Werden eure Kinder in der Firma berücksichtigt?

Mein Chef scheint es öfters mal zu vergessen, wenn es zum Beispiel um Mehrarbeit geht oder um die Urlaubsplanung das ich eigentlich Kinder habe und manche Sachen sich da etwas schwierig eintakten zu lassen. Bestes Beispiel ist natürlich die Urlaubsplanung, welche ich seit der Einschulung meiner Kinder eigentlich immer in die Ferien lege.

Komisch aber das ich da meistens nie Urlaub bekomme, weil andere Kollegen, ohne Kinder schon total wichtige Sachen vorhaben, die sich natürlich nicht verschieben lassen. Erst wenn ich ihm nochmals verdeutliche das ich ja eigentlich Kinder habe, und nicht ganz so kann wie er am liebsten möchte, versuchen wir eine beidseitige Lösung zu finden.

Ich möchte meine Kinder ja nicht in den Vordergrund stellen, sehe es aber auch nicht wirklich ein, das manche da tun und machen können was sie wollen, wir uns praktisch das ganze Jahr den Popo aufreißen und zum Schluss eh wieder dumm da stehen.

Wie sieht es bei euch aus? Werden eure Kinder berücksichtigt, oder werdet ihr ganz normal wie Kinderlose Arbeitnehmer behandelt? Meint ihr dass sich Eltern mehr Rechte rausnehmen wollen, oder können sie zum Teil nicht anders? Habt ihr dafür Verständnis oder nicht?

Ich habe noch keine Kinder, aber einige meiner Kollegen und Kolleginnen natürlich. Und darauf wird bei der Urlaubsvergabe auch schon geachtet. Natürlich ist es nicht immer möglich, dass alle dann ihren Urlaub bekommen, wie sie ihn auch haben wollen, aber es wird versucht, eine Möglichkeit zu finden.

Bei uns läuft es so, dass wir alle bis zu einem bestimmten Zeitpunkt die Urlaubsplanung abgegeben haben müssen. Diese wird dann geprüft und es wird versucht, alles unter einen Hut zu bringen. Elternteile mit schulpflichtigen Kindern werden dabei schon bevorzugt und das finde ich auch gut so. Da wir auch oft an Feierntagen arbeiten müssen, geht es auch nicht nur um Schulferienzeiten sondern auch um Weihnachten und so weiter. Dennoch ist es als kinderloser Arbeitnehmer nicht unmöglich, Urlaub zu solchen Tagen zu bekommen. Es wir dann halt auch noch darauf geachtet, wer im letzten Jahr vielleicht bereits Urlaub zu bestimmten Tagen hatte und wer mal wieder dran ist.

Insgesamt läuft es bei uns sehr fair ab und auch die Eltern nehmen sich nicht irgendwelche Rechte heraus, die sie nicht haben. Ich habe noch nie mitbekommen, dass sich irgendwer über die Urlaubsvergabe beschwert hat.

alkalie1 hat geschrieben:Wie sieht es bei euch aus? Werden eure Kinder berücksichtigt, oder werdet ihr ganz normal wie Kinderlose Arbeitnehmer behandelt? Meint ihr dass sich Eltern mehr Rechte rausnehmen wollen, oder können sie zum Teil nicht anders? Habt ihr dafür Verständnis oder nicht?

Wir brauchen nur bei meinem Freund Urlaub einreichen. Dort wird aber auf Arbeitnehmer mit Kindern im schulpflichtigen Alter Rücksicht genommen. Allerdings ist mein Freund im Moment der einzige im Ackerbau, der da berücksichtigt werden muss. Damit ist das kein Problem und wir haben quasi die sechs Wochen Sommerferien zur vollen Auswahl.

In manchen Betrieben geht es aber auch nach Eingang des Urlaubsantrags. Wenn dann die anderen Kollegen, die zwar keine Kinder haben, schneller sind, dann hat man eben Pech gehabt. Schulferien kann man schon mehrere Jahre planen, da sie im Internet abrufbar sind. Wie das bei euch nun eigentlich geregelt ist, schreibst du ja nicht. Daher können wir nun auch nicht wissen, ob einfach dein Chef ignorant ist oder du zu spät mit deinen Wünschen kommst.

Ich denke nicht, dass sich arbeitende Eltern mehr Rechte heraus nehmen wollen. Ich denke einfach, dass man als arbeitender Elternteil manchmal gar nicht anders kann. Und zu dem denke ich, dass die Kinder immer im Vordergrund stehen müssen, deshalb finde ich die Aussage von dir, dass du deine Kinder nicht in den Vordergrund stellen möchtest, irgendwie nicht so toll.

Zu dem muss man in der heutigen Zeit wirklich Rücksicht auf die arbeitenden Elternteile nehmen. Immer hin sollen alle fleißig Kinder in die Welt setzen und gleichzeitig arbeiten gehen, wobei dann aber alle Kollegen und vor allem der Chef dann rücksichtsvoll sein muss, da das alles ansonsten nicht klappt und man nicht alles unter einem Hut bekommt. Familie und Arbeit unter einem Hut zu bekommen ist so an sich schon schwer, aber definitiv machbar.

Ich finde es auch nicht fair, dass du immer darauf aufmerksam machen musst, dass du Kinder hast und deshalb nicht so springen kannst, wie andere das gerne hätten. Immer hin sollten deine Kollegen auch etwas Rücksicht auf dich nehmen und dir dann den Vortritt lassen, was die Urlaubsplanung anbelangt. Natürlich kann es sein, dass der eine Kollege seinen Urlaub nicht verschieben kann, weil er etwas geplant hat, was er auch nicht verschieben kann.

Aber irgendein Kollege sollte doch so kulant sein und sich finden lassen, der seinen Urlaub verschiebt und somit auch seine Urlaubsplanung verschiebt. Einen Anspruch hat man natürlich nicht darauf, aber schön wäre es trotzdem, wenn man dann Urlaub nehmen kann, wenn die Kinder Ferien haben. Denn, dann kann man etwas Zeit mit seinen Kindern verbringen, die man so selten hat.

Zunächst ist es doch so, dass ich gar nicht verstehen könnte, dass Kolleginnen oder Kollegen OHNE Kinder ihren Urlaub in die Schulferien Zeit legen. Das ist doch genau die Zeit, in der der Urlaub teuer ist und die Urlaubsregionen in aller Regel überfüllt sind. Zusätzlich findet man wirklich in erster Linie Familien am Ziel vor - die eben mit ihren Kindern die Gebiete unsicher machen.

Da ist es doch fast zwangsläufig so, dass man als kinderloser Single oder aber auch als kinderloses Paar sich genau die Zeiten VOR oder NACH den Schulferien aussuchen sollte, wenn man den Vorzug genießen will, eben keine Kinder zu haben und eben nicht von den Ferienzeiten abhängig zu sein. Wenn es also in Firmen zu Konflikten kommt, dann doch wohl weil "zu viele" Leute Kinder haben und es sich nicht einrichten lässt, innerhalb der Eltern eine faire Lösung zu finden.

Ansonsten dürfte wohl jeder Arbeitgeber die Belange von Familien mit berücksichtigen. Das ist schließlich ein Punkt der Idee, auch Familienfreundlich zu sein. Letztlich ist es ja auch so, das Firmen mit so einem Verhalten (eben der Förderung von Familie - Teil der Work-Life-Balance wie es heute auch so schön heißt) Werbung für sich machen kann. Gerade wenn es darum geht, (gutes) Personal zu rekrutieren.

Man muss in so einem Fall sich auch nicht so fühlen, als würde man sein Kind in den Vordergrund schieben. Es handelt sich um einen real existierenden Sachzwang und der Arbeitgeber sollte schon zwingende betriebliche Belange vorbringen müssen, um so was zu "ignorieren".

In meinem Betrieb geht es sehr familienfreundlich zu und man nimmt auf Nachwuchs große Rücksicht. Bei uns kommt es oft vor, dass während der Sommerferien die Eltern alle verreist sind und es dann entsprechend wie ausgestorben bei uns aussieht. Aber da wir beliebig Urlaub nehmen können (bis auf das Sekretariat, das immer besetzt sein muss) ist das bei uns kein Problem. Es gab noch nie Beschwerden in der Hinsicht und es ist bei uns auch nicht so, dass wir irgendwie eingeschränkt wären oder nicht mehrere Leute gleichzeitig Urlaub nehmen dürften.