Wie reagieren eure Lehrer/Dozenten wenn ihr zu spät seid?

vom 08.10.2013, 21:16 Uhr

Mir ist es immer sehr unangenehm, wenn ich zu spät komme. In der Schulzeit ist mir das fast nie passiert und wenn, dann konnte ich nie etwas dafür. Im Schneechaos ist öfters mal der Bus stecken geblieben oder kam einfach nicht und da war ich dann ein paar Mal zu spät, dafür hatten die Lehrer aber meistens Verständnis.

In der Uni ist es jetzt aber so, dass manche Dozenten regelrecht durchdrehen, wenn man zu spät kommt. Man wird dann ziemlich gedemütigt und erst einmal vorm ganzen Kurs in die erste Reihe gerufen, wo man dann seinen Grund angeben darf und sich erst einmal eine Standpauke anhören muss. Ich finde das schon ziemlich lächerlich, vor allem da wir alle alt genug sind. Da ich zur Zeit sehr weit von der Uni wegwohne und immer viel Zeit in den öffentlichen Verkehrsmitteln verbringe, kann ich gar nichts dafür, wenn ich zu spät komme.

Ich fahre morgens gleich mit dem ersten Bus und könnte nicht einmal früher losfahren, selbst wenn ich wollte. Normalerweise habe ich aber auch einen ordentlichen Zeitpuffer, so dass es einigermaßen hinhaut. Deswegen bin ich bisher eigentlich nur bei Dozenten zu spät gekommen, die das nicht so eng sehen, weil ich da einfach eine Zugverbindung später nehme, wo ich dann meistens ganz knapp bin, aber das ist mir manchmal eine Stunde mehr Schlaf wert.

Nun würde mich mal interessieren, wie eure Lehrer/Dozenten reagieren, wenn ihr zu spät kommt? Sind die dann auch direkt ziemlich garstig oder hält es sich in Grenzen? Fühlt ihr euch ungerecht behandelt, wenn ihr nichts für euer zu spät kommen könnt? Habt ihr euch da schon einmal zur "Wehr" gesetzt?

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Zu Schulzeiten bin ich eigentlich nie zu spät gekommen, da ich sehr nah an der Schule wohne. Da habe ich immer die Zeit genau abgestimmt, wann ich los muss um noch pünktlich zu kommen. Auch meine Klassenkameraden waren nie ohne Grund zu spät und da viele mit Bahn und Bus fahren mussten, kamen die Leute dann auch immer in Gruppen zu spät, was dann ja auch nicht ihr Fehler war. Zu Schulzeiten finde ich es noch in Ordnung, wenn der Lehrer seine Schüler zur Pünktlichkeit ermahnt, aber dass man sie bloßstellt muss natürlich nicht sein.

Anders ist es hingegen in der Universität. Ich finde, Dozenten müssen ihre Studenten nicht darauf hinweisen, dass sie zu spät sind und schon gar nicht erst vor dem Kurs bloßstellen. Immerhin ist man freiwillig in der Universität und es kann einfach mal passieren, dass man zu spät kommt. Vor allen Dingen, wenn man auf die öffentlichen Verkehrsmittel angewiesen ist. Einerseits kann ich auch ein wenig verstehen, dass die Dozenten es wohl ein wenig respektlos finden, wenn einige Studenten kommen wann sie wollen - aber das ist in den wenigsten Fällen so, glaube ich. Zumindest ist das in meiner Universität so. Auch kommt es auf die Größe einer Veranstaltung an. Bei einer Vorlesung von knapp 300 Leuten ist es den Dozenten beziehungsweise Professoren auch egal, wer wann kommt und wer wann geht. Aber bei einem Seminar mit nur 80 Leuten könnte es anders aussehen. Nichtsdestotrotz haben meine Dozenten bisher noch zu keinem etwas gesagt und ich finde das auch gut so.

Ich denke übrigens nicht, dass ich etwas dagegen sagen würde, weil ich nicht der Typ dafür bin, über solche Kleinigkeiten zu diskutieren. Vor allen Dingen nicht, wenn ich irgendwo hin gehe um zu lernen - eine Diskussion wäre nur Zeitverschwendung. Deswegen fände ich das einfach sinnlos und würde es sozusagen über mich ergehen lassen. Vielleicht würde ich noch mit dem Lehrer/Dozent nach Ende der Veranstaltung reden, aber mehr dann auch nicht.

» cupcake03 » Beiträge: 1152 » Talkpoints: 29,50 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich habe bisher nie erlebt, dass Dozenten zickig werden, wenn man zu spät zur Vorlesung kommt. Ich bin bisher immer pünktlich gewesen, habe aber auch schon beobachtet, dass nach einiger Zeit die Studenten tröpfchenweise in den Hörsaal gehen nachdem die Vorlesung schon angefangen hat. Die Dozenten bemerken es zwar und sehen kurz in die Richtung aus der die Neulinge kommen, aber sie sagen da nie etwas zu. Ich hatte eher den Eindruck, dass die viele Dozenten zickig werden, wenn die Studenten quatschen, statt zuzuhören. Ich hatte schon mehrere Dozenten, die darauf hinwiesen, dass solche Leute lieber gar nicht erst kommen sollen bevor sie andere stören und vom Lernen ablenken.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



In meiner Schulzeit gehörte ich eigentlich immer zu den pünktlichen Schülern und war nur äußerst selten zu spät. Kam es dann doch einmal vor, war es meist mit einer simplen Entschuldigung und Erklärung getan, immerhin kannten meine Lehrer mich und mein Verhalten und wussten genau, dass ich nicht absichtlich zu spät war. Dass meine seltenen Verspätungen meist mit Bus oder Bahn zusammenhingen und ich somit nicht die Einzige war, die an Ausnahmetagen zu spät kam, half natürlich auch. Generell wurden die chronisch Unpünktlichen aber durchaus ermahnt und ins Klassenbuch eingetragen, was ich im Übrigen völlig in Ordnung finde - nur bloßstellen muss man einfach niemanden.

In der Universität wurde bislang eigentlich überhaupt nicht auf Verspätungen reagiert. Das mag aber auch daran liegen, dass ich überwiegend Massenveranstaltungen besuche, in denen bis zu 300 Leute sitzen; da fällt es wohl gar nicht unbedingt auf, wenn sich jemand zur Hintertür hereinschleicht. Ich denke aber auch, dass es den meisten Dozenten völlig egal ist, wenn jemand leise hereinkommt und die Vorlesung nicht stört. Immerhin ist jeder freiwillig an der Universität und erwachsen genug, um Verantwortung für sich selbst zu übernehmen. Genau aus diesem Grund fände ich es wohl auch unangemessen, deswegen ein großartiges Theater zu veranstalten.

Übrigens würde ich mich wohl nicht sofort zur Wehr setzen, würde ich mich diesbezüglich ungerecht behandelt fühlen. Selbst wenn mich jemand anfährt, weil ich aufgrund eines öffentlichen Verkehrsmittels zu spät bin, würde ich das wohl nicht in der laufenden Veranstaltung ausdiskutieren wollen, weil das noch mehr Aufmerksamkeit auf den Vorfall ziehen und den Unterrichtenden wohl alleine deswegen auch nicht besänftigen würde. So etwas sollte möglichst nach der Stunde angesprochen werden, wobei man es ruhig auch einmal schlucken kann.

» Anemone » Beiträge: 1740 » Talkpoints: 764,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Meine Lehrer haben sehr unterschiedlich reagiert. Gott sei Dank saß ich immer in der letzten Reihe ganz in der Ecke neben der Tür. Ich öffnete die Tür ganz leise und musste nur einen Schritt machen, um schon an meinem Schreibtisch zu sein und mich unauffällig hinzusetzen. Meistens sagten die Lehrer gar nichts dazu und übergingen das einfach. Ich kassierte höchstens einen tadelnden Blick, es wurde nicht einmal eine Rechtfertigung verlangt. Nur einmal tickte meine Deutschlehrerin richtig aus und schickte mich wieder aus der Klasse. Ich legte mich ein wenig mit ihr an und haute anschließend ab, um die Stunde im Café zu verbringen. Ehrlich gesagt konnte ich auf ihren Unterricht gut verzichten, da war mir ihr Gezicke das nicht wert.

Meine Dozenten sind da sehr entspannt, es ist ja kein Student so blöd, auffällig und mit einer Menge Krach in den Hörsaal zu kommen. Bisher habe ich nicht mitbekommen, dass da ein Student großartigen Ärger bekommen hätte. Kritisch stelle ich es mir lediglich in Kursen vor, in denen nur 25 Studenten sitzen, sowas haben wir auch. Da findet der Unterricht eher wie in der Schule statt und ist mit einer gewöhnlichen Vorlesung nicht vergleichbar. Allerdings ist da bisher niemand zu spät gekommen, jedoch kann ich mir vorstellen, dass der Dozent bei sowas schon eher sauer reagieren wird.

» Cappuccino » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Als ich noch am Gymnasium war, fuhren die Busse eigentlich sehr zuverlässig, weshalb ich selten zu spät dran war. Manchmal bin ich auch einfach zu Fuß gegangen, da die 3 km für mich keine große Sache waren. Wenn mal wieder das ganze Gebiet im Schnee versunken war, kam es natürlich schon einmal zu Verspätungen. Davon waren dann aber ab und zu auch Lehrer selbst betroffen. In solchen Situationen hatte eigentlich jeder Verständnis dafür, dass man nicht rechtzeitig kommen konnte. Oft kam der Schnee schließlich auch einfach ganz plötzlich über Nacht in Mengen, mit denen keiner rechnen konnte.

An der Berufsfachschule hatte ich leider das Problem, dass diese viel weiter weg war und die Bus- und Zugverbindungen dorthin eine absolute Katastrophe waren. Wenn also aus irgendeinem Grund der erste Bus ausfiel (1 1/2 Stunden vor Schulbeginn) oder ich nur mal eine Minute zu spät dran war, war es für mich unmöglich, vor der dritten Stunde dort anzukommen. Wenn das aber mal passiert ist, hatte das für mich keine schwerwiegenden Folgen, da ich auch immer angerufen und Bescheid gegeben habe. Die Lehrer und Sekretärinnen wussten auch, dass mein Wohnort ungünstig war und es für mich nicht immer möglich war, rechtzeitig zu kommen, auch wenn ich jeden Morgen schon um 5 Uhr aufgestanden bin.

Momentan bin ich in einer Situation, in der ich in der ersten Woche gleich zwei Mal zu spät gekommen bin. Dabei ging es aber immer um weniger als fünf Minuten, und als es "richtig" losging, war ich auch schon da. Auch hier haben die Ausbilder allerdings Verständnis gezeigt, da ich ursprünglich vom Land komme und den heftigen Berufsverkehr in der Stadt einfach unterschätzt habe (ein Mal mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, und ein Mal mit dem Auto). Seitdem fahre ich nur noch mit dem Zug zum Hauptbahnhof und gehe dann wieder knappe 3,5 km zu Fuß, wodurch ich immer rechtzeitig komme.

Ich denke, dass man bei wiederholtem Zuspätkommen, gegen das man offensichtlich etwas tun kann, wirklich mal zurechtgewiesen werden sollte. Bei bestimmten Situationen kann man aber selbst einfach nichts dafür, und so ist das Verhalten der Dozenten, wie es im ersten Post beschrieben ist, geradezu erschreckend.

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» Mikun » Beiträge: 90 » Talkpoints: -0,24 »


Also bei meinen Dozenten war das eher so, dass die sich nicht die Bohne dafür interessiert haben, wer zur Vorlesung erschienen ist und wer gar nicht gekommen oder zu spät gekommen ist. Das finde ich ehrlich gesagt auch besser so, schließlich sind alle Erwachsen und wissen, was sie tun und was sie nicht tun (müssen/ wollen). Abgesehen davon stört das doch die zuhörenden Studierenden in der Konzentration, wenn plötzlich das Thema gewechselt und en Zuspätkommer zur Sau gemacht wird.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



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