Blumengeschäft - Strauß teurer, wenn man ihn binden lässt?

vom 01.11.2014, 14:21 Uhr

Bei mir steht demnächst wieder ein Geburtstag an und dafür werde ich morgen auch noch einmal an einem Blumengeschäft vorbeifahren müssen, um ein paar schöne Blumen zu kaufen. Bei Blumengeschäften bin ich immer etwas skeptisch, ich habe da generell immer das Gefühl, dass man über den Tisch gezogen wird und horrende Preise für ein bisschen Kraut bezahlt.

Früher habe ich meistens gesagt, dass ich beispielsweise einen Blumenstrauß für so oder so viel Euro haben will und dann haben die Floristen etwas daraus gemacht. Ich sollte mir dann noch die Blumen dazu aussuchen und schon war der Strauß fertig. Ich habe mir da eigentlich keine Gedanken zu gemacht, aber als ich einmal nachgerechnet habe, ist mir auch aufgefallen, dass der Strauß auf diese Art und Weise teurer ist, als wenn man selbst einen zusammen stellt.

Die Verkäufer runden da gerne schon mal auf, wenn man für 10 Euro Rosen kaufen möchte und eine Rose 1,80 Euro kostet, dann bekommt man im besten Fall 5 Rosen und zahlt damit immer noch einen Euro zu viel. Wenn ich mir die Blumen direkt aussuche, zahle ich für das Grün gar nichts mehr, so aber wäre quasi noch ein Euro über, wo die Verkäufer dann bestimmt sagen, dass der für das Grün ist. Nicht selten habe ich es erlebt, dass man dann sogar nur drei Rosen bekommt. Langstielige Rosen kosten bei mir um die Ecke beispielsweise 2,10 Euro. Für fünf Rosen reicht das Geld nicht, vier ist eine gerade Anzahl, also bekommt man dann nur drei Rosen für 6,30 und wofür der Rest drauf geht, weiß ich nicht.

Nie kommt es vor, dass ich dann 8 oder 9 Euro noch was zahlen musste, wenn ich sage, dass ich einen Strauß für 10 Euro haben will, dann zahle ich am Ende auch immer die 10 Euro, auch wenn die Blumen sonst günstiger gewesen wären. Sowas ist mir bei genauerer Betrachtung schön häufiger aufgefallen, weswegen ich jetzt die Pflanzen selbst aussuche und immer direkt ausrechne, wie viel das kosten würde. Auf diese Weise haben die Verkäufer keine Chance unnötig aufzurunden. Ist euch das auch schon aufgefallen? Sucht ihr euch auch immer direkt aus, welche Blumen ihr haben wollt, wenn ihr einen Strauß braucht oder sagt ihr auch lieber, wie viel Geld ihr ausgeben wollt und lasst den Verkäufer machen?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Wenn du einen Strauß binden lässt, zahlst du für das „Grünzeug“ und natürlich die Arbeitszeit der Floristin, wobei das Grünzeug als Kostenfaktor oft grob unterschätzt wird. Denn, diese Farne, Schleierkraut, Gräser, anderes zum Zwischenstecken kostet ebenfalls Geld, da es meistens genau wie die Blumen eingekauft werden muss und selbst wenn durch eine angeschlossene Gärtnerei einiges davon selbst gezogen wird, ist das ein Kostenfaktor. Insbesondere bei Grünzeug wie Schleierkraut ist das im Einkauf teilweise kaum günstiger als Blumen.

Die meisten machen nun den Fehler, der dir offenbar auch unterläuft und legen sich ausgerechnet auf die Blumen fest, die immer – wirklich immer – mit zu den Teuersten gehören: Langstielige Rosen. Btw – sind auch von der Umweltbilanz her verheerend, da diese oft in fernen Ländern unter dem Einsatz von rabiat viel Chemie angebaut werden. Was du da an den Rosen an „Reisekosten“ mitbezahlst, dagegen ist jeder Grünzeugaufpreis (welches meistens aus Holland und Dänemark stammt oder halt wirklich aus der Gärtnerei vor Ort) ein Witz.

Mein Tipp wäre: Blumen der Saison, da bekommst du für dein Geld meistens erheblich mehr. Und die meisten Floristen sind oft ganz froh, wenn sie mal die Möglichkeit haben sich an etwas anderen auszutoben, als an „Oh toll, Rosen für einen Zehner mit Drumherum“. Jetzt im Herbst bieten sich farbenprächtige Herbstblumensträuße an (und besonders Astern und Multiflor-Chrysanthemen machen ganz schön Volumen) – aber auch einfach nachfragen funktioniert oft. Sagen wie viel man ausgeben kann und dann machen lassen.

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» Nephele » Beiträge: 1047 » Talkpoints: 2,22 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich muss sagen, dass ich nur sehr selten mal einen Blumenstrauß kaufe und dann suche ich die Blumen in der Regel auch nicht selber aus und versuche, an allen Ecken und Kanten zu sparen. Sicher kann es sein, dass der Florist dann nur Sachen für 23,50 Euro verwendet, wenn man einen Strauß im Wert von 25 Euro haben möchte, aber ich mache es trotzdem so, dass ich den Betrag angebe und den Floristen dann machen lasse, weil ich es so als einfacher für mich selber empfinde.

» Barbara Ann » Beiträge: 28933 » Talkpoints: 56,80 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Ich finde den ganzen Beitrag unlogisch. Natürlich ist ein gebundener Strauß teurer. Warum sollte er günstiger sein als die normalen und einzelnen Blumen? Meinst du, die Floristin arbeitet umsonst oder was? So eine Einstellung halte ich persönlich für ziemlich naiv. Niemand arbeitet umsonst und diese "Geiz-ist-Geil-Mentalität" ist echt schlimm. Man will so wenig wie möglich bezahlen, aber schreit dann hinterher herum, wenn dadurch bedingt Menschen für den Hungerlohn arbeiten müssen und ausgebeutet werden. Das nenne ich Schizophrenie vom feinsten.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich habe jetzt nicht auf Heller und Pfennig mitgerechnet, aber für mich ist es ganz logisch und bei allen möglichen Dienstleistungen der gleiche Fall: Entweder man macht etwas selber oder man bezahlt jemand anderen dafür. Und im zweiten Fall ist es ja zumindest hier im Kapitalismus sonnenklar, dass man nicht nur für die verwendeten Rohstoffe zahlt (wie es geschehen würde, wenn man die Arbeit selbst übernimmt), sondern auch für die eigene Zeitersparnis im weitesten Sinne, und natürlich für die fachliche Expertise, die Zeit, die Werkzeuge und sonstigen Materialien bis hin zur Heizung und Miete für den Raum, in dem die Arbeit stattfindet. Entweder die Bequemlichkeit und eigene Zeitersparnis ist einem das wert, oder man muss sich eben selber dahinterklemmen.

Ich denke es mir immer beim Take-Away-Essen: Natürlich ist das vegetarische Curry, wenn man nur die Zutaten und den verbrauchten Strom fürs Kochen anschaut, unter dem Strich nur wenige Euro "wert". Aber ich zahle eben auch dafür, dass man mir warmes Essen nachträgt, sodass ich nach Feierabend die Füße hochlegen kann, und das ist mir die 10 Euro plus Trinkgeld, die ich draufzahle, allemal wert. Wer anderer Meinung ist und lieber selber kocht, sieht das natürlich anders. Aber generell bin ich schon der Meinung, dass Dienstleistungen aller Art, fachgerecht ausgeführt, ihr Geld durchaus wert sind.

» Gerbera » Beiträge: 11292 » Talkpoints: 42,29 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


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