Wie soll eine Reinkarnation funktionieren?

vom 10.09.2012, 12:58 Uhr

Neben den Christen, die an ein Leben nach dem Tod glauben, gibt es ja auch noch andere Glaubensrichtungen, die an die Reinkarnation glauben. Eine Reinkarnation ist die Wiedergeburt in einem anderen Lebewesen. Ich bin ein sehr skeptischer Mensch und beim Glauben ohne Beweis ist das bei mir so eine Sache, die ich einfach hinterfragen muss.

Wie sieht das mit der Reinkarnation eigentlich aus? Wie soll das funktionieren, dass man, wenn man beispielsweise als Mensch stirbt, dann als Fliege wiedergeboren wird und wenn man tot geklatscht wird, wird man dann wieder in einem anderen Lebewesen wiedergeboren? Wie kommt man darauf, dass so etwas funktionieren kann und dass es jemals funktioniert hat. Glaubt ihr daran, dass ihr schon mal ein anderes Lebewesen gewesen seid? Oder glaubt ihr daran, dass ihr irgendwann mal in einem Tier leben werdet? Was vor allen Dingen ist dann von euch in diesem anderen Lebewesen?

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» Sherlock-Holmes » Beiträge: 2025 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Glaubensdinge sind oft schwer plausibel zu machen. Dabei gibt es eben oft Grundannahmen, über die man sich mal geeinigt hat und die dann als Grundlagen für Argumentationsketten genutzt werden. Beispielsweise wie in der Mathematik hat man sich ja auch mal geeinigt, dass drei plus drei sechs und nicht sieben ist. Sonst könnte man ja gar nicht rechnen, wenn man nicht ein paar Grundlagen definieren würde.

Bei der Reinkarnation ist es wohl so, dass man zwei Konzepte akzeptiert, wenn man daran glaubt. Zum Einen, dass so etwas wie eine Seele auch unabhängig von einem Körper funktionieren kann. Wenn der Körper also stirbt, ist der Geist des Lebewesens nicht vollkommen erloschen, sondern existiert weiter. Dieses Konzept ist ja nicht nur den Buddhisten eigen. Auch in einigen Naturreligionen wird das ja angenommen und ähnliches nimmt man ja auch im christlichen Glauben an.

Bei der Reinkarnation nach den Buddhisten nimmt man eben auch an, dass jede Seele so eine Art Punktekartei wie in Flensburg hat. Der Vergleich ist etwas hemdsärmelig, was besseres fällt mir aber nicht ein. Und je nachdem, wie gut man sich verhalten hat, steigt man in der Hierarchie der Lebewesen auf oder ab und wird dann eben im nächsten Leben in besserer oder schlechterer Position wieder geboren. Entweder um zu büßen und sich zu bessern oder um belohnt zu werden.

Die Hierarchie ist dabei für mich das fragwürdigste, denn gerade aus feministischer Sicht sträubt sich da bei mir auch einiges. Aber das Konzept an sich ist in sich logisch gestaltet.

Beweisen wird man es nicht können. Aber ich persönlich finde es auch nicht mehr glaubwürdig, dass das Leben einfach so in nichts verpuffen kann. Bei der ganz normalen Physik ist es ja auch so, dass Bewegung in Wärme oder elektrische Energie umgewandelt wird und Energie ansich nicht verschwinden kann. Daher finde ich die Idee schon einleuchtend, dass das Leben in anderer Form wieder kehrt.

Und da ja immer wieder neue Lebewesen geboren werden, finde ich die Frage auch legitim, wo das neue Leben herkommen soll. Es ist nämlich genauso unlogisch, dass Leben aus dem absoluten Nichts entsteht, wie es unlogisch ist, dass Leben absolut verschwinden kann. Von daher erklärt es sich schon leichter, wenn man einen konstant vorhandenen Pool an Leben annimmt, der recycelt wird.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


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