Shitstorm gegenüber J.K. Rowling nachvollziehbar?

vom 23.03.2019, 19:04 Uhr

Die Harry-Potter-Autorin J.K. Rowling steht zur Zeit ziemlich unter Kritik. Es wird kritisiert, dass sie viele Details aus dem Harry-Potter-Universum nicht in den Büchern und Filmen thematisiert hat, sondern erst hinterher in den Interviews. So wird beispielsweise die vermeintlich homosexuelle Beziehung zwischen Grindelwald und Dumbledore gar nicht erwähnt oder nur angedeutet. Es wird sogar gesagt, dass die Autorin sich unglaubwürdig machen würde.

Wie denkt ihr darüber? Könnt ihr eine derartige Kritik durchaus nachvollziehen oder seid ihr eher skeptisch? Könnt ihr verstehen, dass man gewisse Informationen erst in Interviews bekannt gibt und nicht in den Büchern oder Filmen thematisiert? Hättet ihr das vielleicht als Autor genauso gemacht?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Wer jammert da im Moment denn herum? Ich habe das nicht verfolgt. Aber Fans können das eigentlich nicht sein, weil Rowling schon vor vielen Jahren gesagt hat, dass sie für viele Charaktere eine Backstory geschrieben hat und vieles davon nicht in den Büchern gelandet ist weil es einfach nicht gepasst hat. Was soll daran denn nicht glaubwürdig sein?

Dumbledores Vorgeschichte ist für die Handlung nicht relevant und deshalb wahrscheinlich heraus gekürzt worden. Im Gegensatz dazu erfährt man ja sehr wohl die Vorgeschichte von Snape und warum? Weil es da natürlich eine direkte Verbindung zu Harry gibt und weil diese Vorgeschichte deshalb wichtig ist.

Ich habe noch nie ein Buch geschrieben von daher weiß ich wenig über den Arbeitsprozess, aber ich könnte mir gut vorstellen, dass bei mir auch der Lektor zuschlagen würde und mir erklären würde, dass die ganzen Details zwar schön und nett sind, die Handlung aber überhaupt nicht voran bringen.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Mir geht die gute Frau schon seit Längerem gewaltig auf den Keks, weswegen ich sie und ihre Äußerungen schon seit geraumer Zeit geflissentlich ignoriere. Zwar habe ich Harry Potter, als es "nur" die Bücher und Filme gegeben hat, auch ganz gerne gelesen, aber als derart weltveränderndes magisches Universum habe ich den Krempel nie angesehen.

Und ich finde zudem, dass man der Alten deutlich anmerkt, dass sie sich nicht gut damit abfinden kann, dass der Zauberlehrling literarisch gesehen alles ist, was sie der Welt zu bieten hatte und sie mit aller Gewalt versucht, sich mit peinlichen Spin-Offs weiter im Blickpunkt der Aufmerksamkeit zu halten und natürlich auch noch mehr Kohle abzugreifen. Das finde ich unangenehm, zumal da die gute Frau wahrhaftig nicht am Hungertuch nagt.

Und außerdem muss es irgendwann mal gut sein mit dem Privatleben fiktionaler Figuren. Harry und Dumbledore gibt's nun mal nicht, weswegen keiner von ihnen eine schwule Beziehung zu Grindelwald, Legolas oder Micky Maus haben kann, auch wenn die Fans, die offensichtlich schon so ein klein bisschen der Realität abgeschworen haben, da anderer Meinung sind.

Literarische Figuren müssen sich im Idealfall der Story und der zugrundeliegenden Botschaft unterordnen, was bei Harry Potter sowieso nur mehr sehr bedingt der Fall war, als die Bücher immer dicker wurden und jeder Furzwitz eines Nebencharakters drin bleiben musste, weil die Dame zu reich und zu toll für ein anständiges Lektorat geworden ist. Und der letzte Band ist auch schon vor 12 Jahren erschienen, sodass der Fancommunity allmählich der Stoff ausgeht und sie sich deswegen darüber ereifern, dass sich Dumbledore schon immer die Zehennägel smaragdgrün lackiert hat, und Ms. Rowling es ihnen nur nie verraten hat. :roll:

» Gerbera » Beiträge: 11289 » Talkpoints: 41,52 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Habe Harry Potter sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch gelesen und mir die Filme angesehen. Bei den Verfilmungen ist es immer so eine Sache. Lese ich zuerst die Bücher bin ich meistens enttäuscht, weil einfach mein Bild im Kopf nicht zu dem Bild in den Büchern passt.

In diesem Fall soll sie zusätzlich Sachen hinzugefügt haben, die eigentlich so in den Büchern nicht vorkommen oder nur mit großer Fantasie. Das machen normalerweise die Fanfiction. Ein Autor bzw. eine Autorin sollte dies weniger tun. Doch ein guter Autor lebt wirklich in dem Universum und vielleicht wächst die Geschichte in ihrem Kopf weiter ohne das sie es merkt. Einen Ghostwriter wird sie wohl nicht gehabt haben, dass sie ihre eigenen Geschichten nicht kennt.

» TinaPe » Beiträge: 451 » Talkpoints: 13,09 » Auszeichnung für 100 Beiträge



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