Bekommt ihr die Skripte / Präsentationen eurer Dozenten?

vom 30.09.2014, 15:51 Uhr

In meinem Studiengang ist es eigentlich schon zur Selbstverständlichkeit geworden, dass man am Ende einer Lehrveranstaltung die Skripte beziehungsweise die PowerPoint-Präsentation des Dozenten bekommt. Wir haben dafür extra einen Dropbox-Ordner eingerichtet, zu welchem wir die neuen Dozenten dann immer einladen, sodass sie dort ihre Unterlagen ablegen können. In den ersten beiden Semestern haben wir immer noch sicherheitshalber gefragt, ob wir mitschreiben sollen oder ob wir die Skripte am Schluss bekommen, aber bisher haben alle Dozenten uns die Skripte zur Verfügung gestellt.

So wie ich das einschätze, ist es den Dozenten lieber, wenn man in ihrem Unterricht mitmacht, anstatt man damit beschäftigt ist, die ganzen Folien eins zu eins abzutippen. Andererseits denke ich, das es auch ein wenig kontraproduktiv sein kann, die Skripte auszuteilen, denn so denken sich auch einige Studenten, dass sie sowieso nicht mehr aufpassen müssen, weil sie später alles noch einmal schriftlich bekommen.

Da wir die Laptops in den Vorlesungen meist benutzen dürfen, vertiefen die sich dann eben in Facebook und Co. Ich selbst schreibe häufig trotzdem mit, denn nicht alles was der Dozent sagt, steht auch auf den Folien und manche Dozenten sind dann eben auch so, dass sie genau das, was nicht auf den Folien steht, sie aber in einer Vorlesung angesprochen haben, abfragen. Zudem hilft es mir meistens, wenn ich manches noch einmal in eigenen Worten aufschreibe und nicht so, wie es auf den Folien des Dozenten steht.

Wie wird das an eurer Universität gehandhabt? Bekommt ihr die Skripte beziehungsweise Präsentationen eurer Dozenten immer zugesendet oder müsst ihr selbst mitschreiben? Was denkt ihr ist eurer Meinung nach effektiver, was den Lerneffekt angeht?

» *sophie » Beiträge: 3506 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Zu meiner Studienzeit, war das nicht einheitlich geregelt und jeder Dozent hat das so gemacht, wie er es für richtig hielt. Wenn ich an BWL denke, da gab es pro Semester 400 Folien und wir sind genau diese Folien in den Semesterstunden durch gegangen. Allerdings habe ich mir da auch viel mitgeschrieben an den einzelnen Folien, sodass ich es gut fand, dass er sie vorher verteilt hat und ich sie mir dann vorher ausdrucken und direkt darein schreiben konnte.

Es gab aber auch Fächer, da gab es weder Folien, noch Skript. Im Gegenteil, da hat sich mein Dozent am Ende des Semesters meine Mitschrift geben lassen, weil er gesehen hatte, dass ich immer alles gut und übersichtlich mitgeschrieben hatte und meine Mitstudenten meine Aufzeichnungen reihenweise kopiert hatten, denn VWL war den meisten kein Lieblingsfach, sodass sie nicht immer anwesend waren. In der Abschlussprüfung gab es aber auch nur vier komplexe Fragen, wodurch man zum Nachdenken angeregt war und es nicht schlimm war, wenn man mal eine Vorlesung verpasst hatte.

In Mathe gab es ein Miniskript, das auch vorher verteilt wurde. Es enthielt eigentlich nur Formeln und mathematische Ansätze zur Aufgabenlösung. Die Übungen mit Lösungen gab es nur zum Mitschreiben bzw. Abschreiben in den jeweiligen Tutorien an der Tafel. In Marketing gab es dafür einen eins zu eins Ausdruck aus einem Marketing-Buch. Da habe ich nur die ersten zwei Vorlesungen besucht, da ich daheim das Buch auch selbst lesen konnte und mir die Vorlesungen keinen Mehrwert gebracht haben.

Ich finde, dass es wirklich immer drauf ankommt, um welches Fach es sich handelt und wie der Unterricht bzw. die Vorlesung und die Übungen aufgebaut sind. In VWL zum Beispiel war der Unterricht das wertvollste. Was mein Dozent alles erzählte, stand in keinem Lehrbuch und keinem Skript. Er hat sehr viel Beispiele gegeben, aus dem Leben erzählt und Anekdoten am Rande gebracht. BWL und Marketing hingegen hätte ich mir auch nur mit dem Skript beibringen können. Alles in allem war es schon gut, dass es jeder Dozent anders gehandhabt hat. So bin ich nicht so faul gewesen. :)

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» Schleiereule » Beiträge: 827 » Talkpoints: 3,58 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich kenne das so, dass die Skripte und Präsentationen der Dozenten hochgeladen werden. Bei meiner alten Universität und auch an der jetzigen ist das so, dass es eine eLearning-Plattform gibt bei dem man das Passwort seines Kurses eingeben kann und nur dann erhält man Zugang zu den Folien und Skripten. Das Passwort wird in der Regel in der ersten Vorlesungsstunde bekannt gegeben.

Manche Dozenten stellen die Folien direkt nach der Vorlesung online, ich habe aber auch schon Dozenten erlebt, die die Folien vorher hochgeladen haben, damit die Studenten sich diese ausdrucken und gegebenenfalls während der Vorlesung mit Notizen versehen können.

Einen Dozenten habe ich bisher erlebt, der zwar auch Folien hochgeladen hat, aber der diese vorher zensiert hat. So hat er beispielsweise manchmal Text weggelassen und nur unbeschriftete Bilder als Folien hochgeladen. So wusste man auch nicht wirklich, was genau man da sieht und was der Dozent dazu gesagt hatte, wenn man zuvor in der Vorlesung nicht richtig aufgepasst hatte.

Es gibt bei uns aber auch eine dropbox bei der Altklausuren von der Fachschaft oder eben Skripte der Vorsemester hochgeladen werden. Das ist sehr nützlich, besonders wenn es sich um einen Dozenten handelt, der schon seit längerem dieselbe Vorlesung hält.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



An meiner alten Uni war es so, dass alle Präsentationen immer online hochgeladen wurden, beziehungsweise die Folien davon. Man konnte sich die Folien also alle ausdrucken und musste so auch nicht mitschreiben. Denn oft waren die Folien auch sehr ausführlich gestaltet, wobei sich die Dozenten genau daran gehalten haben und kaum etwas Zusätzliches gesagt hatten. Das war natürlich praktisch, da man so immer auf dem neuesten Stand war und auch nicht viel verpasst hatte, wenn man mal nicht da war.

Zusätzlich wurden natürlich auch noch alle relevanten Texte hochgeladen, wobei das ja auch so sein muss. Diese muss man auch lesen. Das ist jetzt bei mir auch so, wobei keine Folien mehr hochgeladen werden. Das hat den einfachen Grund, dass Präsentationen von Dozenten an meiner jetzigen Uni nicht mehr üblich sind. So etwas gibt es hier nicht mehr und es gibt allgemein kein Präsentationsmaterial. Schlimm finde ich das nicht, weil es auch nicht wirklich nötig ist.

Aber dadurch muss man natürlich zwangsläufig immer mitschreiben, da man ja sonst nicht weiß, was alles behandelt wurde. Ich finde das aber gut so, da das meine Konzentration fördert und man auch mehr oder weniger dazu gezwungen ist, aufzupassen, wenn man eben auch selbst mitschreiben muss und nicht alles einfach vorgelegt bekommt.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich kenne das auch so, dass die Skripte und Präsentationen, aber auch viele Texte, die gelesen werden mussten zur Vor- bzw. Nachbereitung, im Internet auf einer unispezifischen Plattform hochgeladen worden sind. So konnte man als Student immer darauf zugreifen, wenn man das wollte. Dass ein Dozent in dieser Hinsicht eher "geizig" war, war eher die Ausnahme als die Regel.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Einige wenige meiner Dozenten waren sehr altmodisch. Die haben dann nur mit einem Overheadprojektor Notizen und Rechnungen an die Wand geworfen und wir mussten schnell mitschreiben und dazu natürlich noch eigene Notizen machen. Verpasste man mal eine Stunde, hatte man schon ein Problem. Da konnte man nur auf nette Kommilitonen hoffen, die einem den Stoff nicht nur zur Verfügung stellten, sondern auch erklärten.

Die allermeisten meiner Dozenten laden die Folien aber in regelmäßigen Abständen online hoch. So kann man sie in die Vorlesung mitbringen und sich direkt Notizen machen. Alles andere finde ich auch sehr umständlich und unpraktisch.

Viele meiner Vorlesungen waren aber auch schwierig zu verstehen und mit dem Skript alleine bzw. den Powerpoint Folien wäre ich nicht weit gekommen. Da war es schon wichtig, anwesend zu sein. Der Großteil meiner Dozenten stellte in den Klausuren auch gerne Fragen, die ausschließlich mündlich besprochen wurden und daher existierte bei einigen eine versteckte Anwesenheitspflicht. Deswegen sehe ich da keine Gefahr, dass die Studenten nicht mehr aufpassen oder erscheinen, nur weil das Skript online ist.

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