Welche Obstsorten für Babybrei

vom 20.11.2012, 12:17 Uhr

Ich habe letztens für meinen 9 Monate alten Sohn Obstbrei bzw. Obstmus selber gemacht und einen Teil davon eingefroren, den anderen Teil hat er frisch bekommen. Dieser hat ihm auch sehr gut geschmeckt. Es war Birnen, Apfelmus, mit mehr Äpfeln als Birnen.

Jetzt wollte ich ihm nochmal etwas machen, aber mit einer anderen Obstvariante. Äpfel wollte ich wieder nehmen, da ich noch so viel habe und diese weg müssen. Welches Obst kann man noch dazu nehmen? Habe ihr Tipps und Ideen? Aus dem Gläschen hat mein Sohn bis jetzt alles gerne gegessen und auch vertragen. Ich hatte schon mal an Melone gedacht, weiß aber nicht ob das geht bzw. ob es mit Apfel zusammen passt?

» Lady86 » Beiträge: 671 » Talkpoints: 12,73 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Geh doch einfach mal in die örtliche Bibliothek. Mit ziemlicher Sicherheit findest du dort mehrere Bücher über Baby- und Kinderernährung. Das Lesen solcher Bücher hat den Vorteil, dass darin fertige Rezepte enthalten sind. So kannst du da nichts falsch machen. Wichtig ist zum Beispiel auch die richtige Menge an Pflanzenöl auch zum Obstbrei zuzugeben, damit der Körper alle Vitamine aufnehmen kann. Gründliche Selbstinformation ist gerade bei der Babyernährung Gold wert. Schließlich möchte man ja nur das beste für sein Kind.

Mit neun Monaten kann dein Kind normalerweise auch schon einen Getreide-Obst-Brei essen. Dazu bietet es sich an, dem Obstbrei immer wieder mal Hirseflocken zuzugeben, die von Natur aus reich an Eisen sind. Auch Haferflocken sind gut geeignet. Allerdings darf dein Kind Haferflocken nur essen, wenn es Gluten verträgt, reine Hirseflocken sind glutenfrei.

Zum Apfel passen viele Fruchtsorten, problematisch ist eher die Beschaffung von Obst in der entsprechenden Qualität. Schließlich sollte dein Kind möglichst wenig Schadstoffe durch die Nahrung aufnehmen. Wenn man zum Beispiel Kirschen zugeben möchte, was lecker schmeckt, dann sollte man darauf achten, dass man keine kauft, die in bereits mit Süßstoffen gesüßt sind. Süßstoffe sind nichts für Babys und in manchen tiefgekühlten Obstpackungen oder auch in Konserven und Gläsern enthalten.

Exotische Früchte wie Orangen, Kiwi, Ananas und so weiter passen natürlich auch gut zu Äpfeln, aber hier ist die Beschaffung von ordentlichen Früchten weit schwieriger als bei einheimischen Obst, da in anderen Ländern nicht so strenge Grenzwerte gelten, was den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln angeht. Problematisch sind bekanntlich auch Weintrauben, die eigentlich gut mit Äpfeln harmonieren. Allerdings werden Weintrauben heute schon immer wieder mal in Bio-Qualität angeboten. Auch Bananen gibt es häufig schon als Bio-Obst und dieses schmecken auch lecker mit Äpfeln zusammen.

Vorsicht ist auch bei Beeren-Obst geboten. So lecker Johannisbeeren, Stachelbeeren und Co auch sind, in den letzten Tests bei Greenpeace fielen diese Obstsorten aus dem Handel oft unangenehm durch hohe Schadstoff-Werte auf. Allerdings sind die letzten mir bekannten Tests auch schon etwas älter.

Alternativ schmeckt Apfel auch für Babys gut zusammen mit Karotten als Apfel-Karotten- Brei. Für Erwachsene ist das eine ungewöhnliche Mischung, meine Kinder mochten sie aber gerne. Ebenso ist auch eine Mischung aus einem milden Kürbis und Apfel eine absolut babyfreundliche Geschmacksnote, wenn das Kind gerne Kürbis isst. Da Kürbisse ja botanisch gesehen zum Obst gehören, ist das auch nicht weiter verwunderlich.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


@ trüffelsucher: Erstmal vielen Dank für deine Antwort. Mein Sohn bekommt auch schon Getreide-Obst-Brei. Ich möchte ihm halt nicht nur die Gläschen geben, sondern auch etwas selbstgemachtes. Kürbis und Karotten isst er gerne. Das bekommt er oft mittags mit Kartoffeln und Fleisch.

» Lady86 » Beiträge: 671 » Talkpoints: 12,73 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Also ich habe schon Kochbücher für Babys, da stehen aber nur komplette Breie drin, wie halt der Getreide-Obst-Brei. Bis jetzt habe ich für diesen immer Obstgläschen genommen und dies möchte ich nun variieren. Also mal ein Obstgläschen, aber auch selbstgekochtes Obst. Ich finde der Geschmack und auch der Geruch ist einfach ganz anders bei Selbstgekochtem. Gefrorenes Obst würde ich nicht so gerne nehmen, frisches wäre mir lieber. Natürlich soll es nach Möglichkeit Bio sein und wenig bzw. am besten gar keine Schadstoffe enthalten. Hoffe dass noch jemand Tipps für mich hat.

» Lady86 » Beiträge: 671 » Talkpoints: 12,73 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Dann schau doch mal die Rezepte in deinem Buch genau an. Im Normalfall laufen die immer auf das gleiche Prinzip heraus. Sie bestehen meistens aus einer bestimmten Menge Obst, einer bestimmten Menge Wasser, einer bestimmten Menge Rapsöl und Getreide zum Andicken. Das Ganze wird dann schonend erhitzt und mit dem Pürierstab püriert.

Ansonsten verstehe ich nicht so ganz, welche Rezepte Fertigrezepte in deinem Buch sind? Kochen die etwa mit Gläschen? Mein Babykochbuch das ich hatte hat erklärt, wie man aus einzelnen frischen Zutaten gesunden und leckeren Brei kocht. So ein Buch meinte ich.

Das Grundrezept kann man beliebig abändern. Wichtig ist, dass man eben nur Obst nimmt, das das Kind gut verträgt. Wenn das Kind zum Beispiel auf Orangen leicht wund wird, meidet man eher große Mengen davon zu verwenden. Ansonsten kann man frei nach Gusto die Obstsorten in der Zusammensetzung variieren, so lange man die Mengenverhältnisse im gesamten Brei einhält.

Außerdem sollte man darauf achten, dass bei Babys unter einem Jahr der Brei besser vertragen wird, wenn man die Zutaten schonend gart. Dadurch kann man auch das Risiko ausschalten, dass man dem Kind Bakterien oder Viren verfüttert. Ich denke da nur an den letzten Lebensmittelskandal mit dem Noro-Virus im Catering-Essen.

Ansonsten gab es bei meinen Kindern eigentlich nur die Grundregel, dass Breie mild sein sollten. Ein reiner Sauerkirschbrei wird vermutlich bei kaum einen Kind Gefallen finden. Einige Sauerkischen gemischt mit Apfel oder Birne oder Banane sicherlich schon. Wichtig ist, die Sorten immer mal zu wechseln, dass es nicht zur einseitigen Ernährung kommt. Wenn eine Mischung dem Kind mal nicht schmeckt, kann man sie ja selbst essen.

Ansonsten muss ich sagen, dass ich das sowohl beim Obstbrei als auch beim Gemüsebrei und Gemüse-Fleischbrei immer so gemacht habe: Ich habe mich an die Grundmengen gehalten und frei nach Geschmack mit verschiedenen Zutatenkombinationen gespielt. Meine Kinder waren alle nicht mäklig als Baby und das meiste was ich gekocht habe, hat ihnen auch geschmeckt.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Also es geht mir wirklich nur um das Obst. Vielleicht habe ich mich auch falsch ausgedrückt. Er ist den Obst-Getreide-Brei sehr gerne. Bis jetzt habe ich hierfür Instantgetreideflocken und dann meistens Obstgläschen genommen. Die Obstgläschen sind auf Dauer recht teuer und ich möchte auch mit den Obstsorten mehr variieren, als das in den Obstgläschen der Fall ist. Daher geht es mir jetzt wirklich nur um das Obst. Welche Varianten gibt es dort, die man zusammen kochen kann?

» Lady86 » Beiträge: 671 » Talkpoints: 12,73 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Um es mal ganz offen auszudrücken: Ich bin zwar eine erfahrene Mutter die ihren Kindern viel selbst gekocht hat, aber ich bin kein Ernährungswissenschaftler oder so. Ich möchte dir deshalb nicht die Ernährungsberatung so konkret geben, wie du sie dir wünscht. Erstens kenne ich dein Kind nicht und zweitens weiß ich nicht, wer diesen Beitrag in den kommenden Jahren sonst noch liest und wie deren Kinder so gesundheitlich ausgestattet sind. Man weiß nie, was das für Kreise ziehen kann.

Deshalb würde ich dich noch mal bitten, ein gutes Buch zu lesen und die dort empfohlenen Rezepte zu verwenden. Dann bist du mit deinem Kind auf der sicheren Seite. Schließlich sollte dir das auch wichtig sein, dass die Informationen die du bekommst seriös und verlässlich sind, es ist das beste für dein Kind. Alternativ kannst du dich auch an das Forschungsinstitut für Kinderernährung in Dortmund wenden. Die haben alles wichtige zur Kinderernährung in recht preiswerten Broschüren zusammen gefasst. Dort habe ich damals auch meine Rezepte her. klick . Früher hatten die die Grundrezepte mal auf deren Homepage, aber mittlerweile finde ich sie dort nicht mehr. Auf jeden Fall ist man mit diesen Broschüren sicher, dass man auf dem letzten Stand der Forschung ist, was Kinder- und Säuglingsernährung angeht.

Unter anderem nach diesen Richtlinien des Forschungsinstitutes werden zum Beispiel auch die Gläschen beurteilt, wenn Stiftung Warentest oder Ökotest die im Handel erhältlichen Gläschen beurteilt. Bei einem der letzten Tests wurde bemängelt, dass in diversen Obstgläschen recht wenig Obst und dafür recht viel Getreide und Wasser enthalten sind. Deshalb würde ich persönlich solche Gläschen nicht unbedingt bedenkenlos mit Instantflocken strecken, denn wenn man Pech hat, verschlimmbessert man nur die Gläschen. Ich würde gleich konsequent selbst kochen.

Ein bisschen kann ich ja aus dem Nähkästchen plaudern, was ich meinen Kindern damals gekocht habe. Bewährt hat sich bei meinen Kindern meist ein Obstbrei auf Basis von Äpfeln. Dazu habe ich zu Erntezeit alle verfügbaren Garten-Äpfel mit möglichst wenig Wasser zu Haushalts-Zucker freiem Apfelmus gedämpft und in Portionen zu 100 Gramm und in Eiswürfelbehältern eingefroren. Dann konnte man je nach dem welches Obst gerade sonst noch Saison hat jeden Tag eine Mischung mit anderen Früchten herstellen und mit dem Getreide abstimmen. Dazu habe ich auch noch andere Gartenfrüchte eingefroren und bei Bedarf mal so mal so gemischt. Vorsichtig solltest du allerdings mit Rhabarber sein, denn der enthält gegebenenfalls viel Nitrat und außerdem Oxalsäure. Das ist für recht kleine Kinder belastend.

Mischungen, die meine Kinder gerne gegessen haben sind:
- Äpfel mit Kirschen
- Apfel mit Banane
- halb Apfel halb Karotte
- Apfel mit einigen Sanddorn
- Apfel mit Himbeere
- Apfel mit Birnen und Erdbeeren
- Apfel mit etwas Schwefel freien Trockenpflaumen (wirkt auflockernd auf den Stuhl)
- Apfel mit etwas Schwefel freier Trockenaprikose
- Apfel mit Schwefel freien Rosinen
- Apfel mit Schwefel freien Trockenfeigen oder frischen Feigen
- Apfelmus schmeckt auch besonders lecker mit Hirse oder Quinoa zusammen
- Apfel-Zwiebackbrei

Als die Kinder dann älter waren, so ab dem elften Monat habe ich langsam auch mehr Früchte in einem Brei gemischt. Bei meinen Kindern hatte ich Glück, keines hatte eine Nahrungsmittelallergie, aber so kann man besser nachvollziehen, woher gegebenenfalls eine Allergie kommt, wenn man die Kost so einfach aufbaut. Vor allem hat man dann alle Zutaten schon einzeln eingeführt und kann dann mit Sicherheit kombinieren. Was dann lecker geschmeckt hat, waren Mischungen wie zum Beispiel:

- Apfel mit Banane und Apfelsinensaft
- Apfel, Aprikose, Banane Birne
- Apfel Kirsch Banane

Was ich am Rande noch erwähnen wollte: Instant-Getreideflocken habe ich nur noch am Schluss genommen, wenn der Brei zu dünnflüssig war. Für das Finetuning der Konsistenz sozusagen. Für den Getreideanteil im Obst und Gemüsebrei habe ich einfach normales Getreide und Cerealien und ähnliches wie Reis, Hafer, Grieß, Quinoa, Hirse oder Polenta oder rote Linsen mit gekocht und mit püriert.

Alternativ habe ich die Breie auch nach dem Baukastenprinzip zusammen gestellt. Einen größeren Schwung Hirse auf einmal gekocht und mit Eiswürfelformen je 20 Gramm oder 10 Gramm Hirse eingefroren und bei Bedarf den einzelnen Breien zugegeben und alles zusammen schonend aufgewärmt.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Isst er denn schon länger Obstbreie? Man sollte ja nach und nach ergänzen, sodass man unter Umständen Allergien schneller entdecken kann. Sprich, man fängt mit Apfel an. Wird das gut vertragen, dann gibt man Apfel -Birne oder nur Birne usw. Zu Apfel passt sehr gut Banane. Banane ist gut bekömmlich, aber man sollte vorsichtig sein, wenn das Kind eh schon Probleme hat. Banane stopft bekanntlich.

Die meisten Obstsorten kann man problemlos miteinander kombinieren. Wichtig ist eben nur, dass man sie vorher getestet hat. Gibt man alles bunt durcheinander und das Kind reagiert, weiß man eben nicht, auf was es reagiert. Man erspart sich so durch Vorsicht einiges. Kirsch - Banane schmecken Kindern gut, Banane- Erdbeere, Apfel - Weintraube. Eigentlich sind deiner Phantasie keine Grenzen gesetzt.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


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