Chinesischer Neokolonialismus in Afrika?

China unterstützt Kenia gerade beim Bau einer neuen Eisenbahnlinie. Doch dieses Projekt wird nicht von allen positiv gesehen. Die Kenianer werfen den Chinesen Rassismus vor und umgekehrt wird über die mangelnde Arbeitsleistung der Kenianer geklagt. So soll es unterschiedliche Kantinen und Bezahlung für Kenianer und Chinesen geben. Die Vorwürfe sind schwer zu verifizieren.

Meiner Ansicht nach zeigt der Artikel allerdings, dass es auf beiden Seiten Fehler gibt. Die Kenianer sind sicher nicht die perfekten Arbeiter. Die Chinesen machen solche Projekte auch nicht nur zum Spaß. Vielleicht sollten wir auch mal in andere Länder und deren Umgang mit Fremden sehen, bevor wir hier gleich die Rassismuskeule schwingen. China ist sicher auch nicht das Traumziel für Flüchtlinge. Zeigt dieser Fall nicht, wie kleinlich wir in Deutschland manchmal beim Thema Rassismus sind?

Ich fürchte, China schnappt dem Westen seine afrikanischen Kolonien weg. Wenn wir ehrlich sind und ehrlich kann man nur außerhalb der geistigen Maulkörbe der "politischen Korrektheit" sein. So müssen wir einsehen, dass die Afrikaner aus eigener Kraft keine moderne Zivilisation aufrecht erhalten können.

Die Afrikaner werden, um überhaupt eine gewisse Industrie entwickeln und eine halbwegs moderne Infrastruktur aufrecht halten zu können, immer auf fremde Hilfe angewiesen sein, sei es von Europa, von Amerika oder von Ostasien. Die Industrieländer konkurrieren miteinander um den Aufbau Afrikas. Jedenfalls tun sie das, sofern sie den Willen dazu haben.

In Europa fehlt dieser zur Zeit völlig und somit sind wir heute keine Subjekt der Geschichte mehr, sondern nur noch ein Objekt, ein Spielball fremder Mächte, die noch diesen Willen haben. Und diese Eigenschaft haben wir dann mit Schwarzafrika selbst gemein, worauf wir aber alles andere als stolz sein können.