungen und dann meistens von der FH.

Das kann ich so auch nicht behaupten. In meinem Fachbereich ist es inzwischen schwer, an Absolventen heranzukommen. Ich habe mich auch schon auf die Suche nach jemanden gemacht, den ich für ein Projekt einstellen kann und erst meinen gesamten Bekanntenkreis aus dem Studium abgegrast, die hatten alle schon was, dann habe ich an der Uni eine Ausschreibung gemacht, dass auch jemand mit Bachelor die Stelle besetzen kann und es hat sich lediglich einer gemeldet. Obwohl die Bezahlung, die ich durch meinen Projektgeber im öffentlichen Dienst anbieten kann, recht gut ist und die Arbeitszeiten sind flexibel. Ich würde mich freuen, wenn es da viele Bachelorabsolventen gäbe, die händeringend eine Stelle suchen. Ist aber leider nicht so. Hängt aber sicherlich auch vom Fach ab.

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