In Deutsch nur Bertolt Brecht lesen?

vom 05.09.2011, 20:47 Uhr

Also ich habe ein kleines Problem bezüglich meines Unterrichts. Besonders daran stört mich der Deutschunterricht, denn dort beschäftigen wir uns nur mit Kriegs- und Nachkriegsliteratur. Ich finde so was schon langweilig genug aber um der ganzen Sache noch einen oben drauf zu setzen hat unsere Lehrerin uns dazu verdonnert jetzt noch Furcht und Elend des dritten Reichs zu kaufen und dieses zu lesen.

Besonders dumm daran ist, dass es unglaublich langweilig ist. Ich habe gedacht das es etwas spannender ist, jedenfalls war die erste Szene ganz gut. Anschließend musste ich aber feststellen, dass keine feste Geschichte erzählt wurde, sondern eher eine Mischung aus verschiedenen Geschichten. Ich wollte wissen ob man das wirklich alles machen muss und ob es etwas spannendere Werke von Bertolt Brecht zu lesen gibt. Vielleicht etwas in Richtung der Dreigroschenoper.

Was denkt ihr, bin ich einfach nur ein kultureller Banause oder ist dieses Thema einfach todlangweilig? Kann mir einer ein paar gute Empfehlungen geben? Ich bedanke mich jetzt schon für Eure Antworten.

» Sebek » Beiträge: 241 » Talkpoints: 30,26 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich finde das Thema zweiter Weltkrieg wird in der Schule schon recht übertrieben. Wenn ich mich an meine Schulzeit erinnere (die ist jetzt nicht so lange her), dann kann ich mich daran erinnern, dass wir jedes Mal, wenn wir im Deutschunterricht etwas gelesen haben, das Thema zweiter Weltkrieg hatten. Zumindest sehr häufig. Ein Mal hatten wir das Buch Nathan der Weise und der Rest von der siebten Klasse bis in die zwölfte Klasse rein hatte zum Thema den zweiten Weltkrieg.

Ich will damit nicht sagen, dass das Thema unwichtig sei oder so, natürlich gehört es in den Unterricht und bedarf Diskussionen, Aufklärungen, Bearbeitungen etc. Aber muss das wirklich sechs Jahre lang geschehen? Entweder macht man es in der Oberstufe und dann etwas umfangreicher oder man macht es in der Unterstufe (dann hat man die Leute mit eingeschlossen, die nach der zehnten Klasse vielleicht abgehen werden) aber beides finde ich persönlich etwas zu viel, da hätten mir auch andere Themen gut gefallen.

Was die Auswahl der Literatur angeht, nunja, wenn deine Lehrerin eine Vorliebe für Werke von Berthold Brecht hat, dann wird sie sich wohl auch diese aussuchen. Natürlich gibt es andere, aber es ist meines Wissens nach zumindest noch so, dass die Lehrer einen gewissen Plan an Themen haben und dann auch gesagt bekommen, dazu müsse Literatur gelesen werden, aber welche genau, das wird dann dem Lehrer oder der Lehrerin überlassen.

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» Tassadar » Beiträge: 1245 » Talkpoints: -1,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Kommt das nicht auf den Lehrer an? Mein Lehrer war absoluter Fan von Theodor Fontane und wollte gar nix anderes lesen. Ich fand Fontane immer total langweilig und hätte lieber was anderes gemacht. Tja, jeder Mensch ist anders und hat eben auch andere Vorlieben.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Was ich zumindest mit Sicherheit sagen kann: Nein, du bist kein Kunstbanause. Geschmäcker sind nun mal unterschiedlich und das gilt auch für Literatur. Ich finde auch dass das Thema 2. Weltkrieg in der Schule eh viel zu eingehend behandelt wird. Es ist Teil der Geschichte und sollte deshalb auch seinen Platz im Geschichtsunterricht haben, aber es ist eben nur Teil der Geschichte und nicht unsere ganze Geschichte. Es gibt Lehrer die nehmen das Thema 2. Weltkrieg ein ganzes Schuljahr durch, und das ist definitiv übertrieben.

Eine Buchempfehlung kann ich dir leider nicht geben da ich mich kaum an die Bücher erinnern kann die ich zur Schulzeit gelesen habe geschweige denn wie ich Sie gefunden habe. Das fällt in die Kategorie: nur für den Test gelesen/gelernt und danach vergessen.

» Anijenije » Beiträge: 2730 » Talkpoints: 53,02 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich persönlich finde schon, dass es wichtig ist, den Zweiten Weltkrieg (und die Nazizeit) ausgiebig zu behandeln. Die Gefahr, diese Zeit und ihre Folgen zu vergessen erscheint mir inzwischen recht hoch.

Was Berthold Brecht betrifft, habe ich dessen Texte zu Schulzeiten auch langweilig gefunden, aber inzwischen kann ich viel mehr damit anfangen, und ich gehe sogar freiwillig in Theateraufführungen mit Brecht-Stücken. Ich finde letztlich, dass ich dem Schulunterricht dankbar bin, dass er mich damals gezwungen hat, mich mit "langweiligen" Sachen zu beschäftigen, weil ich im Nachhinein dann doch noch Interesse daran gefunden habe.

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» lascar » Beiträge: 4404 » Talkpoints: 780,84 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


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