Wie viel als Lehrer über privates Leben preisgeben?

vom 22.07.2014, 18:08 Uhr

Mir ist bei unseren Kindern aufgefallen, dass es an deren Schule ganz verschiedene Lehrer gibt, jedenfalls was die Tatsache angeht, wie viel sie aus ihrer Privatsphäre verraten. Es gibt einige Lehrer, die geben selbst in einer Vertretungsstunde, sehr viel über sich preis, obwohl sie die Schüler nur diese eine Stunde über unterrichten. Sie erzählen über den Partner, über Kinder und Hobbys, was sich eben so ergibt. Mein Sohn erzählte mir, dass man mit solchen Lehrern auch ganz interessante Gespräche beispielsweise über Autos oder ähnliches führen kann.

Andere Lehrer verraten überhaupt nichts über sich, egal ob nun einfach Lehrer, oder sogar der Klassenlehrer. Man erfährt gar nichts, es ist in dem Sinne eine mysteriöse Person. Andere Stellen sich zu Beginn einmal vor, erwähnen dann aber nichts weiter, oder erzählen immer mal kurz über ihr Leben. Auch Daten wie Geburtstage sind oftmals nicht bekannt. Natürlich ist es ihr gutes Recht so etwas nicht zu erzählen, Ich weiß selbst nicht, wie ich es handhaben würde. Ich denke, ich würde den Schülern schon etwas erzählen, aber nie zu private Sachen, und sie auch nur an Dingen teilhaben lassen, die mir wirklich wichtig sind. Und auch nur, wenn es die Schüler dann interessiert.

Wie ist das an der Schule eurer Kinder, oder bei euren Lehrern? Ist es euch wichtig, dass man mehr über die Lehrer erfährt? Es ist eben ihr gutes Recht, und es soll jetzt auch kein Appell sein, dass Lehrer mehr erzählen sollen oder müssen. Aber wie seht ihr das? Wie würdet ihr mit der Sachen umgehen, wenn ihr Lehrer wärt? Was sind vielleicht die Vor- und Nachteile?

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» Finja18 » Beiträge: 1296 » Talkpoints: 61,63 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Meine Lehrer haben sich meistens ziemlich zurück genommen mit ihrem Privatleben, was ich teilweise auch wirklich gut fand. Über den ein oder anderen Lehrer hätte man dann doch gerne noch etwas mehr gewusst und gegen Ende der Schulzeit haben wir dann auch noch private Fragen gestellt. Oftmals wurde aber wirklich die Linie gefahren, dass man privates von der Schule getrennt hat.

Ich meine wenn man seinen Schülern alles erzählt begibt man sich ja auch ein bisschen auf die Kumpelebene und das kann eben auch nach hintern losgehen. Ich denke, dass das mit jungen Lehrern ganz angenehm sein kann, aber mit älteren Lehrern macht das sicherlich weniger Sinn.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ach das kommt immer auf den Lehrertyp an. Wichtig ist für mich nur das sie konsistent mit ihrer Persönlichkeit sind. Wenn sie nun einmal nicht gerne über ihr privates Leben sprechen, dann wäre es einfach nur unnatürlich und irgendwie gekünstelt wenn er versuchen würde den Anteil an privaten Geschichten künstlich zu erhöhen. Wenn er sich allerdings die ganze Zeit zurückhalten würde obwohl er etwas erzählen möchte, wäre das ebenfalls schlecht.

Bei mir gab es auch einen Mix, manch ein Lehrer war halt locker drauf, der hat dann auch mal über sein Leben erzählt als er Jung war und von seiner Familie. Damit war der Umgang natürlich ganz anders als der Lehrer der ziemlich korrekt ist und halt wenig erzählt. Da gibt es definitiv für mich kein Optimum, Hauptsache der Charakter ist kongruent mit dem Verhalten.

» thumper » Beiträge: 819 » Talkpoints: 0,54 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Die meisten meiner Lehrer haben sich zu ihrem Privatleben entweder gar nicht geäußert, oder aber man wusste eben die Basics, also dass der Lehrer verheiratet war und eventuell ein oder zwei Kinder hatte. Da gab es eher Ausnahmen, die da aus der Reihe getanzt sind. So hatte ich einen Lehrer, der eine Fremdsprache unterrichtet hat und da seine Frau diese Fremdsprache als Muttersprache hat, erzählte er dann gerne einige Anekdoten aus dem früheren Alltag, als er noch die Sprache gelernt hat und noch nicht so perfekt konnte. Da kamen dann auch lustige Geschichten zusammen.

Ein anderer Lehrer erzählte sehr viel von seinem Privatleben, auch wenn das eher andeutungsweise war. Bei dem hat man aber auch gemerkt, dass der psychisch nicht so ganz auf der Höhe war und dringend psychologische Hilfe benötigte. Da war das nochmal was anderes finde ich. Nachdem ich die Schule verlassen habe, hörte ich irgendwann, dass genau dieser Lehrer in der Psychiatrie gelandet sein soll wegen einem psychischen Zusammenbruch. Das hat mich genau bei dem Lehrer überhaupt nicht überrascht. Ich hatte ihn ja im Unterricht erlebt.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



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