Genossenschaftswohnungen - Unterschiede zu anderen Wohnungen

Wir schauen oft nach den Wohnungsanzeigen, weil immer noch nicht das Richtige dabei gewesen ist. Nun meinte eine Bekannte, dass ich doch mal gezielter nach Genossenschaftswohnungen sehen sollte. Die wären auch billiger.

Nun frage ich mich, wo der Unterschied bei diesen Genossenschaftswohnungen und anderen Wohnungen liegt. Sind diese Wohnungen eher in sozialen Brennpunkten zu finden oder werden diese Wohnungen einfach eher gefördert?

Wohnt ihr in einer Genossenschaftswohnung und was ist anders als in anderen Wohnungen von anderen Anbietern?

Man muss hier erst einmal ein Mitglied in der Genossenschaft werden und laut der Satzung die entsprechenden Geschäftsanteile kaufen. Im Laufe eines Geschäftsjahres bekommt man auf seine eingezahlten Anteile eine Dividende ausgezahlt. Bei anderen Gesellschaften zahlt man beispielsweise eine Kation von zwei Monatsmieten und erhält darauf die marktüblichen Zinsen aufs Mieterkonto gut geschrieben.

Die Ausstattungen der Wohnungen ist etwas moderner und sehr oft sogar mit Fahrstuhl oder anderen Zusätzen gestaltet. Allerdings kommt es auch hier auf die Art der Wohnung an, denn danach richten sich auch die Geschäftsanteile. Solche Wohnungen sind daher auch nicht immer preiswert.

Meiner Erfahrung nach handelt es sich bei Genossenschaftswohnungen meistens um größere Mehrfamilienhäuser. Meine Wohnung war auch mal eine Genossenschaftswohnung, wurde dann aber an einen privaten Vermieter verkauft. Ich würde aber nicht automatisch darauf schließen, dass man solche Wohnungen eher in sozialen Brennpunkten findet, wobei ich als Kleinstädter das nicht so beurteilen kann, da wir gar keine Brennpunkte haben.

Wie bereits gesagt wurde, muss man Mitglied der Genossenschaft werden und sich dafür Anteile kaufen. Dafür spart man sich aber die Kaution und einen Makler braucht man auch nicht. Ein weiterer Vorteil ist, dass man, wenn man jemals eine andere (größere, kleinere, was auch immer) Wohnung braucht, kann man einfach bei der Genossenschaft anfragen, was die noch so zur Verfügung haben.

Ein anderer Vorteil wäre die Umwandlung in Wohneigentum. Man kann unter Umständen als Genossenschaftsmitglied seine gemietete Wohnung kaufen. Als Mitglied erhalte ich ein Vorkaufsrecht und auch bessere Konditionen. Bei einen Wechsel der Wohnung gibt es mehrere Vorteile, denn ich kann dabei gewisse Kosten sparen.

Man kann natürlich auch wieder die Mitgliedschaft kündigen und erhält dann auch wieder seine Anteile ausgezahlt. Das kann natürlich auch etwas dauern, denn man bekommt selbstverständlich auch die Dividende anteilig ausgezahlt.

Ich lebe nun schon zum zweiten Mal in einer Wohnung, die einer Genossenschaft gehört hat. Die jetzige Wohnungsgenossenschaft ist sehr engagiert und man ist sehr bemüht, die Häuser alle in Schuss zu halten. Unsere Genossenschaft besitzt hier sehr viele Häuser und die werden nach und nach alle modernisiert.

So weiß ich, dass unser Haus bald auch neue Fenster bekommen wird und wir eine neue Fassade bekommen werden. An den anderen Häusern habe ich auch schon gesehen, dass die Wohnungen nach und nach modernisiert werden und auch die Treppenhäuser. Das Dach wird teilweise auch modernisiert, wo es nötig ist.

Die Häuser sind alle sehr gepflegt und farbenfroh gestaltet und heben sich direkt von der Nachbarschaft ab. Wir haben auch einen eigenen Hauswart, den man ansprechen kann und der Vermieter kümmert sich auch um die Gartenpflege. Es wird regelmäßig der Rasen gemäht und die Hecken geschnitten ohne dass wir Mieter was machen müssen. Vorteil ist auch, dass man als Mieter Vorrang hat.

Also wenn wir jetzt wegen Nachwuchs eine größere Wohnung haben wollen würden, würden wir bevorzugt behandelt werden, wenn was frei wird. Der Wohnungsmarkt ist hier so knapp und umkämpft, dass das ein großer Vorteil ist und man sich um nichts kümmern muss.