Warum lehnt die norwegische Bevölkerung den EU-Beitritt ab?

Bereits 1992 wurde die Europäische Union gegründet. Die Gründung der Europäischen Gemeinschaft liegt schon über 60 Jahre zurück. Die Norweger haben nun schon mehrmals den Beitrittsantrag ihrer Regierung in die Europäische Union in einer Volksabstimmung abgelehnt.

Warum tun sie das? Welche Gründe haben die Menschen, der Europäischen Union nicht beitreten zu wollen? Was veranlasst sie, gegen den Willen ihrer Regierung „nein“ zum Beitritt zu sagen? Haben sie dadurch irgendwelchen Vorteile? Oder befürchten sie außergewöhnliche Nachteile für sich und ihr Königreich?

Es ist doch klar, dass Norwegen im Moment als kleine aber wirtschaftlich erfolgreiche Nation durch einen Beitritt zu einer solchen Gemeinschaft ausschließlich Nachteile erfahren würde. So gibt das Land sehr viel seiner Souveränität auf - kann aber im Gegenzug auf Grund der eigenen Größe nicht viel Gewicht in Entscheidungsfindungen der EU einbringen. Auch würde dem Land Geld abgezogen werden, weil es als starke Wirtschaftsregion eben zu den sog. Geberländern zählen würde. Fortschrittliche Teile der Sozialgesetzgebung oder des Umweltschutzes würden die Norweger vermutlich im Rahmen von Nivellierungen auch eher verlieren (anstatt das sich die anderen Staaten an deren Beispiel orientieren).

Es mag für kleinere Staaten welche wirtschaftliche Schwierigkeiten haben, attraktiv wirken, der EU beizutreten. Aber selbst Länder wie Slowenien oder Griechenland bzw. deren Regierungen schlucken bei dem Gedanken an den Preis der zu entrichten ist, um die vermeintlichen Vorteile zu bekommen. Nebenbei zeigt es sich, dass in Zeiten der Krise eher die "Großen" von und durch die EU profitieren. So wie z.B. Frankreich oder aber in besonderem Maße die Bundesrepublik - der einzige Staat, der seine Vorteile aus der Verschuldung der anderen zieht (auch Frankreichs!).