Fühlt man sich als Prüfungsangstler dümmer?

Ich bin Prüfungsangstler, und zwar leide ich unter de extremen Variante. Ich habe das Gefühl, dass ich mehr als andere lernen muss und dann in den Prüfungen kommt der Blackout. Ich kann mich glücklich schätzen, wenn ich mit einer Drei aus den Prüfungen gehe, aber ich muss gestehen, dass mich das schon fruchtbar deprimiert.

Ich lerne bereits mehrere Wochen im Voraus und wiederhole, um möglichst sattelfest in den Themen zu sein. Trotzdem haut die Prüfungsangst mir ständig dazwischen. Aktuell hole ich mein Abitur nach und wenn ich dann mitbekomme, dass andere wieder eine Eins mitnehmen oder ich wieder auf einer Drei stehe, dann zieht es mich immer weiter runter und ich fühle mich dümmer.

Ich gehe zur Psychotherapie, ich werde gecoached, ich bekomme viel Rückendeckung, aber trotzdem steigt die Nervosität vor Prüfungen bis zum Weinkrampf an. Es ist ein echt mieses Gefühl, besonders da ich eigentlich einen guten Abschluss anstrebe, um mir meinen Traum zu verwirklichen, aber irgendwie klappt es nicht. Ich habe tierische Angst, den Studiengang, den ich wünsche nicht zu erreichen, alleine wegen dieser Blockaden.

Und im Moment stelle ich mir ernsthaft die Frage, ob ich als Prüfungsangster dümmer bin als die Anderen? Was kann man tun, um sich noch selbst zu pushen? Ich versuche sogar selbstbewusst in die Prüfungen zu gehen, aber es funktioniert nicht so und ich muss gestehen, dass ich wirklich Angst habe.

Seid ihr Prüfungsangstler? Kennt ihr dieses Gefühl? Habt ihr euch auch schon dümmer gefühlt oder geht ihr mit einem Schulterzucken aus der Prüfung, wenn ihr mal wieder eine Note erreicht habt, bei der ihr knapp auf der Kippe steht? Habt ihr einen Tipp gegen diese ständigen Blackouts und Verwirrungen?

Bist du nicht. Ganz im Gegenteil, ich würde laut deiner Beschreibung davon ausgehen, dass du sehr intelligent bist und dir durchaus der Folgen bewusst bist. Ich möchte es mal so formulieren, dümmere Menschen machen sich weniger Gedanken um die Dinge. Sie lernen und schreiben gute Noten. Intelligente Menschen denken oftmals zu viel nach und stehen dann sich selber damit auch teilweise im Weg.

An deiner Stelle würde ich mir auf jeden Fall bewusst machen, dass du dich mit dem unbedingten Willen an das Studium und dem Abschluss selber blockierst. Du musst das ausblenden, vielleicht einen Plan B haben und dich nicht so unter Druck setzen. Wenn das mit dem Studium nichts wird, ist nicht dein ganzes Leben im Eimer und du kannst sicherlich auch etwas anderes in dem Bereich machen. Oftmals hat man das nicht auf dem Schirm, aber es gibt nicht nur einen Weg nach Rom.

Ich bin mir auf jeden Fall sicher, dass du das schaffen kannst und dass deine 3, keine Aussage ist, dass du doof bist, sondern eher ein Ausdruck des Druckes, den du dir selber machst und deiner Intelligenz. Schaffe dir vielleicht auch eine gute Umgebung. Vielleicht darfst du Musik bei einer Prüfung hören, wenn du das dem Lehrer erklärst. Sprich doch mal mit einem Lehrer darüber, die haben ja nicht das erste Mal einen Menschen vor sich mit Angst und wissen vielleicht etwas, was dir hilft.

Was haben Ängste denn mit Intelligenz zu tun? Selbst sehr intelligente Menschen können irgendwelche phobischen Ängste entwickeln. Das eine hat meiner Ansicht nach nichts mit dem anderen zu tun. Da sollte man schon differenzieren. Es kann sein, dass du dich dümmer fühlst, aber das ist eine subjektive Fehleinschätzung und hat mit der Realität nicht unbedingt etwas zu tun.