Lehrerin erinnert sich nicht mehr an Schüler - normal?

Ein Jahr nach meinem Abi hat ein Freund von mir mich gebeten, seine Begleitung auf dem Abiball zu sein. Das habe ich gerne angenommen, da es endlich mal wieder eine Gelegenheit war, mich schick zu machen. Er hat auf einer anderen Schule Abitur gemacht und ich überlebte daher eine Überraschung, als ich auf meine ehemalige Philosophie Lehrerin traf auf dem Ball. Es stellte sich heraus, dass sie als Begleitung ihres Mannes dort war, der offenbar an der Schule meines Freundes unterrichtete

Ich sprach die Lehrerin an und sie war ziemlich verwirrt, weil sie sich nicht mehr an mich erinnern konnte. Sie wusste meinen Namen nicht mehr und auch dann nicht, als ich sagte, welchen Kurs ich bei ihr belegt hatte. Da war ich schon etwas beleidigt. Ich hatte ja gerade mal ein Jahr zuvor Abi gemacht und sie bis zum Ende die ganze Oberstufe lang im Unterricht gehabt.

Findet ihr es normal, dass man in solchen Berufen wie denen des Lehrers so schnell die ehemaligen Schüler vergisst? Meine alte Deutschlehrerin hat mich noch zwei Jahre nach meinem Abi wiedererkannt.

Wenn du ein sehr unauffälliger Schüler warst, der nicht aufgefallen ist, dann kann ich es schon verstehen, dass die Lehrer sich nicht an jeden einzelnen Schüler erinnern. Das habe ich auch schon bemerkt, als ich ehemaligen Lehrern begegnet bin.

Außerdem gibt es Lehrer, die keine Verbindungen zu Schülern herstellen, sprich nach einem Jahr haben sie die meisten Schüler bereits vergessen, was ich aber auch durchaus verstehen kann. Ich bin dann weder beleidigt, noch sonderlich aufgebracht, ich nehme es dann einfach so hin.

Finde ich jetzt nicht wirklich schlimm, schließlich sind manche Menschen eben etwas vergesslich, und man muss ja schon sagen, dass manche Lehrer eben schon älter sind. Was jetzt natürlich nicht auf jede ältere Person zutrifft.

Zum anderen gehören manche Schüler eben zu den stillen und ruhigen in der Klasse welche eben nie auffallen. Wie mich zum Beispiel. Und ebenso lernen Lehrer ja jedes Jahr viele neue Namen und Gesichter kennen, da kann es schon mal passieren, dass sie jemand unauffälliges vergessen.

Würde so einen Vorfall nicht zu hoch hängen. Es ist natürlich normal - man könnte auch von professionell sprechen - das sich Menschen in solchen Berufen nicht die Namen merken. Und selbst wenn es gerade ein Jahr her ist, ist es immer noch nicht so, dass die Bindung vorher so eng ist, dass sie sich das Gesicht oder den Namen hat merken müssen. Es wird wohl aus jedem Kurs ein paar Personen geben, die einprägsamer waren. Aber allgemein ist es gut, wenn die Bindung nicht ins persönliche geht und auch Lehrerinnen und Lehrer in den Schülerinnen und Schülern eben keine Freunde und Kumpel sehen, sondern ihnen zur Unterrichtung überlassene Kinder und Jugendliche.

An deiner Stelle würde ich es wie folgt vergleichen: wenn du einen Ferienjob annimmst, bei dem du nur zwei Wochen bist, wirst du vermutlich von 10 Kollegen mit denen du zu tun hattest nach sechs Monaten wohl auch 7-8 komplett vergessen haben. Ohne das es eine persönliche Abwertung der Person ist.

Wenn es jetzt Lehrerinnen und Lehrer gibt, die sich auch nach längerer Zeit an dich erinnern, dann ist das eben nur eine Variante. Hier mag es auch sein, dass du mehr "Eindruck" gemacht hast, als bei eben anderen. Außerdem - das ist ja auch mitentscheidend - kommt es ja auf den Lehrer bzw. die Lehrerin an, wie weit sie sich erinnern wollen.

Ja das ist doch normal. Zugegeben, ich war jetzt schon eher ein Schüler, an den man sich erinnern sollte, aber selber heute Morgen habe ich meinen alten Lehrer gesehen, der mich vor 3 Jahren unterrichtet hat und der kannte mich auch nicht mehr, zumindest grüßte er mich nicht. Mir ist das aber egal, ich grüße ihn auch nicht, schließlich ist die Beziehung, welche der Lehrer zu den Schülern aufbaut ja eh meistens nur beruflich bezogen.

Ich denke auch, dass es einfach darauf ankommt, wie lange man von dieser Lehrerin unterrichtet wurde und wie auffällig man in diesem Unterricht war. Bei mir war es auch total unterschiedlich, wenn ich ehemalige Lehrer getroffen habe. Manche haben noch nach mehreren Jahren gegrüßt und mich gefragt, was ich so mache, aber manche konnten sich offenbar schon nach einigen Monaten nicht mehr an mich erinnern.

Das finde ich aber total normal und menschlich. Auf jeden Fall wäre ich nicht beleidigt, wenn mich ein Lehrer nach einem Jahr nicht mehr erkennt. Sicher denkt man bei Lehrern oft, dass sie ihre Schüler so lange begleitet haben und diese dann auch später noch erkennen. Aber man verändert sich ja auch und so ist es klar, dass man nicht auf die Dauer erkannt wird.

Ich denke, dass es völlig normal ist, wenn man sich nach nur einem Jahr nicht mehr an Schüler erinnert. In der Regel unterrichtet ein Lehrer ja nicht nur einen Kurs, sondern mehrere, mit teils mehr als 30 Schülern. Wenn da einer nicht besonders heraus sticht, dann wird er sich auch nicht im Gedächtnis verfestigen. Das ist doch wie in jedem anderen Job auch - je mehr Kunden man hat, desto eher werden einzelne vergessen, wenn sie nicht aus der Masse herausstechen. Das Gehirn hat eben nur begrenzte Kapazität.

Mir ist übrigens sowas mal anders herum passiert. Ich war nach der Schule in eine 400 km entfernte Stadt gezogen und lief in dieser durch die Innenstadt, wo mich dann ein Mann mit meinem Namen ansprach und fragte, wie es mir in den letzten Jahren so ergangen sei. Ich habe mir den Mann angeguckt und hatte nicht die geringste Idee, wer das sein soll. Nun, man muss mir meine Verwirrung angesehen haben, denn er wies mich darauf hin, dass er mich in Politik unterrichtet habe und in "meiner" Stadt auf Klassenfahrt sei.

Nun ja, in Bezug auf meinen ersten Absatz kann ich nur soviel sagen, dass ich mit Sicherheit nicht durch positive Leistungen aufgefallen bin. Ich hoffe einfach, der Mann hat von Natur aus ein elefantöses Gedächtnis.

Ich finde es total normal, dass ein Lehrer sich nicht alles merken kann. In der Regel unterrichten Lehrer ja auch 2-3 Schulfächer und haben auch mehrere Schulklassen parallel. Soll man da sich von so vielen Schülern jeden Vor- und Nachnamen auf ewig einprägen? Das ist doch total unlogisch, irgendwann sind die Kapazitäten voll und Informationen, die man nicht mehr braucht, werden einfach überschrieben. Ich finde es kindisch, so etwas gleich persönlich zu nehmen.