Standet ihr schon vor einer finanziellen Belastungsprobe?

vom 17.06.2013, 14:08 Uhr

Nicht nur eine Beziehung können die Finanzen kaputt machen, sondern man kann sich auch selber dadurch kaputt machen oder besser gesagt, die Finanzen können einen kaputt machen. Das ist nicht selten, dass jemand verzweifelt, weil er vor einer finanziellen Belastungsprobe steht. Standet ihr auch schon mal vor einer finanziellen Belastungsprobe? Seid ihr aus eigener Kraft wieder aus dieser Misere heraus gekommen oder hattet ihr Hilfe? Wie sah diese Belastungsprobe aus?

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» Ampelmännchen » Beiträge: 1310 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ja, in so einer Situation war ich schon einmal. Aus verschiedenen Gründen konnte ich kein BaFöG mehr bekommen und musste deshalb mein Studium selbst finanzieren. Ich hatte große Angst, das Studium (damals noch inklusive Studiengebühren) aus Geldmangel abbrechen zu müssen - meine Haupteinkommensquelle waren Jobs, das heißt, ich musste quasi ein Vollzeitstudium und einen Halbtagsjob stemmen.

Ich konnte mir meistens nicht viel leisten, so etwas wie Urlaub war absoluter Luxus, denn ich versuchte, recht sparsam zu leben, um Rücklagen für den Notfall zu haben - damit mir eben nicht "das Geld ausgeht". Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass so eine finanzielle Belastungsprobe wirklich kein Spaß ist und kann mittlerweile auch besser nachvollziehen, warum Leute mit hohen Schulden beispielsweise an Selbstmord denken.

Mittlerweile bin ich insofern aus dieser Situation herausgekommen, dass ich im Referendariat zumindest etwas Geld verdiene und im Anschluss hoffentlich einen guten Job bekomme. Hilfe während des Studiums hatte ich keine; im Notfall hätten mir zwar Freunde vielleicht Geld geliehen, aber ansonsten war ich auf mich alleine gestellt. Das stählt jedoch auch für's Leben! ;)

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» Kate110 » Beiträge: 485 » Talkpoints: 0,35 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich habe es gewagt, mich mit einem Kredit auf´s Glatteis zu bewegen, damit ich die Kaution stellen konnte und bei einem Gehalt wie dem meinem, ist das ein, nennen wir es mehr als enger schnallen eines Gürtels. Ich weiß das es keinen finzanziellen Dramen gleich kommt aber ich habe schon ein schlechtes Gewissen, mit -100 in den nächsten Monat zu starten. Fixkosten bleiben und werden sicher nicht weniger. Sparen tu ich auch, also ja, ein kleines finanzielles "Drama" ist es für mich. :( Aber ich halte das jetzt durch und es kommen andere Zeiten.

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» HansF » Beiträge: 30 » Talkpoints: 11,56 »



Ich hatte einmal ungefähr die gleiche Situation wie sie Kate beschrieben hat. Ich habe eine Ausbildung gemacht und bin wegen dieser aber hauptsächlich wegen meiner Freundin in eine Großstadt gezogen. Meine Eltern waren davon nicht sehr begeistert, wodurch es nach kurzer Zeit zu einem großen Streit kam, der dazu führte, dass jeglicher Kontakt inklusive aller finanzieller Hilfe gestoppt wurde.

Da ich zu dem Zeitpunkt noch ein Auto hatte und eine eigene 1-Zimmer Wohnung, die in der Hauptstadt nicht unbedingt besonders billig war wurde das Geld mehr als nur eng. Vom Gehalt, das ich in der Ausbildung erhalten habe, konnte ich gerade so alle anfallenden Rechnungen bezahlen, für Lebensmittel war dann jedoch nichts mehr übrig.

Um mir diese zu kaufen benutzte ich zunächst Ersparnisse, die dann jedoch irgendwann aufgebraucht waren. Kindergeld bekam ich auch eine Zeit lang nicht, da sich meine Eltern weigerten mir die Unterlagen weiter zu schicken, damit mein Arbeitgeber diese ausfüllen konnte, was damals noch nötig war.

Erst nach knapp einem halben Jahr konnte ich auf schwierigem Wege zumindest das Kindergeld erwirken und erhielt dies von da an aufmein Konto. Mein Auto ließ ich auch verschrotten. Ab diesem Zeitpunkt hatte ich wenigstens wieder das Geld für Lebensmittel und für einige wenige andere Sachen die angefallen waren.

Zur Zeit mache ich ein Studium und gehe nebenbei arbeiten, es ist auch ein Vollzeitstudium und nebenbei arbeite ich auf 18 Stunden Basis um Studium und Lebensunterhalt zu finanzieren. Es ist zwar nicht immer leicht, jedoch funktioniert es irgendwie und man weiß, dass es irgendwann besser ist. Ich denke es ist wichtig auch einmal sparsam zu sein. Wenn nötig auch auf den lieb gewonnenen Luxus, wie beispielsweise ein Auto, verzichten zu können und nicht aufzugeben. Denn irgendwann sieht es finanziell auch wieder besser aus.

» Mulucki1989 » Beiträge: 439 » Talkpoints: 11,25 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich denke, dass jeder das mal durchmacht, wenn man nicht gerade mit dem goldenen Löffel im Mund geboren worden ist. Ich stamme aus einer relativ armen Familie, sodass ich im Studium nicht unterstützt werden konnte. Das hat dann bei mir zu einer Belastungsprobe geführt, gerade als das Bafög weggebrochen ist. Aber wenn man sich anstrengt kriegt man auch das geregelt. Mir war mein Partner damals eine große Stütze, auch wenn wir damals nicht zusammen leben konnten.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


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