Als Mediziner nachträglich promovieren unmöglich?

Ich bekomme immer wieder mit, wie viele Medizin-Studenten der Ansicht sind, dass man am besten parallel zum Studium promovieren sollte. Denn hinterher im Arbeitsleben hätte man gar keine Zeit mehr dafür und es wäre nahezu unmöglich als voll ausgebildeter Mediziner dann noch Zeit in eine Doktorarbeit zu investieren. Daher setzen sich auch viele Medizin-Studenten unter Druck, die Doktorarbeit auf Biegen und Brechen noch während dem Studium abzuschließen.

Ob das so stimmt oder ob sich die Studenten da viel zu viele Gedanken und Sorgen machen, kann ich so nicht beurteilen. Ich kenne ein konkretes Beispiel, wo eine Ärztin erst Jahre nach dem Studium ihre Doktorarbeit neben dem Vollzeit-Beruf geschrieben hat und sie hat es geschafft. Also unmöglich ist es nicht, ich weiß aber nicht, wie viele Ärzte das so handhaben.

Wie seht ihr das? Ist es tatsächlich so schwer, als Mediziner nachträglich neben dem Beruf zu promovieren? Kommt es nicht eher darauf an, wo man später arbeitet und wie die private Belastung aussieht? Ich könnte mir vorstellen, dass es eben ein Unterschied ist, ob man beispielsweise im Krankenhaus arbeitet oder eine eigene Praxis besitzt oder ob man eine eigene Familie hat oder Angehörige pflegen muss.

Ich dem Studium ist es sicherlich nicht leichter. Ich meine selbst, wenn man eine eigene Praxis hat, hat man dann doch trotzdem Arbeit und eine Doktorarbeit schreibt sich ja nicht über Nacht. Man muss gar nicht mal jemanden pflegen, mit Hausbesuchen und Praxisdienst ist man da schon gut ausgelastet. Wenn man dann noch Familie hat, sollte man dieser natürlich auch gerecht werden und da wird es schwierig.

Eine Doktorarbeit muss man ja aber nicht abgeben und kann auch so als Mediziner arbeiten und tätig sein. Letztendlich ist es eine schöne Sache, aber wenn man es nicht hinbekommt ist es eben so. Man kann sich ja auch im Studium extra Zeit dafür nehmen und dann eben nur Doktorarbeit machen, wenn man das möchte, dazu muss man sich eben Freisemester nehmen. Letztendlich ist es ein Studium was hart ist und ein Job, der noch härter ist, deswegen kann man es schon schaffen, muss es aber auch nicht zwingend.