Mundart/ Dialekte in Kindereinrichtungen weitergeben?

Da Dialekte immer mehr im Aussterben sind, was ich persönlich sehr schade finde, scheinen einige Einrichtungen, und zwar sowohl Kindertagesstätten als auch Einrichtungen für Schulkinder jedweder Art, spezielle Kurse anzubieten. Sie sind mit AGs vergleichbar, es wird auch kein Kind dazu gezwungen, diese AG zu besuchen, aber dennoch sind sie recht beliebt. Das ist für mich auch nachvollziehbar und da es ein Stück Kultur ist, was weitergegeben wird, kann ich es auch wirklich verstehen.

Was haltet Ihr von diesen Angeboten? Würdet Ihr es Kindern auch anbieten, wenn Ihr die Möglichkeit hättet? Wie kann man eine Mundart, einen Dialekt pädagogisch und sinnvoll weitergeben? Sind solche AGs dafür perfekt?

Ich fand es nie gut und finde es nicht gut, wenn man mit den Kindern in öffentlichen Einrichtungen nur im Dialekt spricht. Wir hatten früher nur Wiener Lehrer und plötzlich kam eine Vertretung aus Tirol. Er stellte sich vor und wollte Mathematik unterrichten und wir mussten alle lachen und konnten nicht damit aufhören. In den 80er Jahren war es sehr selten, einen Tiroler in Wien zu hören und das klang einfach total anders und mehr als unpassend.

Du meinst sicher den ortsüblichen Dialekt. Unsere Deutschlehrerin sprach immer Wienerisch und ich habe von ihr kein Deutsch gelernt. Ich mochte das gar nicht, auch nicht im Kindergarten, von solchen Abweichungen bombardiert zu werden. Ich kann keine Briefe oder Texte in Wienerisch tippen. Oder wie fändet Ihr, wenn ich hier tippe „Heast Oide, kloa is des leiwand, wonn de Gschroppen em Kindergorten scho den Dialekt derlernen, wöjl der es eh schon vum Aussterben bedroht, oda? Wönn ma olle so redna, wird des eh moal a de Schriftsprooch, na suupaa“ Na, alles verstanden? Finde ich im Kindergarten total fehlplatziert und hier genauso. Wenn der Dialekt ausstirbt, was soll’s? Viele Dinge sind ausgestorben und etliche davon waren keine kulturellen Errungenschaften. Daheim kann man ja mit dem Kind auch im Dialekt reden, oder?