Symptome von Angststörungen bei Kindern normal?

vom 20.11.2012, 14:43 Uhr

Ist es eigentlich normal, dass ein Kind eine Angststörung hat? Meine kleine Cousine, 3 Jahre, fängt bei allem, was einem erschrecken könnte fürchterlich an zu schreien. sie steht dann da und steigert sich förmlich hinein. Sie schlägt dann mit den Händen, weint bittere Tränen und lässt sich nicht mehr beruhigen. Egal, ob es ein Schatten ist, der ihr gerade Angst macht oder ein lautes Hundegebell vom Nachbarhund oder wenn der Wind eine Tür zuschlagen lässt. Das Kind hat meines Erachtens eine krankhafte Angststörung. Aber meine Tante meint, dass das bei Kindern ganz normal ist und sie sich an die Dinge erst noch gewöhnen muss.

Wann sind denn Symptome einer Angststörung bei Kindern noch normal und wann sollte man einen Therapeuten aufsuchen? Meine Tante meinte, dass sie das dem Kinderarzt schon geschildert hat und er es normal findet. Ich befürchte aber, dass meine Tante das bei dem Kinderarzt verharmlost hat und der Arzt gar nicht genau weiß, wie sich meine kleine Cousine verhält.

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» MissMarple » Beiträge: 6786 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Ich bezweifle, dass man bei einem dreijährigen Kind bereits von einer Angststörung sprechen kann. Es gibt einfach unterschiedliche Reaktionen von Kindern auf erschreckende Erfahrungen.

Was Du schilderst klingt für mich eher so, als ob die Mutter der Kleinen nicht in der Lage ist, dass Kind zu beruhigen. Ängste entstehen fast immer im Kopf, durch Gedanken, durch Grübelei und hereinsteigern, ob ein 3 Jähriges Kind dazu bereits in der Lage ist wage ich zu bezweifeln. Es ist die Aufgabe deiner Tante dem Kind zu vermitteln, dass der Hund oder der Schatten zwar erschreckend wirken, aber keine Gefahr davon ausgeht. Ein Kind was sich in seiner Umgebung geborgen und sicher fühlt, wird sich von solchen Dingen nicht mehr so verunsichern lassen.

Ich glaube nicht, dass es für das Kind einen Therapeuten braucht, wenn überhaupt wäre meiner Meinung nach eine Beratung für die Mutter sinnvoll, wo sie lernt mit der Schreckhaftigkeit des Kindes umzugehen und sie zu beruhigen.

» Jess0708 » Beiträge: 715 » Talkpoints: 47,47 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Es gibt Kinder, die schreckhafter sind als Andere. Das Problem liegt hier anscheinend irgendwie im Umgang mit dem Kind, wenn man ihm zeigen würde, dass diese Dinge doch gar nicht so schlimm sind und sie auch tröstet sollte es sich eigentlich legen.

Zum Thema Hunde möchte ich mal kurz einen Schwank aus meiner Kindheit berichten. Ich war mit meinen Eltern spazieren, um dann Essen zu gehen. Als wir an einem Grundstück vorbei kamen und dort bellte ein Hund. Nicht besonders aggressiv, aber eben warnend. Für mich als Kind klang es aber so, als ob er mich beißen wollte. Ich war so voller Angst, dass ich in die nächste Pfütze sprang, weil ich mich schützen wollte. Das war eine Angst, die ich als Kind irgendwie entwickelt hatte, die sich dann aber legte.

Ich kann dir nicht sagen, ob das Kind eine Angststörung hat oder nicht, aber man sollte es weiter beobachten und auch die Reaktion der Mutter beobachten, wenn das Kind Angst hat.

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» Ramones » Beiträge: 47758 » Talkpoints: 8,52 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich weiß, dass ich selbst ein eher ängstliches und vorsichtiges Kind war. Ich hatte als Kind oft Angst im dunklen Kinderzimmer und habe dann in Schatten auch immer Monster und Mörder gesehen. Dann wurde auch nach Mama und Papa gerufen, die dann zum trösten und beruhigen kamen. Wir haben dann irgendwann ein Nachtlicht bekommen und dadurch wurde es dann besser.

Ich denke, dass ich diese Symptome auch mal einem Kinderarzt schildern würde und schauen würde, dass man da mal genauer drauf schaut. Es klingt schon so, als sei das Kind etwas überängstlich. Von einer Angststörung würde ich jedoch auch noch nicht sprechen. Um ganz sicher zu gehen, kann es sicher nicht schade, wenn man das Kind mal einem Kinderpsychologen vorstellt. Wenn dieser Entwarnung gibt, ist es ja gut. Aber er wird sicherlich auch Tipps für die Mutter haben, wie sie ihrem Kind dann die Angst und den Schrecken in so einer Situation nehmen kann und es auch vor allem beruhigen kann.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Wie schon geschrieben wurde gibt es Kinder die mutiger sind als andere. Deine Cousine scheint halt eher ein ängstliches Kind zu sein. Vieles liegt wahrscheinlich auch an der Mutter. Vielleicht hat sie deiner Cousine nicht erklärt, dass es normal ist wenn ein Hund bellt und man keine Angst davor haben muss oder sie ist schon gebissen worden. Das kannst du besser beurteilen. Geht deine Cousine denn in den Kindergarten? Wie ist sie da? Hat sie dort auch vor allem Angst? Und wie ist es zu Hause? Fühlt sie sich dort sicher und kann schön spielen?

Ich würde es auf jeden Fall im Auge behalten und weiter beobachten. Denn ein Kind kann sich nur gut und positiv entwickeln, wenn es keine Angst hat. Deswegen wenn sie zu Hause und im Kindergarten weniger Angst hat und die Angst vorwiegend draußen auftritt ist es nicht so schlimm. Mit 3 Jahren kommen die Kinder auch so langsam ins "Magische Alter", wo Monster unterm Bett sind und die Kinder Albträume haben. Dies ist in der Entwicklung ganz normal und könnte evt. damit zusammen hängen.

» Lady86 » Beiträge: 671 » Talkpoints: 12,73 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich glaube nicht, das man dir hier wirklich helfen kann. Wenn deine Cousine das permanent zeigt und das tatsächlich auffällig ist, dann sollte man sich doch mal Hilfe suchen. Sicherlich gibt es Kinder, die einfach ängstlicher sind, aber ich persönlich würde es nicht als normal bezeichnen, wenn ein Kind ständig aus Angst anfängt zu schreien. Der Sache würde ich als Elternteil dann schon mal nachgehen.

Und mal im Ernst, sowas ist ja auch anstrengend, wenn man ständig schreit, wenn man sich erschreckt. Vor allem dann, wenn man sich vor jeder Kleinigkeit erschreckt. Ich habe einige schüchterne oder ängstliche Kinder erlebt, aber sicherlich nicht in diesem Maße, wie du es schilderst. Wobei ich auch nicht einschätzen kann, ob du die Situation richtig einschätzen kannst. Eltern erleben ihr Kind ja nochmal anders, als wenn man das Kind nur ein paar mal besucht.

Und mit 3 Jahren ist sie ja definitiv zu alt zum fremdeln. Eventuell hat sie sich in der Vergangenheit mal stark vor etwas erschreckt und nun Angst, dass dieses Ding nochmal kommt. Aber dann sollte man schon heraus finden, was da dahinter steckt.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


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