Welche Bildung bei gynäkologisch-psychologischer Beratung?
Meine Freundin hatte nach Absetzen der Pille irgendwann Probleme mit der Libido und hat deswegen mit ihrer Gynäkologin gesprochen. Diese empfahl ihr dann, eine Gynäkologin aufzusuchen, die auch psychologische Beratungen angeboten hat und die würde wohl schnell mit den passenden Fragen herausfinden, ob das Problem mit der Libido tatsächlich an der Pille liegt oder eher an Problemen in der Beziehung oder Stress in anderen Bereichen.
Ich habe von einer derartigen Qualifikation noch nichts gehört. Muss man als Gynäkologin da zusätzlich Psychologie studiert haben oder eine psychotherapeutische Ausbildung absolviert haben oder reichen da ein paar zusätzliche Weiterbildungskurse vollkommen aus? Ich stelle es mir nicht so leicht vor, wenn man das beruflich machen möchte, da ich auch mal aus Neugier gezielt danach gesucht habe und von 30 Gynäkologen in meiner Stadt vielleicht zwei oder drei ein derartiges Angebot überhaupt hatten.
Das ist ganz unterschiedlich, mache bilden sich in diesem Bereich nur weiter und belegen noch ein paar Semester Psychologie mit dazu und andere bilden sich beruflich in diese Richtung weiter. Einem Arzt steht in dieser Hinsicht viel offen und gerade durch das Punktesystem der Fortbildungen, kann sich dieser auch selbst aussuchen in welchem Bereich er das ganze ablegen möchte.
Der Kinderarzt von meinem Sohn ist dabei auch etwas spezieller. Eigentlich hatte er zunächst Psychologie studiert und das ganze abgeschlossen, hinterher im Job hat er allerdings gemerkt das es nicht so seines ist und noch die Ausbildung zum Kindermediziner hinterher geschoben. Seither kann er sich beides nennen und praktiziert auch beides im Kombination, hauptsächlich ist er aber mehr Kinderarzt als Psychologe. Trotzdem ist er eine Anlaufstelle für viele Eltern, gerade die Schreikinder haben oder auch Kinder mit Behinderungen. Denn dieser schätzt vieles vom Kind nochmals auf einer anderen Ebene mit ein und kommt oftmals zu einem anderen Schluss wie ein herkömmlicher Kinderarzt.
So wurde einer befreundeten Mutter mit ihrem Schreikind vom Kinderarzt nur gesagt, dass sich das mit der Zeit auch geben wird und manche Kinder halt besonders anstrengend sind und viel Aufmerksamkeit brauche. Das hat sie gemacht und war noch fertiger, weil es einfach immer schlimmer wurde. Auf Anraten ging sie zu meinem Kinderarzt. Dort wurde ihr etwas ganz anderes geraten, es wurden Verhaltensanalysen gemacht mit Kameraaufzeichnungen. Hinterher wurde das ganze mit Mutter und Kind ausgewertet und entsprechende Tipps geben. Das Problem mit dem Schreikind war nach ca. 2 Wochen komplett abgestellt, weil die Aufzeichnungen gezeigt haben das das Baby ein paar Stellen hat an denen es gar nicht angefasst werden möchte und daraufhin anfängt zu schreien. Lässt man diese aus, ist das Kind das liebste der Welt.
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