Wie viele Versuche, um ein Bild zufriedenstellend zu malen?

vom 22.05.2021, 11:03 Uhr

Zurzeit versuche ich, einen Fluss zu malen. Ich hatte nämlich diesen Fluss einmal im Traum gesehen und möchte dieses Bild auf Leinwand oder Papier festhalten. Es gelingt mir allerdings nicht zu meiner Zufriedenheit. Ich habe schon viele Versuche mit den verschiedensten Techniken hinter mir, von realistisch, über impressionistisch bis abstrakt. Nun versuche ich es noch einmal impressionistisch, nachdem mich im Museum ein Bild von Gabriele Münter beeindruckt hat, auf dem sie einen Wald gemalt hat. Mit einigen Abstand sah er sehr realistisch aus, bestand aber bei näherem Hinsehen nur aus groben Farbflecken.

Bei mir ist es oft so, dass ich viele Versuche brauche, bis ein Bild zu meiner Zufriedenheit fertig ist. Wenn ich mit Acryl male, male ich oft einfach drüber. Allerdings sieht das nach drei Übermalungen auch nicht mehr schön aus. Ich habe noch nicht herausgefunden, wie das die Impressionisten mit dem Licht hinbekommen. Ich glaube, ich muss noch mal ins Museum, um mir das genauer anzuschauen. Wie viele Versuche braucht ihr, wenn ihr malt? Versucht ihr es mit verschiedenen Techniken und unterschiedlichen Bildgrößen? Gelingt euch ein Bild vielleicht sogar immer sofort, beziehungsweise gebt ihr sofort auf, wenn es euch noch nicht gefällt?

» blümchen » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Schau mal du vergleichst deine Bilder mit perfekten Bildern und diese Bilder sind auch nicht nach ein paar Monaten Übung entstanden, sondern haben auch ihre Entstehung gebraucht, die Techniken mussten auch anwendbar für den Künstler sein. Daher gönne dir doch einfach etwas Zeit und lasse deine Kunstwerke entstehen und gerade das Unperfekte kann doch auch etwas für sich haben, denn niemand ist perfekt. Natürlich wird so etwas aber mit Übung immer besser und daher würde ich es versuchen bis es mir gefällt.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich bin selber bei meinen kreativen Hobbies sehr perfektionistisch und anspruchsvoll und kenne dieses Gefühl der Unzufriedenheit sehr gut. Manchmal nervt es mich selbst, dass ich kleinere Unstimmigkeiten nicht einfach dabei belassen und ignorieren kann, um mich am Gesamteindruck des fertigen Werks zu erfreuen, aber ich kann Fehler im Prozess nun mal nicht „nicht sehen“ und habe dann doch immer das Bedürfnis, es nochmal und nochmal zu versuchen, bis es mir so gelingt, wie ich es haben will. Das bringt leider entsprechend ein hohes Frustrationspotential mit sich und nimmt mir zwischendurch auch immer wieder die Lust, weiterzuzeichnen oder -zumalen. Andererseits spornt es mich definitiv auch dazu an, mich kontinuierlich zu verbessern.

Fakt ist jedoch, dass es bei mir gefühlte Ewigkeiten und unzählbare Anläufe braucht, bis ich eine Skizze produziere, die ich der weiteren Ausarbeitung „würdig“ empfinde. Nicht selten habe ich Papierbögen durch etliche Ausradierungen und Neuskizzierungen regelrecht zerstört und unbrauchbar gemacht - und entsprechend einen Haufen von Bildern, die doch ein gewisses Potential hatten, auf halber Strecke verworfen. Wenn mir die Skizze schon nicht passt, dann bringe ich auch gar nicht erst Konturen oder Farbe ins Spiel, weswegen tatsächlich nur ein Bruchteil meiner Kritzeleien jemals zum vollendeten Werk wird.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8470 » Talkpoints: 987,98 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



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