Wenn die Kinder die Schule oder Ausbildung abbrechen wollen

vom 30.10.2018, 16:38 Uhr

Aus aktuellem Anlass möchte ich mal von euch wissen, wie Ihr zu dem Thema steht eine Ausbildung abzubrechen.

Mein Sohn macht zur Zeit eine rein schulische Ausbildung zum Informationstechnischen Assistenten. Er ist jetzt im zweiten Jahr. Er hat keine Probleme mit dem Stoff und schlechte Noten gibt es bei ihm auch nicht. Trotz alle dem kam er jetzt zu mir und hat mit mir darüber gesprochen die Ausbildung abzubrechen und etwas komplett anderes zu machen. Er möchte eher was soziales machen, mit Menschen arbeiten. Allerdings hat er auch für sich beschlossen, das er sofern er nichts neues hat, die Ausbildung erstmal fortsetzt.

Ich denke dass es besser wäre sich lieber jetzt neu zu orientieren, bevor man nachher feststellt dass das alles nichts ist und dann wesentlich später sich nochmal neu umorientieren muss. Wie seht Ihr das? Würdet Ihr eher sagen "mach die eine Ausbildung erstmal zu ende, bevor Du was neues anfängst" oder besser jetzt als später? Man muss allerdings auch sagen, dass dieser ITA auch nur eher sowas wie der Anfang einer Ausbildung ist. Auch wenn sie 3 Jahre läuft, muss man anschließend noch schauen, wie man sich weiterbildet. Ausbildung, Studium etc. Aber mit dem ITA allein kann man leider nicht sehr viel machen. Man bekommt halt bei einer Ausbildung in der IT Branche, das erste Jahr anerkannt.

» Kodi » Beiträge: 599 » Talkpoints: 27,19 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Diesen Assistenten würde ich erst einmal fertig machen. Auch wenn das keine vollwertige Ausbildung ist, macht es sich gut im Lebenslauf, wenn er das abgeschlossen hat und vielleicht kann er die ein oder andere Sache davon später noch gebrauchen. Dass das keine vollwertige Ausbildung ist, wissen zudem bestimmt viele gar nicht und wenn er dann danach noch was Soziales macht und sich bewirbt, dann denkt der neue Arbeitgeber bestimmt, dass er zwei Ausbildungen abgeschlossen hat, was natürlich gut ankommt.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Gerade in der Situation ist es natürlich nicht so leicht, aber auf jeden Fall finde ich den Ansatz deines Sohnes schon mal richtig, dass er so lange weiter macht, bis er etwas anderes findet. Ich habe auch eine schulische Ausbildung gemacht und diese hat monatlich einiges gekostet. Wenn ich da gemerkt hätte, dass das nichts für mich ist, dann hätte ich das nicht wirklich zu ende bringen wollen, weil das ja dann auch frustrierend ist.

Ist das bei deinem Sohn auch so, dass die Schule etwas kostet oder ist sie kostenlos? Verdient dein Sohn bei dieser Ausbildung schon etwas? Ich bin eigentlich ein Freund davon, Dinge zu ende zu bringen, wenn man sie angefangen hat. Aber wenn man so gar kein Interesse daran hat, daran auch nichts verdient und sicher weiß, dass man später wirklich nichts in dieser Richtung arbeiten möchte, dann würde ich das eben doch nicht so machen.

Ich glaube, dass ich in dem Fall auch schauen würde, dass ich schnell eine andere Stelle, beziehungsweise einen anderen Ausbildungsplatz finde und dann finde ich tatsächlich, dass es besser ist, wenn man es früher merkt, dass das nichts für einen ist, als wenn man sich später ärgert, so viel Zeit in eine Ausbildung investiert zu haben, die nicht richtig für einen ist.

» Barbara Ann » Beiträge: 28933 » Talkpoints: 56,80 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Ich finde es nicht schlimm, wenn man auch mal eine Ausbildung oder ein Studium abbricht, aber ich finde es schon wichtig, dass man dann keine Lücke im Lebenslauf hat, da man diese nicht unbedingt gut verkaufen könnte in diesem Fall. Ich würde dazu raten, die Ausbildung so lange durchzuziehen, bis man eben eine Alternative zu haben und erst dann einem Abbruch zustimmen. Es macht sich eben nicht gut auf dem Lebenslauf, wenn jemand abbricht und dann drei Jahre lang (auf dem Papier) gar nichts gemacht hat. Da kommt jemand, der es durchgezogen hat, deutlich besser an.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Wenn er schon im zweiten Jahr ist, dann hat er ja eigentlich nicht mehr so lange. Ich denke, dass ich die Ausbildung auch beenden würde und mich dann anders orientieren würde. Man kann ja schon vorab nach einer Alternative suchen. Ich denke aber, dass es doch besser ist, da einen Abschluss in der Hand zu haben. Aber wenn er schon vorher etwas Neues findet, kann er ja immer noch überlegen doch abzubrechen. Kurz vor dem Ende der Ausbildung würde ich es dann allerdings durchziehen und nicht vorher noch abbrechen.

Ich finde es generell auch nicht schlimm, wenn man während der Ausbildung merkt, dass es doch nicht der richtige Beruf ist. Wichtig ist nur, dass man nicht gleich abbricht, sondern eben nach einer Alternative schaut. Vielleicht wären da auch Praktika sinnvoll, damit man nochmal verschiedenes ausprobieren kann.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Normalerweise müsste der Sohn zusammen mit dem Abschluss doch das (Fach-)Abitur ablegen, oder? In dem Fall würde ich eher zum Beenden tendieren, weil die Hochschulreife mehr Möglichkeiten eröffnet. Denn später zur Abendschule gehen, das ist echt anstrengend und mit eigener Vorbereitung die Nichtschüler-Prüfung abzulegen, das muss einem echt liegen.

» cooper75 » Beiträge: 13330 » Talkpoints: 498,67 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Erster Fakt wäre da schon mal, dass er auf jeden Fall so lange weiter macht bis dass er sicher was neues hat. Unsere Abmachung war erst dann abzubrechen wenn er einen sicheren neuen Ausbildungsplatz hat am besten noch einen unterschriebenen Ausbildungsvertrag.

Zweiter Fakt: Die Ausbildung, auch wenn sie nahezu rein schulisch ist, kostet bis auf die Fahr-Tickets und das übliche Schulmaterial nichts. Es fallen also keine Schulgebühren an. Das erübrigt dann auch die Frage danach ob er was verdient in dieser Ausbildung. Ergo keine Ausbildungsvergütung. Was er wohl macht, er arbeitet jedes Wochenende als Küchenhilfe in einem Restaurant und das scheint Ihm auch Spaß zu machen. Zumindest zieht er das gnadenlos durch und verzichtet eher darauf etwas mit seinen Freunden zu machen als arbeiten zu gehen.

Durch seine Zeit in der Schule hat er auf jeden Fall schon mal den "FORQ" und ich denke das ist schon mal recht solide um in irgendeine Richtung weiter zu machen. Ich denke das sein letzter Klassenlehrer auch nicht so ganz unschuldig an dieser, ich sage mal Misere ist. Er hatte im geraten etwas mit Computern zu machen. Ersten weil er doch ein relativ großes Interesse daran gezeigt hat und zweitens war der Lehrer der Auffassung, dass er wenn er wie mein Sohn es eigentlich vor hatte, weiter geht und sein ABI macht, er nur ein sehr durchschnittliches ABI bekommen würde.

Inzwischen denke ich auch, dass er besser da geblieben wäre und sein ABI gemacht hätte. Auch mit einem mittelmäßigen ABI wäre es mit Sicherheit einfacher gewesen was zu machen, als jetzt zu schauen wo er was Neues herbekommt. Was mir vor allem ein wenig zu denken gibt, ist die Befürchtung dass er vielleicht sein Talent wegwerfen könnte. Er ist nicht dumm, eher ganz im Gegenteil. Wir haben in der Kindergartenzeit Ihn mal auf ADHS testen lassen müssen, weil er nach der Meinung der Kindergärtnerin wohl Auffällig wäre.

Raus gekommen ist damals, dass er zwar einen Hang dazu hat etwas hyperaktiv zu sein, was aber eher von der Unterforderung kommen würde. Man Ihn daraufhin einen IQ-Test machen lassen, wo er damals schon eine Durchschnittswert von 120 hatte und im bereich der Logik sogar 127 erreichen konnte. Und ab 130 zählt man schon zu den Hochbegabten. Von daher denke ich, dass es Ihm jetzt im Weg stehen könnte, kein ABI gemacht zu haben.

» Kodi » Beiträge: 599 » Talkpoints: 27,19 » Auszeichnung für 500 Beiträge



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