Abschaffung von Hartz 4 dafür Einstellpflicht?

vom 12.08.2018, 19:52 Uhr

Viele Mitbürger leben heutzutage von Hartz 4. Dafür gibt es diverse Gründe und die Schicksale sind vielfältig. Viele wollen arbeiten und sich sowie die eigene Familie ernähren kommen jedoch aus diesem Konstrukt nicht heraus. Man bekommt einen Mietzuschuss, viele Dinge auf Antrag bezahlt und hat oft genauso viel wie Jemand der sozialversicherungspflichtig arbeiten geht.

Das Thema an sich ist sehr oft ein Reizthema und schafft Unzufriedenheit in der Gesellschaft. Eine Idee wäre Hartz 4 komplett abzuschaffen und die Leute die arbeiten können und hier leben wollen in Lohn und Brot zu bringen.

Mittelgroße und große Betriebe sollten verpflichtet werden Arbeitslose einzustellen, natürlich je nach Größe und Umsatz des Betriebes, praktisch einen Verteilerschlüssel / Arbeitnehmerschlüssel einzuführen. Genauso wie es einen Schüleranzahl Schlüssen für Schulklassen gibt oder einen Kitaschlüssel wie viele Betreuer auf eine Gruppe mindestens kommen müssen.

Es gibt sicher Betriebe die das nicht finanzieren können oder wollen. Als Möglichkeit sehe ich da, diese Betriebe durch Förderungen und Subventionen dauerhaft durch den Staat zu unterstützen, praktisch eine Umverteilung der Gelder. Statt Diese ins Hartz 4 System fließen zu lassen, sollen die Gelder über Unternehmen im Geldbeutel bei den Arbeitnehmern landen.

So wird der Arbeitskraftmangel beseitigt, das Abzocksystem Hartz 4 abgeschafft, die Unternehmen sind produktiver und erwirtschaften mehr Gewinn, die Kaufkraft wird angekurbelt, die Wirtschaft auch, man muss keine Arbeitslosenstatistiken mehr schönen und alle sind zufrieden.

» Nebula » Beiträge: 3041 » Talkpoints: 6,06 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Es gibt ja schon solche Fördermaßnahmen, wo Job Center 50 Prozent oder so des Lohnes des potenziellen Arbeitnehmers übernehmen und nach 1 oder 2 Jahren einen dicken Bonus an die Arbeitgeber aushändigen. Ich weiß nicht, ob das überall in Deutschland gleich geregelt ist, aber in jedem Fall weiß ich, dass es solche geförderten Jobs schon eine Weile gibt. Möglicherweise ist die Förderung jetzt aber deutlich höher als damals, wo ich es noch konnte. Trotzdem glaube ich nicht, dass dies dazu führt, dass man potenzielle Arbeitgeber besonders gut in Szene setzt.

Man stelle sich vor, dass es eine Einstellpflicht gibt, woran soll die denn bemessen sein? Wenn die Leute nun einmal nicht genug gebildet sind, dann ist daran auch mit einer Einstellpflicht nichts zu ändern. Das Problem liegt nicht nur in Langzeitarbeitslosigkeit, welche in Lethargie führt, in depressiven Zuständen und Resignation, sondern auch daran, dass einige wenig bis gar nicht gebildet sind. Andere kämpfen mit Süchten und andere können nicht einmal richtig Deutsch. Da hilft eine Einstellpflicht nun einmal überhaupt nicht.

Das Problem zwischen Job Center und Arbeitsamt liegt meist wo anders. Das Arbeitsamt hat mehr finanzielle Mittel, um Leute in Umschulungen zu bringen, um sie so für neue Jobs entsprechend fit zu machen. Job Center müssen jeden Cent umdrehen, sind streng limitiert und dadurch kaum in der Lage, viele Umschulungen zu ermöglichen, was dazu führt, dass Jahre vergehen in denen die Leute dann auch psychologische Hilfe statt finanzielle brauchen, zu alt werden und mehr.

Es wäre viel wichtiger, dass Umschulungsmittel aus entsprechend aufgestockt werden. Daran kann man viele mit Bildung und Umschulungen unterstützen, um für viele Jobs infrage zu kommen. Wenn da mal etwas getan werden würde, und ich kenne viele, deren Umschulungsanträge abgelehnt wurden, weil die Gelder nicht da sind, dann würde es bei einigen besser aussehen.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Du möchtest also ernsthaft, dass der Steuerzahler die Mitarbeiter von mittleren und großen Betrieben finanziert? :lol: Und was wird mit den Menschen, die nur drei Stunden am Tag arbeiten können, oder die Kinder betreuen müssen? Fallen die dann aus der Hilfe raus und schlafen auf der Straße?

Außerdem stellst du dir das ziemlich simpel vor. Arbeitslos und Arbeitsplatz ergibt nicht automatisch ein Match. Wer gesuchte Fachkraft ist, der findet einen Job, wenn es nicht andere Probleme gibt. Und nur weil man einen Arbeitsplatz sozusagen zuweist, fallen diese Probleme nicht weg. Wenn die Qualifikation nicht passt, nützt es auch nichts. Ein Sozialversicherungsfachangestellter kann nicht als Friseur arbeiten und umgekehrt.

Und wie soll das in Regionen funktionieren, wo es nicht genug Arbeit gibt? In meiner Stadt gibt es rund 29.500 Arbeitslose. Fast 24.000 davon bekommen Arbeitslosengeld 2. Und Juchhu, es gibt 4.600 gemeldete Arbeitsstellen. Wo möchtest du die Leute denn unterbringen?

» cooper75 » Beiträge: 13325 » Talkpoints: 497,57 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



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