Verschiebung der Interessen und Fähigkeiten in der Schule

vom 23.09.2013, 22:05 Uhr

Mir ist in letzter Zeit aufgefallen, wie meine schulischen Interessen sich im Laufe meiner Schullaufbahn verändert haben. Bei mir war es so, dass ich in der Grundschule total gut in Mathe war, ich habe nur Einsen geschrieben. Aber der 10. Klasse habe ich dann überhaupt nichts mehr verstanden, und war nie eine gute Schülerin. In anderen Fächern dagegen, die ich vorher nicht so gut beherrscht habe, bin ich sehr gut geworden und habe auch viel mehr Spaß an ihnen. Ich zeige ernsthaftes Interesse, obwohl ich es vor ein paar Jahren in dieser Richtung nie erwartet hätte. In der Oberstufe hat sich das dann alles nochmal ein wenig verschoben, bis ich wirklich wusste was ich gut kann und was eben meine Schwächen sind.

War das bei euch auch so? Könnt ihr meine Theorie bestätigen, dass sich die Interessen erst später herausbilden? Das man erst dann herausfindet, was man wirklich gut kann und was nicht? Wie lief das damals bei euch ab, ähnlich so wie bei mir, oder ganz anders?

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» Finja18 » Beiträge: 1296 » Talkpoints: 61,63 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Bei mir waren die Ergebnisse eigentlich immer gleich. Fächer, in denen ich in der Grundschule eher schlecht war, waren auch am Gymnasium schlecht, beziehungsweise sogar noch viel schlechter. Fächer, in denen ich besonders gut war, blieben auch besonders gut. Irgendeine Interessen- oder Talentverschiebung konnte ich bei mir nicht feststellen. Bei vielen Freunden und Freundinnen übrigens auch nicht.

Wobei das bei mir sowieso so eine spezielle Sache an der Grundschule war. Dort hatte ich nämlich jahrelang ein glattes Einser-Zeugnis. Ich hatte überall eine Eins, da gab es keine Unterschiede. Mit der Zeit wurde ich in Sport schlechter, aber die anderen Fächer bleiben weiterhin alle auf Eins. So blieb es bis zur sechsten Klasse, die damals in dem Bundesland die letzte Klasse der Grundschulzeit war. Da hatte ich in Mathe plötzlich einen Leistungsabfall. Ich hatte keine Eins mehr, sondern eine Zwei. Schockierend, nicht wahr? ;)

Wobei ich spannend finde, dass am Gymnasium aus dieser Zwei erst eine Drei und dann eine Vier wurde. In einem Jahr hatte ich sogar eine Fünf, wobei ich es im Abitur-Zeugnis glücklicherweise zumindest wieder auf eine Vier geschafft habe. Die anderen Fächer blieben alle gut oder sehr gut. Zwar waren es nicht mehr immer nur reine Einsen, aber mit einer Zwei konnte ich schon immer rechnen. Aber in Mathe wurde ich wirklich katastrophal. Dass sich das am Ende der Grundschulzeit gewissermaßen schon omenhaft abgezeichnet hat, finde ich wirklich interessant.

Ob man da mit speziellem Förderunterricht etwas hätte machen können? Versucht wurde es seitens meines Vaters, aber geklappt hat es bei mir nicht. Allerdings ist das auch nicht zu tragisch. Mein Abitur hat einen guten Schnitt bekommen und meine vorhandenen Mathematikkenntnisse reichen im Alltag völlig aus. Kurvendiskussionen und Kreis-Inhalts-Berechnungen brauche ich in meinem Beruf und in meinem Privatleben schließlich niemals.

Bei mir haben sich Talente also nicht erst später entwickelt, sondern waren schon sehr früh zu erkennen. Was vielleicht auch eine interessante Anmerkung zu diesem Thema ist, ist mein Berufswunsch als Kind, und was letztendlich wirklich daraus geworden ist. Ich wollte als Kind immer Archäologin, Historikerin oder Schriftstellerin werden. Schon interessant, da andere Mädchen davon schwärmten, Tierärztin, Schauspielerin oder Model zu werden. Und was bin ich nun geworden? Nach meinem Abitur habe ich Geschichte und Germanistik studiert und mittlereile bin ich Historikerin. Bisschen archäologische Arbeit habe ich auch schon gemacht und auch diverse Fachtexte geschrieben. Aus mir ist also so ziemlich das geworden, was meinen Interessen als Kind gemäß auch zu erwarten gewesen war.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich habe in der Grundschule eigentlich keine großen Präferenzen gehabt und war überall gleich gut. Ich kann da auch auf dem Gymnasium keine Änderungen verzeichnen. Mathe hat bei mir bis in die Oberstufe hinein soweit funktioniert, wie ich da für mich etwas anfangen konnte. Solange ich Mathe für alltagstauglich halten konnte, habe ich es verstanden. Als es dann abstrakt wurde, war es vorbei. Integralrechnung sagt mir nichts mehr. Mit deutsch und englisch habe ich mich durch gewurstelt. Interessiert hat mich da aber nichts so richtig.

Bei Fächern die auf der Grundschule noch unter Sachkunde liefen, differenzierte sich das. Erdkunde und Geschichte fand ich ganz ok, war manchmal interessant. Naturwissenschaften waren übel, weil mich noch nie interessiert hat, warum Dinge von oben nach unten fallen und alles andere waren einfach nur Laberfächer, denen ich kein Interesse entgegen brachte, weil man nichts gelernt sondern nur gelabert hat. Ok, ich nicht, ich habe geschlafen.

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» Bellikowski » Beiträge: 7700 » Talkpoints: 16,89 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ehrlich gesagt habe ich auch die Erfahrung gemacht, dass vieles vom jeweiligen Lehrer abhängt. In Mathematik war ich beispielsweise nie wirklich talentiert, in der Grundschule aber dennoch sehr gut, anfangs hielt ich diese Leistungen auch im Gymnasium konstant. Dann bekam ich einen Lehrer, der alles sehr abstrakt und mit sehr vielen Bildern erklärte, was mir überhaupt nicht lag. Natürlich lernte ich auch zu Hause, um den Stoff irgendwie zu verstehen, dennoch fiel ich auf befriedigende bis ausreichende Leistungen ab. In der Oberstufe bekam ich dann wieder den Lehrer, den ich in meiner Anfangszeit am Gymnasium hatte, und prompt wurden meine Leistungen wieder um ein bis zwei Noten besser, was natürlich auch den Spaßfaktor erhöhte. Ich wurde nie wieder eine absolute Leuchte in Mathematik, aber mir wurde bewusst, was ein Lehrer, mit dessen Unterrichtsstil man zurechtkommt, ausmachen kann.

Wenn man einmal von den Noten absieht, würde ich eigentlich nicht sagen, dass sich meine Interessen großartig verschoben hätten. Ich habe schon in der Grundschule gerne geschrieben, musiziert und mich immer ausnehmend für Geschichte interessiert, während ich den Schulsport nie leiden konnte und mit naturwissenschaftlichen Themen nicht viel anzufangen wusste. Auf dem Gymnasium hielt sich sowohl meine Begeisterung für Deutsch, Geschichte und Musik, wobei noch Latein hinzukam, ebenso blieb aber die Abneigung gegen Sport und Naturwissenschaften. Heute beginne ich sogar ein Studium, das Geschichte und Latein beinhaltet. Ich fände es auch seltsam, wenn man in der Kindheit ein Interesse entwickelt, das dann später zur Abneigung wird, eher kenne ich es eben, dass später noch andere Interessen und Neigungen hinzukommen.

» Anemone » Beiträge: 1740 » Talkpoints: 764,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Bei mir haben sie sich eigentlich nicht verändert. In der Grundschule kann ich mich nicht daran erinnern, dass mir ein Fach besonders viel oder besonders wenig Spaß gemacht hat, bis auf Sport. Sport habe ich schon immer gehasst, weil ich darin einfach nicht gut war. Ich habe wohl einfach keine sportlichen Gene und daher hat mein Hass auf das Fach Sport auch in den nächsten Jahren nicht aufgehört. In der Realschule hatte es seinen Höhepunkt, da habe ich mir wirklich sehr oft Ausreden einfallen lassen, um nicht am Sportunterricht teilzunehmen. Auf dem Gymnasium wurde es dann aufgrund eines sehr gnädigen Lehrers wieder etwas besser.

Da ich auf ein technisches Gymnasium ging, waren in meiner Sportgruppe nur Jungs und der Lehrer hat mich als Mädchen dann immer sehr bevorzugt. Da hat es mir dann wieder etwas Spaß gemacht, denn dazu kam, dass wir noch eine Klausur in Sport geschrieben haben, wodurch sich meine Note wesentlich verbessert hat. Nichtsdestotrotz, eine grundlegende Abneigung gegen das Fach hatte ich von der Grundschule an bis zur letzten Sportstunde meines Lebens.

Ein Fach, das mir wesentlich mehr Spaß gemacht hat, war und ist Mathe. Ich war schon in der Grundschule ganz gut, in der Realschule hatte ich dann aber eine so gute Lehrerin, dass ich es in Mathe ab sofort immer auf eine eins geschafft habe. Auf dem Gymnasium ging das so weiter, also auch hier hat sich nichts großartig geändert, Mathe war schon immer eine Stärke von mir. Ich glaube, dass auch das an den Genen liegt, denn meine Mutter auch immer sehr gut in Mathematik.

Ein Fach, bei dem es sich vielleicht ein wenig geändert hat, war bei mir eigentlich nur Englisch. Englisch fand ich in der fünften, sechsten und siebten Klasse sehr aufwendig, weil es viel Zeit kostete, die Vokabeln und die Grammatik zu lernen. Zwischen der siebten und achten Klasse habe ich dann aber angefangen, Serien in amerikanischer Originalsprache zu schauen. Plötzlich habe ich dann ein Sprachgefühl für Englisch entwickelt und mir fiel das Lernen von Vokabeln sehr viel einfacher als zuvor. Grammatik habe ich kaum mehr gelernt, weil ich allein vom Klang her wusste, ob ein Satz grammatikalisch richtig war oder nicht.

Das Serien schauen hat mir also so viel gebracht, dass sich Englisch langsam zu einem Lieblingsfach entwickelt hat und ab der achten Klasse hatte ich dann anstatt eine Drei auch immer eine Eins in Englisch. Hier haben sich meine Präferenzen also vielleicht ein wenig geändert, aber das ist das einzige Beispiel, was mir hierzu einfällt. Ansonsten war alles immer sehr konstant.

» *sophie » Beiträge: 3506 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Bei mir gab es da ehrlich gesagt keine gravierenden Unterschiede, wobei es da auch am Lehrer gelegen hat. Sprachlich hatte ich noch nie irgendwelche Probleme, aber wenn es ums Interpretieren ging schon. Als das Niveau in der Oberstufe dann angestiegen ist, hatte ich auch so meine Probleme, aber in der Mittelstufe oder Grundschule war das nie der Fall. Das lag aber wie gesagt am Interpretieren, was mir eher schwer fällt, weil ich eher der direkte Typ bin und Tacheles rede. Ich kann dieses durch die Blume reden und um die Ecke denken gar nicht. Sprachlich war ich aber immer noch sehr gut.

Was Mathe anging hatte ich schon immer Probleme und das hat sie auch nie geändert. Ich hatte zwar zwischendurch eine Erleuchtung und habe auch mal mehr verstanden, aber mehr als eine 3 auf dem Zeugnis ist es nie geworden, da mir das Fach auch nie Spaß gemacht hat.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


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