Kommilitonin arbeitet die ganze Nacht - wie kann man helfen?

vom 06.11.2014, 23:38 Uhr

Eine Kommilitonin von mir hat derzeit ziemlich viel Stress mit der Arbeit an der Hochschule. Wir haben derzeit viele Projekte, was auch mich zunehmend nervt, zumal es schwierig ist, die Motivation in meiner Gruppe aufrecht zu erhalten. Meiner Kommilitonin geht es genauso. In den letzten Tagen habe ich dann mitbekommen, dass es bei ihr aber viel schlimmer ist als bei mir, weil sie ein Mitglied in der Gruppe hat, das wirklich überhaupt nichts tut und welchem sie jeden Tag hinterherrennen muss, damit sie am Ende der Woche irgendetwas von diesem Gruppenmitglied bekommt.

Die anderen beiden Gruppenmitglieder arbeiten zwar, aber nicht so, wie sie es sich wünschen würde. Die Ergebnisse liest sie meistens noch einmal Korrektur und verbessert und ergänzt immer noch einiges, weil sie eben sehr perfektionistisch ist. Sie ist wirklich sehr zielstrebig und ehrgeizig, aber wie sehr, ist mir erst durch das Projekt jetzt bewusst geworden.

Gestern Abend hat die ganze Situation dann dazu geführt, dass sie mir um halb vier nachts noch Nachrichten geschrieben hat, wie genervt sie gerade von ihrer ganzen Gruppe ist und dass sie am nächsten Tag nicht in die Vorlesung kommen wird. Als ich das morgens gelesen habe, war ich ziemlich schockiert, dass sie so spät noch an dem Projekt gearbeitet hat und das auch noch an einem Abend, an dem sich die meisten aus unserem Kurs zum gemeinsamen Fußballschauen in der Kneipe getroffen haben.

Ich habe schon fast ein schlechtes Gewissen gehabt, aber das Problem liegt ja eher bei ihren Gruppenmitgliedern und vielleicht auch an ihrem großen Ehrgeiz, das Projekt so perfekt wie möglich abzuschließen. Ich würde ihr gerne helfen, aber ich habe keine Ahnung wie. Ich kann ihr keine Arbeit abnehmen, weil ich mit meiner Gruppe selbst beschäftigt bin und das natürlich nicht Sinn der Gruppenarbeit ist. Ihre Gruppenmitglieder wissen bereits, was ihr Problem ist, weil sie das ihnen ziemlich genervt gestern mitgeteilt hat. Abhalten vom Arbeiten lässt sie sich aber auch nicht.

Was würdet ihr in so einem Fall tun? Wie hält man ein Kommilitone oder eine Kommilitonin davon ab, sich zu überarbeiten und auch in Sachen des Projekts einfach über das Ziel hinauszuschießen?

» *sophie » Beiträge: 3506 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



So lange das kein Dauerzustand ist, dass sie die Nächte durcharbeitet, brauchst du dir keine Gedanken zu machen. Ich sitze auch manchmal bis morgens 3 Uhr und länger am Rechner. Da lag ich zwar zwischenzeitlich schon mal im Bett, aber wenn eine gute Idee gerade dann kommt, stehe ich eben auch wieder auf und muss das unbedingt schreiben. Solange man das nicht jede Nacht so macht, ist das nicht weiter schlimm oder ein Grund zur Sorge.

Dass du ihr nicht unbedingt helfen kannst, ist schon klar, Aber man sollte sich auch darüber im Klaren sein, dass es immer wieder im Leben Situationen gibt, wo man viel Stress und wenig Schlaf bekommt. Das gehört einfach mit dazu und damit muss man umgehen können.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Es ist doch absolut nicht schlimm, mal eine Nacht durchzulernen oder durchzuarbeiten. Solange das nun nicht täglich vorkommt, ist das doch nicht weiter schlimm. Ich denke, dass sicherlich jeder schon einmal in der Situation war, dass er die Nacht durchgemacht hat, um zu lernen oder um noch irgendwelche Aufgaben zu erledigen, die man bisher noch nicht erledigt hat. So war ich zu Schulzeiten auch immer bis tief in die Nacht wach, um zu lernen. Im Studium bin ich auch oft lange wach geblieben, um Hausarbeiten zu schreiben. Das ist doch nichts Außergewöhnliches.

Solange es dich und deine Gruppe auch nicht betrifft, solltest du dir da auch nicht so viele Gedanken darüber machen, dass deine Kommilitonin die Nacht durchmacht. Das ist eben nicht außergewöhnlich oder schlimm, solange sie das nicht täglich macht und da musst du dir doch nicht solche Sorgen machen, zumal es dich ja auch nicht betrifft. Es ist zwar schön und gut, dass du helfen möchtest, aber wenn du ein eigenes Projekt am Laufen hast, solltest du dich in erster Linie darum kümmern. Das klingt vielleicht etwas hart für dich, aber das ist eben einfach wichtiger. Jeder ist ja für sich selbst verantwortlich.

Wenn die Kommilitonin solche Probleme hat, dann sollte sie mit dem entsprechenden Dozenten darüber reden und mit ihm über die Schwierigkeiten in der Gruppe sprechen. Wenn die Gruppenmitglieder nicht mit sich reden lassen, muss man das Problem eben anders klären, um nicht ausgenutzt zu werden, aber dennoch eine gute Note zu bekommen.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich finde es (leider) ziemlich normal, immer wieder Nachtschichten einzulegen. Manchmal bekommt man den Stoff einfach nicht schneller in den Kopf, der Tag hat nur 12 Stunden, also muss in der Nacht nachgelegt werden. Ich lerne allerdings auch gerne nachts, da habe ich Ruhe, niemand der mich stört, kein Telefon.

Du könntest ja mal vorsichtig anklopfen, ob sie sich überhaupt überfordert fühlt. Wenn ja, dann würde ich ihr meine Hilfe anbieten. Wenn ich von mir ausgehe, dann würde ich allerdings dankend ablehnen. Finde es aber gut, dass Du Dir Gedanken machst.

» Lijoh » Beiträge: 61 » Talkpoints: 34,34 »



Wenn sie schon studiert, dann ist sie doch eigentlich alt genug, um selbst richtige Entscheidungen treffen zu können. Wenn sie meint, dass es gut so ist, dann kann man da wohl schlecht was machen, außer vielleicht vorsichtig zu fragen, ob die Kommilitonin klarkommt und ob man helfen kann. Zu sehr einmischen würde ich mich jedoch nicht, auf einmal fühlt sie sich dann bevormundet.

» Esri » Beiträge: 485 » Talkpoints: -0,11 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich denke, dass das schon in Ordnung so ist. Es ist ja kein dauerhafter Zustand und wenn sie das Problem mit ihren Gruppenmitgliedern hat, dann ist es ihr Problem, wenn sie sich nicht durchsetzen kann. Wobei du ihr vielleicht eine kleine Aufmerksamkeit zukommen lassen kannst. So kannst du ihr vielleicht ein bisschen Schokolade als Nervennahrung vorbei bringen oder sie für danach ins Kino einladen. Das bringt ihrer Seele sicherlich schon mal viel.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich würde mir da ehrlich gesagt keine Gedanken machen, da das bestimmt kein Dauerzustand sein wird. Jeder, der studiert hat weiß, dass es eben solche Phasen gibt, wo mehr zu tun ist. Das heißt aber nicht, dass man sich überarbeitet und man dadurch einen Burnout erleidet. Schließlich sind die Semesterferien auch noch da, dass man da etwas ausspannen und abschalten kann.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



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