Kein Aussieben an der Uni seltsam finden?

vom 02.10.2018, 09:03 Uhr

Ich kenne das so, dass man im Studium je nach Studiengang und Universität zwei bis maximal drei Prüfungsversuche hat und wenn man die eben alle versemmelt hat, dann ist man für den Studiengang in ganz Deutschland gesperrt. Eine Kollegin von mir hat aber an einer Uni studiert, wo es gar keine solche Regelung gab. Sie meinte, man konnte Prüfungen so oft schreiben wie man wollte und dass es da keine Begrenzung gegeben hätte.

So gesehen gab es da kein "Aussieben" in dem Sinne und man konnte ewig studieren und trotzdem abschließen, wenn man denn wollte. Findet ihr es auch seltsam, wenn es an der Uni kein "Aussieben" in dem Sinne gibt? Sollten alle Unis solche Regeln einführen, dass man eine Prüfung ewig oft wiederholen kann? Oder findet ihr es gut, dass es da Grenzen gibt?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Wenn die Ressourcen vorhanden sind, sprich, die Hochschule nicht draufzahlt, wenn irgendwelche höheren Söhne und Töchter dort herumpfuschen, bis der Geldhahn zugedreht oder eine geeignete "Partie" gefunden ist, kann ich mir schon vorstellen, dass es den Verantwortlichen egal ist, ob jemand dreimal oder zehnmal durch die Prüfung fällt. Ich sehe das ähnlich wie bei der Fahrschule. Da werden auch Leute durchgeschleppt, solange sie zahlen und keine Gefahr für die Öffentlichkeit darstellen. Ich muss es wissen, ich habe ewig gebraucht. Fürs Autofahren, nicht für das Studium. :wink:

Kritisch sehe ich es nur, wenn die hoffnungslosen Fälle, die sich offensichtlich an der Hochschule nur die Zeit vertreiben, dafür anderen Studierenden besagte Ressourcen streitig machen, seien es Plätze in den Seminaren, Sprechstunden, Medien oder was auch immer. So ein Paradies ist die deutsche Hochschullandschaft leider auch nicht, dass man jeden Trottel dort unterbringen kann, damit er von der Straße weg ist. Aber ob jemand studiert, um irgendwann daraus einen Beruf zu machen, oder nur um die Zeit zu überbrücken, bis er bei Papa im Unternehmen einsteigen und dort dem lieben Gott die Zeit stehlen kann, macht für mich eigentlich keinen Unterschied. Entweder "siebt" hier das Leben oder die Leute fallen schon auf die Füße.

» Gerbera » Beiträge: 11294 » Talkpoints: 42,78 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Die Uni soll doch auch nicht aussieben, sondern Menschen zum Abschluss führen oder habe ich das bisher immer falsch verstanden? Wir hatten natürlich auch viele Prüfungen, die man nicht beliebig oft machen konnte. Aber auf der anderen Seite kennt doch jeder irgendwelche Fächer in seinem Studium, die für die breite Masse nach dem Studium recht unwichtig sind oder wo es einfach nur verkorkste Lehrkörper gibt, die sich damit brüsten viele Studenten durchfallen zu lassen.

Ich denke, sofern es Plätze gibt und sich die Studenten es leisten können einige Jahre dran zu hängen, dann sollen sie es halt machen. Ich habe nichts davon, wenn da irgendein Student ausgesiebt wird. Und vielleicht brauchen einige halt auch einfach nur länger um alles zu lernen. Deswegen müssen sie am Ende ihres Studiums ja nicht schlechter sein.

Es gibt ja auch Studiengänge, da fliegt man "nur" aus seiner Uni, kann sich aber eine neue suchen und da weiterstudieren. Aber alles in allem halte ich jetzt wenig davon unbedingt aussieben zu wollen.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



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