Wie schwer war für euch Französisch in der Schule?

vom 06.02.2021, 18:17 Uhr

Wir mussten früher im Abitur Französisch wählen und eine zweite Fremdsprache zur wählen, war in Hessen bei uns Pflicht. An unserer Schule gab es leider nur Französisch zur Auswahl. Es gab damals an vielen andere Schulen weitere Fremdsprachen zur Auswahl.

Ich habe mich mit dieser Sprache leider sehr schwer getan. Für mich war die Aussprache sehr schwer und auch diese verschiedenen Buchstaben, denn im Französischen gibt es Buchstaben, die wir im Deutschen oder im Englischen nicht haben. Wie schwer war für euch damals Französisch?

» Amborosia001 » Beiträge: 81 » Talkpoints: 46,14 »



Ich habe Französisch als wesentlich einfacher empfunden als Englisch. Fürs Englische braucht man ein gewisses Sprachgefühl, das mir fehlt. Es gibt viele Idioms und die Aussprache ist auch nicht eindeutig definiert. Man muss wissen, wie etwas ausgesprochen wird und kann es sich nicht logisch erschließen. Horse spricht man zum Beispiel anders aus als worse, obwohl sich nur der erste Buchstabe unterscheidet.

Im Französischen ist es eindeutig, wie man etwas ausspricht, selbst wenn man das Wort vorher noch nie gehört hat. So viele Sonderzeichen gibt es nicht, es sind nur drei oder vier verschiedene Accents, die man kennen muss, wie etwa den Accent grave oder circonflexe, der die Aussprache noch einfacher macht. Die Betonung ist auch eindeutig, nämlich immer am Ende eines Wortes. Und die Silben werden immer gleich lang ausgesprochen. Unser Französischlehrer hat das immer mit den Perlen auf einer Kette verglichen.

» blümchen » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Meinst du jetzt die Sprache oder doch was Anderes? Meine Lehrerin konnte sich nicht beklagen. *LOL* Nee Spaß, ich hatte keine französische Sprache in der Schule, ich hab mich für einen alternativen Weg entschieden als einer der Wenigen meines Jahrganges. Ich war damals froh, Englisch irgendwie hinzubekommen und das als Fremdsprache zu haben. Das hat mir schon gereicht.

» Nebula » Beiträge: 3041 » Talkpoints: 6,06 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich war im französischsprachigen Schulsystem unterwegs und hatte von daher Deutsch, Französisch, Englisch und Latein auf meinem Stundenplan stehen. Ich kann mich an sich nicht beschweren, dass Französisch sonderlich schwer gewesen ist. Ich hatte aber noch nie Probleme mit Sprachen und auch in den ersten Schulklassen fiel mir anscheinend das Verfassen kleinerer Aufsätze auf Französisch ziemlich leicht. Auch heute kann ich problemlos wissenschaftliche Berichte auf Französisch ver- und erfassen und kann mich ebenfalls fließend mit französischsprachigen Menschen unterhalten.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12546 » Talkpoints: 0,94 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Englisch mochte ich immer ganz gerne, das hat sich mir intuitiv erschlossen. Aber die zweite Fremdsprache nicht. Ich hatte mich damals für Russisch entschieden, weil mir gesagt wurde, das wäre einfacher. Ob das stimmt, weiß ich nicht. Man musste halt das andere Alphabet lernen, aber dann wird alles so ausgesprochen, wie es geschrieben wird. Ich glaube, im Französischen ist es nicht so, da muss man Schreibweise und Aussprache für jedes Wort lernen oder?

Einmal saß ich mit in der Französischstunde, weil unser Lehrer nicht da war und die Schule wollte uns nicht frei geben. Da wurden alle in den Französisch-Unterricht gesetzt. Und was ich da von Französisch mitbekommen hatte fand ich furchtbar abschreckend. Im Russischen versteht man manches noch so, weil da einige Worte wie das Deutsch klingen, nur noch eine Silbe hinten dran, beispielsweise "du spionierst" heißt "spionierju" und "Klarinette" heißt "Klarinet". Aber beim Französischen habe ich absolut nichts verstanden und konnte mir auch nicht ansatzweise etwas erschließen.

Die einzige Fremdsprache, die ich bis heute verwende und auch brauche ist Englisch. Auch Russisch habe ich nahezu komplett wieder vergessen. Ich habe da ohnehin nicht viel gelernt und die Sprache dann ab der 11. Klasse abgewählt. Ich kann noch die Buchstaben lesen und einzelne Worte. Aber ich finde es sinnlos, Kinder auf dem Gymnasium zu zwingen, eine zweite Fremdsprache zu lernen. Wenn man nicht unbedingt im Ausland leben will braucht man die nie wieder. Das ist eigentlich ziemliche Zeitverschwendung, das zur Pflicht zu machen. Man könnte es ja freiwillig anbieten, für die, die Lust auf Sprachen haben, aber Pflicht für alle fand ich damals und finde ich noch heute unangemessen.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

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In der Schule hatte ich eigentlich damals eher mit den didaktischen Methoden zu kämpfen, insbesondere auch beim Sprachenlernen. Ich fand es beispielsweise ziemlich schwierig, lange Vokabellisten auswendig zu lernen, dabei ist es eigentlich gar nicht so schwer, sich Vokabeln einzuprägen, wenn man sie nicht als zusammenhanglose endlose Listen vor sich hat. Im späteren Leben habe ich mir den Wortschatz immer weitgehend indirekt durch Lesen und Verstehen von Texten eingeprägt, und wenn man immer wieder neue Texte durcharbeitet, prägen sich die häufigsten Vokabeln von alleine ein, weil sie immer mal wieder im Text vorkommen.

Ein weiterer Nachteil für mich im damaligen Sprachunterricht war das eher systematische Grammatiklernen, ohne unmittelbare Anwendungen in alltäglichen Gesprächen oder Alltagstexten. Wir hatten ein Sprachlabor, in dem wir serienweise grammatisch gleichartige Textmuster wiederholen mussten, und mir ist es immer schwer gefallen, mir diese Textmuster einzuprägen, wenn sie ohne Kontext und ohne Zusammenhang waren. Mir fällt es viel leichter, mir die Sprache und die Grammatik aus konkreten, lebendigen Texten heraus zu erschließen.

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» lascar » Beiträge: 4414 » Talkpoints: 782,29 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


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