Welche Auswirkungen hat der Bahnstreik für eure Uni?

Als die Bahnen vor kurzem mal wieder gestreikt haben, war es für mich sehr nervig zur Uni zu kommen. Ich wohne sowieso schon weiter weg und fahre zu meinen Vorlesungen um acht Uhr bereits um 5.30 Uhr los. Abgesehen davon, dass keine Bahn vor dieser Uhrzeit fährt und ich dementsprechend gar nicht früher losfahren könnte, ist meine Strecke auch nur einmal stündlich gefahren, was den Weg mit Wartezeiten noch einmal um mindestens eine Stunde verlängert hätte.

Am ersten Tag bin ich ich noch hoffnungsvoll hingefahren, als ich aber dann um acht Uhr immer noch nicht die zweite Bahn nehmen konnte, mit der es dann noch einmal eine Stunde dauert, habe ich die Heimreise angetreten und den Rest der Woche ausfallen lassen. Die meisten Dozenten haben darauf auch verständnisvoll reagiert, nur einer fand, dass es kein Problem ist, täglich mindestens 6 Stunden zu pendeln und hat einen Aufstand gemacht, da kaum einer in seinem Kurs war.

Nun würde mich mal interessieren, wie das bei euch war. Hattet ihr mit extremen Einschränkungen zu kämpfen oder seid ihr gut zur Uni gekommen? Wie reagieren eure Dozenten auf eventuell Fehlende, die unter dem Streik leiden?

Bei uns reagieren die Dozenten auf den Bahnstreik eher locker. Verspätungen sind absolut gar kein Problem, eben weil man selbst ja nichts dafür kann und es auch nicht mit Absicht macht. Da bei uns ja auch in vielen Seminaren die Abwesenheitspflicht abgeschafft wurde, ist es auch nicht schlimm, wenn man wegen so etwas mal den Unterricht verpasst oder extrem zu spät kommt oder so.

Ich finde so eine Atmosphäre auch sehr viel besser. Ich meine, was bringt das, wenn die Dozenten wie kleine Diktatoren handeln und das Arbeitsklima im Kurs darunter leidet? Wenn ein Dozent so herrisch ist, dass man mehr oder weniger Angst hat, negativ aufzufallen lernt man doch auch nicht wirklich was. Außerdem sollte den Dozenten klar sein, dass Studenten auch nicht gerade Geld ausscheiden können und es auch viel zu teuer ist, direkt eine Taxifahrt zu bezahlen, wenn die Bahn ausfällt.

Ein Fernbleiben wird ja eigentlich nur problematisch, wenn eine entsprechende Anwesenheitspflicht vorhanden ist und die Studenten erscheinen müssen. Aber da die Anwesenheitspflicht in Seminaren ja vor Jahren abgeschafft worden ist (oder wurde die wieder eingeführt?) ist das Thema ja erledigt. So gesehen kann es den Dozenten ja egal sein ob man fehlt oder nicht solange man eben den Stoff selbstständig lernt und für die Prüfungen beherrscht.