Eltern den aktuellen Lehrplan zur Verfügung stellen

Ein Pilotprojekt an einigen Schulen in meinen Heimatort hat ein insgesamt positives Ergebnis erbracht. Man hat dort den Eltern eine Kopie vom aktuellen Lehrplan der jeweiligen Klassenstufe zur Verfügung gestellt. Die Eltern konnten somit einige gezielte Fragen zum Unterrichtsstoff stellen. Auch der private Nachhilfeunterricht wurde entscheidend verbessert und insgesamt verbesserten sich die Noten der Schüler.

Kann eine solche Maßnahme wirklich einen langfristigen Erfolg garantieren? Kann man damit auch die Schüler in gewisser Hinsicht überlasten? Hat es eigentlich nur Sinn für schwächere Schüler? Oder war das Ergebnis nur purer Zufall? Wie denkt ihr darüber?

Die Lehrpläne kann man in Österreich online abrufen. Ich weiß auch nicht, ob Du wirklich Lehrpläne oder Lerninhalte meinst. Bei den Inhalten kann man sicher besser mitsprechen, denn die Lehrpläne sind meistens komplizierter und offener verfasst. Ich sehe hier kein echtes Projekt, denn ich kann mir jeden Lernplan herunterladen und ansehen, aber das mache ich wegen fehlendem Interesse eher nicht.

Ich bin nicht sicher, ob das tatsächlich einen Effekt hätte, wenn die Eltern über den aktuellen Lehrplan Bescheid wüssten. Wie ist das eigentlich bei den Elternabenden? Werden die Eltern da nicht in Deutschland über die Lehrpläne und -inhalte informiert? Da ich keine Kinder habe und nie an solchen Elternabenden teilnehmen musste, fehlt mir da die Kenntnis.

Ja, die Elternabende bringen natürlich viele interessante Informationen dazu und auch einige Tipps. Allerdings sollten diese konkreten Informationen beispielsweise schon zum Schuljahresbeginn den Eltern zugänglich gemacht werden. So lässt sich dann auch die Nachhilfe besser planen und organisieren. Das wäre dann eine echte praktische Hilfe für die Schüler und Eltern.

Die Lehrpläne sind zumindest in Bayern im Internet verfügbar. Da können alle Eltern, die das interessiert, nachschauen. Ich sehe allerdings für die Eltern keinen Nutzen darin, außer wenn sie daran zweifeln, ob alle Gebiete durchgenommen werden. Alle Lehrpläne mit allen Kompetenzerwartungen und Fachlehrplänen zu verteilen wäre ziemlich viel Papier. Vielleicht wäre es eher sinnvoll, die Internetadresse des jeweiligen Kultusministeriums mitzuteilen, wo man sich bei Interesse umfassend informieren kann.

Die Lehrer können ja auch ein bisschen variieren und beispielsweise die Reihenfolge ändern, wenn sie es für didaktisch sinnvoll halten. Es reicht aber auch, wenn die Eltern mal ins Schulbuch schauen, denn diese richten sich ja nach den Lehrplänen.

Für Nachhilfelehrer machen Lehrpläne überhaupt keinen Sinn, denn Nachhilfe sollte ja Lücken schließen und ansonsten nah beim individuellen Unterricht bleiben. Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, warum das Austeilen der Lehrpläne die Noten in irgendeiner Weise beeinflussen sollte.

Der Lehrplan alleine dürfte ja wenig bringen. Was ich gut finden würde ist wenn man den Lehrstoff, also das was der Lehrer in der Stunde vermittelt hat, über ein Portal online einsehen könnte. Da hat man es ganz genau und die Kinder sind nicht darauf angewiesen, dass die Freunde ihnen den Lernstoff geben, wenn sie mal gefehlt haben.

Bei der Nachhilfe macht das sicherlich auch mehr Sinn alles vom Lehrer zu haben. Vielleicht schreibt nämlich nicht jeder gut mit, der nicht gut in einem Fach ist und so hätte man alles nochmal. So kann man auch jederzeit als Elternteil versuchen etwas zu erklären und zu helfen. Der Lehrplan an sich ist ja nur eine Ansammlung von Stichpunkten ohne konkret zu werden.