Welche Reaktionen auf Nachfrage nach geliehenem Geld?

vom 17.10.2018, 08:19 Uhr

Ich habe ja schon von einem Paar berichtet, bei dem sich die Frau nach Absprache Geld von dem gemeinsamen Ersparnissen genommen hat. Sie hatte gesagt, dass sie dies zurückzahlen würde. Aber das ist nun schon länger her und nichts passiert. Der Mann hat sie auch mehrfach darauf angesprochen. Allerdings ist sie dann immer gleich sehr wütend geworden und hat ihm vorgeworfen, dass er materiell wäre und sogar Geldgeil. Sie würde das Geld schon irgendwann zurückgeben. Sie hat sich so in Rage geredet, dass sie ihm jedes Mal ein schlechtes Gewissen und schlechtes Gefühl gemacht hat, wenn er das Thema angesprochen hat.

Nun traut er sich mittlerweile gar nicht, danach zu fragen oder etwas deswegen zu sagen. Weil er meint, dass sie gleich wieder so wütend wird. Nun wurde ihm aber nahegelegt, dass er sich doch etwas Schriftliches geben lassen sollte, worin eben festgehalten wird, dass sie ihm noch das Geld schuldet. Er hat aber ein ungutes Gefühl deswegen und bedenken, dass sie ihn dann rauswerfen könnte.

Welche Reaktionen auf die Nachfrage nach geliehenem Geld habt ihr schon erlebt? Wurde euch da auch schon ein schlechtes Gewissen gemacht? Würdet ihr euch davon einschüchtern lassen? Meint ihr, dass es Taktik ist, damit eben nicht weiter nachgefragt wird? Wie geht ihr mit solchen Situationen um?

Benutzeravatar

» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich bin in Sachen Geld verleihen eher konservativ und mache das einfach nicht. Im Grunde kenne ich genau zwei Personen, wo ich eine Ausnahme machen würde. Für alles andere gibt es Banken und Sparkassen. Bei uns in der Familie hat sich vor ein paar Jahren ein Cousin etwas bei meiner Tante gepumpt und so weit mir bekannt ist, wurde der Betrag bis heute nicht zurück gezahlt. Der Cousin kümmert sich auch nicht mehr um meine Tante. Früher machte er Besorgungen für sie. Heute ist Sendepause.

Meine Tante hat es halt geärgert, dass er zu ihr kam, weil es damals um eine Steuernachzahlung ging. Er wollte das Geld binnen einiger Monate zurückzahlen an meiner Tante. Dann wurde aber ein Auto angeschafft, es wurde groß geheiratet, es wurde an den Balaton gefahren, nur meine Tante sah keine müde Mark.

Benutzeravatar

» Bellikowski » Beiträge: 7700 » Talkpoints: 16,89 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Nelchen hat geschrieben:Ich habe ja schon von einem Paar berichtet, bei dem sich die Frau nach Absprache Geld von dem gemeinsamen Ersparnissen genommen hat.

Ich finde nicht, dass man hier von "leihen" sprechen kann, wenn das Geld einem doch sowieso gehört hat. "Leihst" du dir etwa Geld, wenn du an dein eigenes Sparkonto gehst und etwas Geld abbuchst? Ich denke nicht. Daher denke ich, dass hier überdramatisiert wird und das Gejammer kann ich nicht wirklich ernst nehmen.

Benutzeravatar

» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich sehe es wie Täubchen. Das Geld ist nicht geliehen. Es gehörte beiden und da gibt es kein Zurückzahlen in dem Sinne, dass ich nach geliehenem Geld fragen muss. Man kann es ansprechen, dass man wieder das Geld sparen kann. Aber da es beiden gehört hat, ist es auch von beiden auszugeben. Wenn sie sich was rausgenommen hat, dann kann sie im besten Fall alles wieder in den Pott geben aber auch nur die Hälfte oder man hakt es als Ausgabe, die gemacht wurde ab.

Benutzeravatar

» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



In dem beschriebenen Fall würde ich auch nicht wirklich davon sprechen, dass die Frau das Geld geliehen hat, weil es doch vom gemeinsamen Geld genommen wurde. Aber ich habe selber bei geliehenem Geld auch schon eine wütende Reaktion erlebt, als mir eine damals noch Freundin das Geld zurückzahlen sollte. Sie hat dann wohl auch durch ihre Reaktion versucht, mir das schlechte Gewissen zuzuschustern, aber das hat nicht funktioniert.

Die Freundschaft ist an dieser Situation dann auch zerbrochen und ich habe mir damals geschworen, nichts mehr zu verleihen, wenn ich kein schriftliches Dokument habe, was ich mir unterschreiben lasse. Dass der Mann in deinem Beispiel nicht mehr nachfragt, das kann ich gut verstehen. Auch wenn es in dem Fall das gemeinsame Geld betraf, wo für mich noch andere Regeln gelten, hat er vielleicht einfach daraus gelernt, sich zukünftig etwas unterschreiben zu lassen, wenn er Geld verleiht.

» Barbara Ann » Beiträge: 28933 » Talkpoints: 56,80 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Barbara Ann hat geschrieben:Auch wenn es in dem Fall das gemeinsame Geld betraf, wo für mich noch andere Regeln gelten, hat er vielleicht einfach daraus gelernt, sich zukünftig etwas unterschreiben zu lassen, wenn er Geld verleiht.

Was bringt das, wenn es das gemeinsame Konto ist und er theoretisch jederzeit darauf zugreifen kann? Da ist es nur sinnvoll, getrennte Konten einzuführen, dass der Partner nicht mehr einfach so an die Ersparnisse dran kann, wenn er das möchte. Dann könnte man mit dem Schuldschein noch durchkommen, so aber nicht.

Vermutlich besteht hier ein finanzielles und emotionales Abhängigkeitsverhältnis, sodass zu wenig Rückgrat besteht, entsprechende Maßnahmen einzuleiten. Das kommt davon, wenn man keine Perspektiven hat und Angst hat, ansonsten mittellos und auswegslos auf der Straße zu sitzen.

Benutzeravatar

» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Ich leihe nur meinem Freund Geld und auch nur maximal 10 Euro. Wenn ich nachfrage hat er es meistens vergessen, dass ich ihm Geld geliehen habe oder er kann es gerade nicht zurückzahlen. Ein schlechtes Gewissen macht er mir nicht. Ich habe aber auch so Mitleid mit ihm, wenn der arme Mann keine 10 Euro hat. Bei ihm ist es keine Taktik, sonst wären wir wohl auch nicht zusammen. Er ist wirklich vergesslich und chronisch pleite.

» Sternenbande » Beiträge: 1860 » Talkpoints: 70,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^