Wie reagieren wenn der Partner morgens zu spät aufsteht?!

vom 23.05.2021, 16:20 Uhr

Mein Partner hat Gleitzeit auf der Arbeit und wir haben das kleine Problem, das er morgens kaum aus dem Bett kommt, manchmal liegt er noch um acht Uhr im Bett. An den Tagen an denen ich arbeite, bin ich schon vor acht Uhr auf der Arbeit. :think:

Was mich halt daran ärgert, wir haben noch einen kleinen Sohn um den ich mich den ganzen Tag kümmere und ich möchte gerne gegen 17Uhr eine Runde laufen gehen, aber da er erst so spät fährt, kommt er erst gegen 19Uhr nach Hause. Klar kann man dann auch noch gehen, aber ihm fehlt dann die Zeit mit dem Knirps und mir wird das dann auch einfach zu spät. Schließlich wollen wir gemeinsam essen und vorher essen macht auch keinen Sinn, danach ist es viel zu spät und der Wurm schon im Bett.

Er versteht nicht, warum ich mich so anstelle. Kann das hier irgendjemand nachvollziehen, oder stelle ich mich wirklich einfach nur an?

» laraluca » Beiträge: 1067 » Talkpoints: 9,53 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Derzeit arbeite ich auch ab 8 Uhr früh und für mich ist das sehr zeitig. Ich stehe schon möglichst spät auf, um so lang wie möglich schlafen zu können. Zum Glück ist mein Arbeitsweg kurz. Wenn ich nicht wegen der Arbeit früh aufstehen muss, schlafe ich viel länger.

Mir wäre das gemeinsame Essen nicht so wichtig. Da würde ich lieber sagen, dass ich schon vorher esse, bevor der Mann von der Arbeit zurück ist und dann isst er eben mit dem Kind, während ich jogge. Aber ich würde mir nicht mit einer Pflicht zum gemeinsamen Essen solche unflexiblen Punkte in den Tagesablauf reinholen, die dann zu Stress führen, weil sich jeder verbiegen muss, um am gemeinsamen Pflicht-Essen teilnehmen zu können. Auf jeden Fall würde ich jemanden nicht zwingen, deswegen eher aufzustehen.

» vde » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Hier geht es doch gar nicht ums späte Aufstehen, sondern darum, dass mal wieder jemand ein Kind gezeugt hat und jetzt glaubt, sein Leben ohne die geringste Anpassung oder Rücksichtnahme genau so weiterzuführen wie vor dem Familienzuwachs. Das Männerprivileg gestattet ja nach wie vor den meisten "Vätern", die Aufzucht und Erziehung der Früchte ihrer Lenden "outzusourcen", was im Endeffekt bedeutet, dass sich ihr Alltag gar nicht groß ändert.

In diesem Fall ist das Problem aber, dass der werte Herr selbst darin gründlich versagt, die ca. zwei Prozent Verantwortung und Anpassungsleistung zu bringen, die ihn zum "Superpapa" macht, weil er die Mutter des Kindes ja so toll unterstützt, dass sie sogar eine ganze Stunde(!) am Tag für sich haben kann und nur 23 Stunden am Tag unbezahlte Care-Arbeit leistet, während er in die Arbeit geht und wahrscheinlich noch Kumpels trifft und seine Hobbys pflegt.

Ich fürchte, dass hier nur eine große Ansprache des Inhalts: "Setz deinen Allerwertesten in Bewegung, du hast Familie!" helfen könnte. Am besten mit anschaulicher Darstellung des Lebens als "Wochenendpapa" oder der Aussicht darauf, dass der "Wurm" in 10 Jahren, wenn er vielleicht auch für seinen Vater interessant wäre, nicht mehr viel Interesse für seinen Erzeuger aufbringen wird, weil Papa ja immer "arbeiten" musste und nie Zeit zum Spielen hatte.

» Gerbera » Beiträge: 11292 » Talkpoints: 42,29 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Mein bester Freund hat mit seiner Verlobten ähnliche Probleme gehabt. Ich schreibe es mal aus Vatersicht. Sein Problem war, dass er es einfach nicht so konnte nach der Arbeit sofort das Kind in die Hand gedrückt zu bekommen und nicht mal 5 Minuten durchatmen zu können, weil er einfach kurz Ruhe gebraucht hat. Vielleicht ist das bei deinem Partner ähnlich und er kommt dann einfach später, weil er weniger gut mit dem Stress umgehen kann.

Außerdem ist es oft so, dass viele Väter das einfach etwas ausblenden, was ein Kind wirklich heißt und wenn es dann da ist, dann sind sie überfordert und wollen ihr altes Leben zurück. Natürlich ist das nicht schön, aber als Frau kann man sich da doch deutlich besser vorbereiten.

Ich würde versuchen das Kind mal eine Stunde zu jemanden zu geben und dann mal ein Gespräch zu führen oder eben auch, wenn es abends im Bett ist und man mal ein bisschen Zeit für sich hat. Ich würde nun nicht damit anfangen, dass er sich zu wenig kümmert, sondern vielleicht fragen, wie das für ihn ist Vater zu sein, wie man es sich gegenseitig vielleicht leichter machen kann. Nicht anklagen, sondern miteinander reden und sicherlich ist man sauer, wenn man alles alleine macht, aber kein Mensch ist perfekt und niemand ist als Superelternteil geboren, manche brauchen eben einfach etwas länger. Gerade für Männer ist das oft schwer.

Es ist auch oft ein Problem, dass die Partnerin dann nur noch Mutter zu sein scheint und man eben nicht mehr so viel Zeit zusammen hat, da kommt dann auch noch Eifersucht dazu. Man sollte versuchen ein konstruktives Gespräch zu suchen, denn alles sofort hinschmeißen kann man auch nicht und ja ich finde auch, dass ein Vater Zeit mit den Kindern haben muss, die er gemacht hat.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich kann absolut nachvollziehen, dass du dich wegen der Situation mit deinem Partner frustriert fühlst. Es ist verständlich, dass du gerne abends eine Runde laufen gehen möchtest und es ist auch wichtig, dass ihr als Familie gemeinsam Zeit verbringt. Es ist auch nachvollziehbar, dass du dich um deinen Sohn kümmerst, da dein Partner morgens länger im Bett bleibt.

Vielleicht solltest du deinem Partner erklären, dass es für dich wichtig ist, dass ihr als Familie Zeit miteinander verbringt und dass du gerne abends eine Runde laufen gehen möchtest. Du könntest ihm auch vorschlagen, dass er vielleicht früher aufstehen könnte, damit er früher von der Arbeit zurück ist. Vielleicht könntet ihr auch an den Tagen, an denen er später von der Arbeit zurückkommt, gemeinsam zu Abend essen und später eine kürzere Runde laufen gehen.

Es ist wichtig, dass ihr gemeinsam eine Lösung findet, die für beide Seiten akzeptabel ist. Es könnte auch hilfreich sein, wenn ihr einen festen Zeitplan für eure Aktivitäten erstellt, damit jeder weiß, was zu erwarten ist und ihr eure Zeit besser planen könnt.

Insgesamt denke ich, dass es wichtig ist, dass ihr als Familie miteinander kommuniziert und Kompromisse eingeht, um sicherzustellen, dass alle glücklich und zufrieden sind.

» Aguti » Beiträge: 3109 » Talkpoints: 27,91 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich kenne das nur zu gut. Mein Mann ist leider auch ein Kandidat, der sich gerne nochmal im Bett herumdreht und einfach weiter schläft, auch wenn der Wecker schon längst geklingelt hat. In der Regel versucht er, spätestens gegen 8.30 Uhr von zu Hause aufzubrechen, damit er um neun Uhr mit der Arbeit beginnen kann. Oft ist er dann aber tatsächlich noch nach acht Uhr im Bett. Der Wecker wird ausgeschaltet und dann wird weitergeschlafen. Auch hier ist es so, dass mein Mann dann natürlich nicht kürzer arbeitet, sondern die Zeit, die er morgens zu spät kommt, an den Abend dranhängen muss.

Nun ist es so, dass mein Mann im Normalfall erst gegen 20 Uhr zu Hause ist - also dann, wenn er pünktlich um neun Uhr mit der Arbeit beginnt. Ist er erst eine Stunde später bei der Arbeit, ist er dementsprechend auch erst um 21 Uhr oder später zu Hause. Manchmal wird es so spät, dass ich dann auch schon schlafe. Das ist natürlich super ärgerlich für mich, da wir so keine gemeinsame Zeit haben. Unser Sohn schläft da aber so oder so schon.

Da wir derzeit alle in einem Bett schlafen und ich in Elternzeit bin, wecke ich meinen Mann immer, wenn ich vor ihm wach bin oder merke, dass er wieder eingeschlafen ist. Da er seinen Wecker als Vibration auf seinem Armand hat, werden unser Sohn und ich nicht zwangsläufig davon wach. Es kommt aber natürlich vor, dass ich dann zufällig wach bin und da lasse ich meinen Mann auch nicht schlafen, sondern werfe ihn aus dem Bett.

Grundsätzlich sollte man aber natürlich schauen, was die Gründe für das lange Schlafen sind. Vielleicht geht dein Mann zu spät ins Bett am Abend oder er hat einen Eisenmangel oder leidet sehr unter der dunklen und kalten Jahreszeit. Ansonsten muss man sich vielleicht auch als Paar absprechen, wenn es nicht anders klappt und versuchen, den Tag anders zu organisieren.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Grundsätzlich würde ich meinen, dass späteres Aufstehen nicht unbedingt ein schlechter Charakterzug oder Anzeichen einer Erkrankung sein müssen. Es gibt ja die verschiedenen chronobiologischen Typen, und wenn bei jemandem der Organismus auf spätes Schlafengehen und Aufstehen programmiert ist, dann ist es schwierig, sich umzustellen. Daher würde ich das nicht unbedingt negativ auslegen, obwohl es natürlich im Alltag hinderlich sein kann, wenn der Rest der Familie einen anderen Lebensrhythmus einhält.

Was mich selbst betrifft bin ich früher auch ein Langschläfer gewesen, der am liebsten nicht vor 9 Uhr aufgestanden ist. Inzwischen hat sich der Rhythmus bei mir nach vorne verschoben, sodass ich jetzt normalerweise etwa zwischen 6 und 7 Uhr aufstehe. Früher möchte ich es aber nicht haben, und dann wäre ich auch einfach zu müde. Überhaupt ist es so, dass ich am frühen Morgen nicht sehr leistungsfähig bin und beispielsweise keinen Frühsport machen könnte. Meine leistungsfähigsten Tageszeiten sind der späte Vormittag und der Abend.

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» lascar » Beiträge: 4414 » Talkpoints: 782,29 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Jeder Mensch hat einen anderen Biorhythmus und da kann es eben auch durchaus passieren, dass ein Frühaufsteher mit einem Langschläfer zusammen kommt. Ob das dann funktioniert kommt auf viele Faktoren an. Und die Problematik habt ihr doch nicht erst seit kurzem, sondern das war bestimmt schon vor dem Kind so, dass dein Partner morgens gern länger schläft.

Bei uns ist es zum Beispiel so, dass ich wesentlich weniger Schlaf benötige als mein Mann. Es ist also eher selten, dass wir gemeinsam zu Bett gehen und wenn es doch zur selben Zeit ist, dann hat mein Mann schon locker zwei Stunden auf dem Sofa geschlafen.

Sollte ich wirklich mal weit vor Mitternacht ins Bett gehen und dann gleich einschlafen, dann bin ich irgendwann zwischen 3 und 4 Uhr schon mal ausgeschlafen. Dann folgt noch mal ein kurzer Schlaf und folgende Tag ist dann eher ein Durchhänger für mich.

Nur kommen wir mit der Situation so klar ohne dass es den anderen stört. Die Kinder sind groß und den Abend verbringen wir ja auch gemeinsam. Wobei es eher selten der Fall ist, dass ich dann noch mal los will.

Da bei euch aber auch ein Kind zu betreuen ist, müsst ihr irgendwie auf einen gemeinsamen Nenner kommen. Eventuell wäre es eine Option, wenn dein Partner jeden zweiten Tag etwas früher mit der Arbeit Schluss machen kann, damit du noch mal raus kannst zum laufen. Und die anderen Tage macht dein Partner dann entsprechend länger. Für solche Verschiebungen ist ja Gleitzeit bei einem Partner nicht die schlechteste Option.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


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