Welche Charaktereigenschaften am Gesicht ablesen können?

Es gibt ja viele Dinge, die man im Gesicht ablesen kann. Beispielsweise den Gesundheitszustand an Merkmalen wie den Augen oder die Hautfarbe. Eine Psychologin aus den USA hat die These aufgestellt, dass man am Gesicht auch den Charakter eines Menschen ablesen könnte. Wie denkt ihr über diese These? Meint ihr, dass da was dran ist? Welche Charaktereigenschaften könnt ihr persönlich an einem Gesicht ablesen? Oder meint ihr, dass das gar nicht geht?

Wie muss man sich das konkret vorstellen? Hast du einen Link? Ich denke aber, dass das selbst bei offensichtlichen Zusammenhängen nur bedingt funktioniert. Nehmen wir zum Beispiel Humor. Ich bin ein sehr humorvoller Mensch, habe aber keine einzige Lachfalte vorzuweisen. Ich neige bisher zum Glück überhaupt nicht zu Falten, was wahrscheinlich neben den guten Genen auch daran liegt, dass meine Haut eher fettig ist und ich die Sonne so gut wie möglich vermeide oder mich gut eincreme.

Gab es da nicht mal eine mittlerweile längst überholte Pseudowissenschaft, gemäß derer versucht wurde, an Hand der Gesichtzüge Urteile und Voraussagen über das kriminelle Potenzial einer Person zu treffen? Stichwort Verbrechervisage? Ich meine da mal etwas gelesen zu haben. Und auch die Nazis mit ihrer Rassenlehre waren der Auffassung, man könne aus Gesichtszügen ablesen, ob jemand ein "hochwertiger" Mensch sei, intelligent, arbeitsam, anständiger Charakter, diszipliniert usw., oder eben nicht, sprich die mit den krummen Nasen und was man sonst noch so an unerwünschten Merkmalen definiert hat.

Allein schon vor diesem Hintergrund bin ich sehr vorsichtig damit, jemandem am Gesicht ablesen zu wollen, ob er oder sie, überspitzt formuliert, ein guter oder schlechter Mensch ist. Man muss nicht auf alle Quellen von Vorurteilen und Ausgrenzung begierig anspringen und diese auch noch pflegen, wenn man von Banalitäten wie Lachfalten oder wettergegerbter Haut (Outdoor-Fan) absieht.

Dass attraktiveren Leuten im Schnitt auch ein besserer Charakter unterstellt wird, ist auch schon lange wissenschaftlich erwiesen, aber damit ist der eher knubbeligen Mehrheit auch nicht wirklich gedient. Wir sind glücklicherweise auch nicht in irgendwelchen Fantasy-Welten unterwegs, wo man die Guten an den ebenmäßigen Gesichtern erkennt.