Ist Krebs doch eher eine Zufallserkrankung?

vom 18.09.2018, 10:18 Uhr

In einem Artikel habe ich gelesen, dass Krebs eine Zufallserkrankung sein soll. Man könnte gar nicht immer sagen, dass bestimmte Lebensumstände dafür verantwortlich sind. Aber auch was Vererbung angeht, könnte man da nicht sicher sein. Ich denke, dass durchaus bestimmte Dinge Einfluss darauf haben können, ob jemand mal an Krebs erkrankt oder nicht. Aber bei manchen Krebspatienten ist es vielleicht doch auch Zufall.

Würdet ihr sagen, dass Krebs eine Zufallserkrankung ist? Habt ihr schon etwas darüber gehört? Kann man durchaus sagen, dass oftmals bestimmte Einflüsse dafür verantwortlich sind? Handelt es sich in den meisten Fällen wirklich um Zufall, wenn jemand an Krebs erkrankt?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Es gibt doch genug Statistiken, die das belegen können und die eine Krebserkrankung wahrscheinlich werden lassen. Daher erschließt sich nicht, warum man hier von "Zufall" sprechen kann. Mein Onkel ist vor einigen Jahren an Krebs gestorben und als ich das einer mir bekannten Medizinerin erzählt habe konnte sie mir auch genau sagen, welche Angewohnheiten er im Leben hatte, da diese Krebsart statistisch betrachtet von bestimmten Gewohnheiten kommt. Sie kannte ihn nicht, aber sie hatte recht mit ihrer Einschätzung. Warum sollte also die Statistik lügen? Wer bei Krebs an Zufälle denkt liest entweder keine Studien und Statistiken oder verdrängt die Realität.

Mittlerweile weiß man auch, dass bestimmte Genvarianten wie bei Brustkrebs die Entwicklung von Krebs entscheidend mitbeeinflussen und begünstigen. Wie kann man hier ebenfalls von "Zufall" reden? Hat der Autor in Biologie nicht aufgepasst oder was? Bei solchen Artikeln frage ich mich ernsthaft, wer so einen Mist von sich gibt und wie viele Menschen das auch noch glauben, wenn sie das lesen.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Es gibt so viele verschiedene Krebserkrankungen mit unterschiedlichen Auslösern, dass ich dagegen im Großen und Ganzen schon davon ausgehe, dass der Zufall eine größere Rolle spielt als die Gene (die ja auch auf zufälligen(!) Mutationen beruhen) oder den Lebenswandel. Krebs ist einerseits eins der größten Schreckgespenster im Gesundheitsbereich, andererseits mittlerweile eine Volkskrankheit.

Und was den Zufall angeht: Jeder kennt bestimmt einen Kettenraucher und Säufer, der weit über 90 geworden ist und/oder einen jungen Menschen oder schlimmer noch, ein kleines Kind, bei denen ein Hirntumor oder eine Form von Blutkrebs oder sonst etwas Widerwärtiges festgestellt wurde.

Ich denke daher, dass sich die Menschen aus Angst vor der Krankheit (die ja durchaus begründet ist) gerne einreden, dass der oder jener aus ihrem Bekanntenkreis schon etwas dafür getan haben muss, um Krebs zu bekommen, vom Rauchen bis zum Umgang mit Asbest. Dann kann man sich schließlich umgekehrt einreden, dass man selber ja das Gen nicht habe oder nie geraucht hat und einen top gesunden Lebenswandel führe und daher vor Krebs gefeit sei.

Die vielen, vielen Fälle, wo gesunde Nichtraucher unter Vierzig trotzdem erkranken oder wo Grundschüler schon zur Chemo müssen, obwohl sonst niemand aus ihrer Familie Krebs hat, werden mit aller Kraft verdrängt. Sonst müsste man sich ja eingestehen, dass man selber nicht sicher ist und es im eigenen Leben genauso schnell passieren kann, dass der Arzt einen traurig anschaut und versichert, dass die Medizin schnell Fortschritte macht.

» Gerbera » Beiträge: 11292 » Talkpoints: 42,29 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



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