Inwiefern beeinflusst der Chronotyp die Leistungsfähigkeit?
Wissenschaftler wollen bei einer Untersuchung von knapp 3500 15-jährigen Jungen und Mädchen nur knapp 35 Prozent als echte Eulen charakterisiert werden könnten. Jugendliche Eulen wären auch tendenziell schlechter in der Schule, sogar dann, wenn die Prüfungen nachmittags stattfinden würden. Das läge daran, weil Eulen eben ganz allgemein schlechter und kürzer schlafen sollen als andere.
Wie seht ihr das? Inwiefern beeinflusst der Chronotyp die Leistungsfähigkeit. Könnt ihr diese Behauptungen bestätigen oder seid ihr anderer Ansicht? Welche Beobachtungen habt ihr machen können?
Es geht hier darum, ob man ein Morgenmuffel ist oder um halb zehn todmüde ins Bett fällt, richtig? In diesem Fall würde ich sagen, dass weniger der Chronotyp die Leistungsfähigkeit beeinträchtigt als die immer noch angesagte, obwohl längst überholte Schul- und Arbeitswelt, in der man von acht bis fünf an den Schreibtisch gefesselt ist. Ich bin auch eher ein Morgenmensch, habe aber dafür ein ausgeprägtes Nachmittagstief. Wenn es wirklich um meine Leistungsfähigkeit ginge, müsste ich mittags heimgehen, ein Nickerchen machen und dann noch von fünf bis acht Uhr abends arbeiten, wenn ich wieder fit bin. Aber man hat mich eben lieber dösend am Schreibtisch.
Dass Teenager noch mal einen anderen Schlafrhythmus haben und dass es an sich sinnlos ist, sie um acht Uhr morgens in der Schule antanzen zu lassen, ist meines Wissens auch schon lange bekannt. Und ich finde ein Drittel Morgenmuffel auch gar nicht so vernachlässigenswert wenig und fürchte vielmehr, dass dieser Prozentsatz eben Pech hat, solange man keine Prüfungen abends um 10 Uhr schreiben kann, was ich wiederum auch verstehe.
Ich finde, dass die meisten Menschen mit irgendwelchen Widrigkeiten zu kämpfen haben, die sie daran hindern, das perfekte Rad im Getriebe zu sein und immer top Leistungen für andere zu bringen, und finde das gar nicht so katastrophal. Im Leben geht es nicht immer nur um Leistungsfähigkeit, und es ist ja nicht so, dass 35 Prozent der Bevölkerung deswegen am Hungertuch nagen, weil sie morgens um 6 den Hintern nicht hochkriegen. Die finden schon ihre Nischen.
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