Aufschriebe von Schule zu Hause noch einmal schönschreiben?

vom 05.12.2014, 14:55 Uhr

Als ich zur Schule gegangen bin, war es öfters so, dass ich die Aufschriebe, die ich in der Schule gemacht hatte, zu Hause noch einmal neu und in "schön" geschrieben hatte. Während dem Unterricht musste man sich ja oft mit dem Schreiben beeilen und von daher hatte mir das Ergebnis dann oft nicht gefallen und ich hatte das Bedürfnis, meine Aufschriebe aus der Schule zu Hause noch einmal anzuschreiben, wobei ich mir da mehr Mühe geben wollte.

Ich konnte einfach besser mit meinen Unterlagen lernen, wenn diese schön aussahen und in einigen Fächern war es ja in der Unterstufe auch so, dass die Ordner eingesammelt und bewertet wurden. Da war eine ordentliche Führung des Ordners natürlich schon wichtig. Besonders wenn ich in der Schule im Fach Mathematik etwas gerechnet hatte, passierte es mir oft, dass ich etwas durchstreichen und neu schreiben musste. Wenn mir das mehrmals passiert ist, sahen meine Blätter natürlich entsprechend chaotisch aus und deshalb habe ich sie zu Hause noch einmal fehlerfrei abgeschrieben.

Seit ich studiere, beziehungsweise eigentlich schon seit der Oberstufe, mache ich so etwas nicht mehr. Ich verschreibe mich eigentlich kaum noch und bei mir im Studium muss man während den Seminaren eigentlich keine Aufgaben lösen, bei denen man etwas falsch aufschreiben könnte. Stattdessen diskutieren wir meistens und besprechen Texte, wobei ich mir dann Notizen mache.

Daher sind meine Unterlagen auch immer fehlerfrei und mittlerweile kann ich auch gleichzeitig schnell und schön schreiben, so dass meine Schrift auch nicht viel anders aussehen würde, wenn ich die Texte zu Hause noch einmal abschreiben würde. Außerdem wäre mir das viel zu zeitaufwändig und ich würde mit dem Abschreiben gar nicht hinterherkommen, weil ich oftmals zehn Seiten am Tag in der Uni schreibe.

Schreibt ihr Aufschriebe von der Schule oder der Uni zu Hause noch einmal schön ab? Habt ihr das schon einmal so gehandhabt?

Benutzeravatar

» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich habe auch immer großen Wert auf ordentliche Einträge gelegt. Ich bin auch der Meinung, dass man so besser lernen kann, als wenn einen ständig beispielsweise Fehler ablenken. Und auch Durchgestrichenes liest man ja irgendwie mit. Daher war mir das auch immer wichtig. Aber ich hab das meistens schon im Unterricht hinbekommen. Nur, wenn der Lehrer sein Tafelbild nicht richtig geplant hat oder uns Schüler nicht vorwarnte, wie groß es werden soll, habe ich im Unterricht aufgegeben, es ordentlich zu schaffen und habe es daheim nachgeholt.

Ich habe aber über die Zeit auch viele Klassenkameraden gehabt, die auf diese Weise den Stoff noch mal nachgeholt haben. Also statt ihn sich immer und immer wieder durchzulesen, haben sie ihn sich durch das Abschreiben besser eingeprägt.

Ich denke, mich hätte das eher verwirrt, weil ich oft genau wusste, an welcher Stelle etwas stand. Also beispielsweise bei Vokabeln wusste ich dann vielleicht nicht die Antwort, aber ich wusste, dass das Wort auf der rechten Seite in der ungefähr fünften Zeile stand. Manchmal half das zum Erinnern, aber auf jeden Fall hätte es mich unnötig verwirrt, wenn ich zwei Bilder dazu im Kopf gehabt hätte oder vor lauter Verwirrung gar kein Bild mehr.

Benutzeravatar

» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ich habe das in der Schule oder Nachmittags auch oft gemacht, dass ich Texte nochmal ordentlich geschrieben habe, wenn mir diese nicht sauber und leserlich genug waren. Meine Sitznachbarn konnten das immer nicht nachvollziehen und meinten, dass meine Schrift doch beim ersten Mal schon leserlich und ordentlich gewesen wäre. Aber ich habe das dann gerne gemacht und mich besser gefühlt, wenn ich meinte, dass der Text eben ordentlicher ist.

Bei uns wurden auch oft Mappen oder Hefte eingesammelt und alleine deswegen wollte ich es schon ordentlich haben. Wenn dann etwas sehr unsauber und fleckig war, fanden das die Lehrer natürlich nicht besonders gut.

Benutzeravatar

» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Für mich war "Schönschreiben" schon in der Grundschule alberner Mädchenkram, der nur Zeit gekostet hat und bei genauerem Hinsehen wurden tatsächlich nur die Mädchen zum "schön" schreiben angehalten. Bei den Buben war Schreiben allein schon eine lobenswerte Leistung, weswegen ich mich schon als Grundschülerin gefragt habe, was der Schmarrn soll.

Aber entsprechend ist meine Handschrift auch eine Katastrophe, und meine "Heftführung" hat etliche Lehrer zur Verzweiflung getrieben, was mich aber nicht groß gestört hat. Etwas älter und reifer geworden ärgere ich mich mittlerweile schon manchmal, dass bei mir die Buchstaben r, m, n, und s praktisch gleich ausschauen und meine Handschrift quasi teilweise unleserlich ist, aber zu Schul- aber auch zu Uni-Zeiten hatte ich nie das Bedürfnis nach ästhetisch schönen Hefteinträgen.

Wenn jedoch eine Klausur oder Prüfung anstand, habe ich meine Unterlagen und Aufzeichnungen oft noch einmal abgeschrieben, weil ich die Erfahrung gemacht habe, dass sich der Inhalt mir so besser einprägt als beim sturen Auswendiglernen. Besonders schön haben aber auch die Abschriften nicht ausgesehen, und irgendwann bin ich dann sowieso auf den Laptop umgestiegen, da ich sowieso nicht besonders gern mit der Hand schreibe.

» Gerbera » Beiträge: 11292 » Talkpoints: 42,29 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ich habe das eigentlich nur gemacht, wenn ein Heft oder Ordner mitsamt allen Aufzeichnungen darin eingesammelt und benotet wurde. Da wurden nämlich neben der Vollständigkeit der Materialien und der Richtigkeit der Lösungen auch die Ordnung und der optische Aspekt bewertet.

Für einen sauber geschriebenen und fehlerfreien Text gab es dann logischerweise mehr Punkte als für ein unleserliches Geschmiere mit zahlreichen Durchstreichungen, Knicken und Tintenflecken. So konnte man ziemlich leicht seine Note aufbessern, und das war es mir den Aufwand auch wert.

Ansonsten wäre es mir aber zu viel Arbeit gewesen, alle meine Notizen aus dem Unterricht noch einmal schön abzuschreiben - vom Materialverbrauch ganz zu schweigen. Außerdem hatte ich immer schon eine sehr ordentliche Schrift und eine sichere Rechtschreibung und Grammatik, sodass es auch in den meisten Fällen gar nicht notwendig war, größere Korrekturen vorzunehmen.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8470 » Talkpoints: 987,98 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


In der Schule habe ich sowas nur bis zur Mittelstufe gemacht. Da haben einige Lehrer regelmäßig unsere Ordner eingesammelt und benotet. Diejenigen, die schöner aussahen, wurden natürlich besser benotet. Obwohl es wohl eher um Inhalt gehen sollte. :evil:

Im Studium habe ich das in manchen Fächern gemacht. Es gab einige Dozenten, da ist man mit dem Mitschreiben kaum hinterher gekommen. Es ist nur Gekrakel rausgekommen und ich hätte am nächsten Tag meine eigenen Notizen kaum noch lesen können. Daher habe ich in solchen Fällen auch meine Notizen noch am selben Nachmittag in Schönschrift kopiert.

» Cappuccino » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich habe mir manchmal vorgenommen, Notizen aus der Schule oder Oberstufe zu Hause noch einmal ordentlich abzuschreiben, aber zu Hause siegte dann der innere Schweinehund und ich war dann doch zu faul dazu. Ich habe das auch während des Studiums so beibehalten und nie geändert. Es ist einfach sinnlos und ändert ja nichts an dem Inhalt. Solange man die Notizen also trotzdem lesen kann sehe ich da kein Problem.

Ich habe es im Studium zur Vorbereitung auf Prüfungen eher so gemacht, dass ich relevante Informationen noch einmal herausgeschrieben und zusammen gefasst habe. So hatte ich alle prüfungsrelevanten Informationen auf einen Blick und konnte so besser lernen. Das ist ja noch sinnvoll, aber Sachen nur wegen der Schönschrift noch einmal abzuschreiben ist irgendwie Zeitverschwendung.

Benutzeravatar

» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



So was habe ich nie freiwillig gemacht. Natürlich gab es durchaus zu Schulzeiten mal den einen oder anderen Lehrer, der einen ordentlichen Hefter sehen wollte und sowas sogar bewertet hat. Das waren dann aber auch die einzigen Sachen, die ich nochmal ordentlich abgeschrieben habe.

Ansonsten fand ich das immer eher als Zeitverschwendung. Ob das nun was schön aussieht oder nicht, war mir für das Lernen dann immer egal. Hauptsache man konnte alles halbwegs lesen. So sahen dann eben meine Hefter manchmal nicht mehr wirklich ordentlich aus. Aber das war mir halt egal. Und im Studium hab ich dann eh nicht mehr so oft mitgeschrieben und stattdessen überwiegend aus Büchern gelernt.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^