Wie hat die Corona Pandemie euer Leben verändert?

vom 20.03.2020, 15:05 Uhr

Seit einigen Wochen ist das eingetreten, was wir vor längeren noch nicht für möglich gehalten hätten. Die Corona Pandemie hat unser Leben grundlegend verändert. Die Schulen und Kindergärten sind geschlossen, wir dürfen nicht mehr reisen, Kneipen, Bars, Kinos und Geschäfte bleiben geschlossen.

Es scheint, dass dies erst der Beginn ist und keiner weiß wie lange es noch dauern wird. Wie hat sich euer Leben dadurch geändert? Bisher kommen wir mit den Einschränkungen ganz gut klar. Nur die Kinder finden ist schwer sich nicht mit Freunden zu treffen und frei zu bewegen.

» timbo007 » Beiträge: 950 » Talkpoints: 1,27 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich würde jetzt nicht behaupten, dass sich mein Leben verändert hat, nur weil ein paar Dinge nicht mehr oder nicht mehr in der bekannten Form möglich sind. Zum Glück muss ich keine Kinder betreuen, denn das stelle ich mir schon als argen Einschnitt in die tägliche Routine vor.

Ja, bei 20 Grad und strahlendem Sonnenschein hier im Südwesten würde ich normalerweise wohl schauen, dass ich irgendwo in der Altstadt in einem Eiscafé noch einen Sitzplatz draußen ergattern kann. Der Eiskaffee auf der eigenen Terrasse ersetzt dieses Lebensgefühl, das sich bei warmen Temperaturen einstellt, nicht wirklich, aber so dramatisch ist das jetzt auch nicht, dass ich es als Veränderung meines Lebens empfinden würde. Das ist ja schon ein großes Wort.

Meine Arbeit hat sich auch nicht so extrem verändert, weil ich einen Teil davon schon immer von zu Hause aus erledigt habe. Ich könnte mir aber vorstellen, dass mir auf Dauer die Kollegen aus dem Team schon fehlen werden, weil wir nach der Arbeit öfter mal etwas gemeinsam unternommen haben. Genauso sieht es wahrscheinlich mit dem Sport aus. Mein Sport funktioniert problemlos ohne andere Menschen, aber macht mir in Gemeinschaft mehr Spaß.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Mein Leben hat sich seit der Corona-Pandemie nicht wirklich entscheidend geändert. Ich war eh noch nie ein Fan von großen Menschenansammlungen und kann deswegen meinen Eiskaffee auch auf dem Balkon genießen. In die Arbeit darf ich momentan noch gehen da mein Arbeitsplatz zur systemrelevanten Berufsgruppe gehört. Kontakt zu Freunden und Familie hatte ich wegen der räumlichen Entfernung auch vorher schon hauptsächlich über Whats-App und telefonisch.

Die einzige wirklich große Änderung ist die, dass meine Tochter nun zu Hause ist und sich ihren Schulstoff selbst erarbeiten muss. Das ist nicht immer ganz einfach und geht auch nicht ohne Diskussion von statten. Vermutlich wird sie das Schuljahr aufgrund ihrer bisherigen Leistungen allerdings eh wiederholen müssen, deswegen mache ich mir da jetzt auch nicht mehr Stress als nötig. Ansonsten ist sie eh der bequeme, chillige Typ und hält nicht ganz so viel von Außenaktivitäten. Die elektronischen Medien sind derzeit halt im Fokus und die Medienzeiten sehen wir etwas lockerer. Sie kommt also ganz gut klar damit, dass sie die nächsten Wochen zu Hause verbringt. Von Lagerkoller sind wir weit entfernt.

» EngelmitHerz » Beiträge: 3943 » Talkpoints: 17,00 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Hier sind die Veränderungen schon deutlicher zu bemerken. Dass jetzt zwei Kinder dauerhaft daheim rumhängen, das ist weniger aufregend. Gut, die müssen lernen, aber ansonsten ist das auch nicht anders als Ferien. Nur, dass sie kaum etwas unternehmen dürfen, fällt auf. Aber die kommen sowieso in das Alter, in dem sie freiwillig ihre Höhlen voll müffeln. :D

Schwieriger ist es mit Kind Nummer 3. Das hängt im Ausland in der Schule fest. Besuche sind verboten, in den Ferien wird er nicht kommen. Denn ein Zurück gibt es nur, wenn er nach der Ankunft im Land zwei Wochen in Quarantäne, die wir organisieren müssten. Wie soll das gehen? Und es stehen Prüfungen an. Da nützt es nichts, dass der Schulbetrieb eingestellt wird. Man weiß ja nicht, wie es weitergeht. Völlig abgeschnitten vom Kind zu sein, das fühlt sich ziemlich unangenehm an. Auch wenn er bestens versorgt und betreut ist und sich pudelwohl fühlt.

Arbeit? Welche Arbeit. Ich kümmere mich gerade um die letzten Aufgaben. Weitere Projekte, die bereits bestellt worden sind, liegen auf Eis. Neue Anfragen kommen ganz sporadisch. Wenn alles schließt, niemand in Kauflaune ist und ganze Abteilungen in Quarantäne sind, dann tut sich eben nichts.

Dafür muss ich meine Pferde nach Stechuhr versorgen. Da alle Sportanlagen geschlossen sind :liar: und maximal vier Pferde gleichzeitig auf dem Platz oder in der Halle bewegt werden dürfen, gilt ein straffer Zeitplan. Das ermöglicht etwas Bewegung, echtes Training klappt nicht. Und Ausritte sind gestrichen, weil nur x Personen auf der Anlage sein dürfen. Da gilt es, sich bei Ankunft einzutragen, alles straff abzuarbeiten, und sich wieder auszutragen. Die Jungs dürfen nicht mit, da sie nicht unverzichtbar für die Versorgung der Zossen sind. Im Gegenzug steigen die Kosten, da Weidegang, Paddock und Führmaschine nicht mehr untereinander geregelt werden können und der Betreiber es sich logischerweise bezahlen lässt. Aber sollen die armen Viecher 23 Stunden durch Gitter gucken?

» cooper75 » Beiträge: 13330 » Talkpoints: 498,67 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Für mich selber hat es eigentlich noch gar nicht so viel verändert. Ich kann, darf oder muss, je wie man will, eh normal weiterarbeiten. Anders sieht das da schon für meine Frau aus. Die ist zwangsweise ins Home Office geschickt worden und darf nebenbei noch den ganzen Tag unsere Kinder bespaßen. Und das scheint schon eine ziemliche Herausforderung zu sein. Dauernd wollen die irgendetwas anderes. Nebenbei müssen noch Schulaufgaben erledigt werden, wo dann unsere Kleinste wieder stört und irgendwie soll meine Frau nebenbei selber noch ihre Arbeit erledigen.

Also der Familienalltag ist zur Zeit schon gehörig durcheinander geraten. Auch werden die Tage länger, da die Kinder ja morgens später aufstehen könnten und ihnen auch die Anstrengung aus der Schule fehlt. Zwar bewegen sie sich jetzt mehr und sind auch solange es noch erlaubt ist viel draußen. Aber man merkt eben schon, dass 5-6 Stunden Schule auch ziemlich anstrengend sind.

Ich glaube so richtig anstrengend wird es dann, wenn hier noch richtige Ausgangssperren kommen und die Kinder auch nicht mehr so sorglos nach draußen zum Spielen dürfen wie bisher. Und auch ich selber werde es dann auf Arbeit irgendwann merken, wenn sich da unser Pensum ändert.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Für mich persönlich halten sich die Veränderungen meines alltäglichen Lebens in Grenzen. Ich gehöre einer der „systemrelevanten“ Berufsgruppen an und habe dementsprechend noch einen ganz geregelten Arbeitsalltag ohne Verkürzungen, Home-Office oder Einschränkungen. Mal abgesehen von nahezu täglichen Verschärfungen der Hygienerichtlinien am Arbeitsplatz. Daher gehe ich nach wie vor morgens zur Arbeit und habe am Nachmittag Feierabend. Ab und an muss ich einkaufen gehen oder Pflichtgänge zu Behörden und Instituten erledigen, aber ich beschränke diese auf ein Minimum. Meine Zeit zuhause verbringe ich wie jeher mit meinen Hobbies, arbeitend an Weiterbildungen, mit meinem Partner oder mit Haushalt.

Die gravierendsten Einschränkungen spüre ich im sozialen Kontakt, denn ich war vor den Empfehlungen zur Beschränkung desselben sehr gesellig, habe mich so oft wie möglich mit Freunden getroffen, war auch alleine häufiger in der Stadt unterwegs, habe mehrfach wöchentlich Sport im Fitnessstudio getrieben und war einmal pro Woche beim Chor. Das fällt nun temporär alles weg, aber ich schaffe mir Ersatz, indem ich mit Freunden auf digitalem Weg kommuniziere, Sportübungen zuhause mit einer Isomatte durchführe, für mich selbst singe und so weiter. Natürlich kommt häufiger als früher mal Langeweile auf, aber ich fühle mich auch öfter entschleunigt und entlastet durch die neue Situation und kann mich beispielsweise wieder mit mehr Energie zeitintensiveren Freizeitbeschäftigungen widmen, die ich sonst aufgrund meines vollen Terminplans vernachlässigt habe.

Vielleicht kann man auch sagen, dass die Krise meine Einstellungen und Werte ein wenig gewandelt hat. Ich weiß mehr zu schätzen, was ich habe und welche Privilegien wir in unserem modernen Zeitalter genießen, und ich bin glücklicher, ein Zuhause und einen Partner zu haben, wo und mit dem ich mich wohlfühle. Auch merke ich, wie tragfähig und belastbar meine Freundschaften sind, wenn wir trotz mangelnder persönlicher Kontakte weiterhin miteinander reden und Interesse aneinander zeigen, und mir fehlt meine Familie zu Zeit sehr, was ein umso größerer Liebesbeweis ist.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8470 » Talkpoints: 987,98 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


Für mich hat sich schon einiges geändert. Ich bin zuvor jeden Tag ins Büro gegangen, nun ist Home Office angesagt und das auch schon seit ein paar Wochen. Dazu kommt, dass es gerade Kurzarbeit gibt, weshalb ich auch deutlich weniger arbeite als sonst. Das macht natürlich schon einen großen Unterschied, wenn man nur zu Hause ist, während man sonst zur Arbeit gegangen ist und eben auch weniger arbeitet. Ich würde auch sagen, dass das eine große Änderung für mich ist, weil die Arbeit eben einen großen Teil meines Lebens verändert.

Das mit der Arbeit stört mich auch am meisten. Ich finde es nicht so schlimm, von zu Hause aus zu arbeiten und das klappt auch ganz gut. Allerdings vermisse ich die Kollegen und mein Büro dann doch und ich würde es toll finden, einfach jeden Tag wieder aus dem Haus gehen zu können, statt nur in der Wohnung herumzuhängen. Zudem würde ich auch gerne wieder etwas mehr arbeiten.

Ansonsten bin ich oft nach der Arbeit einkaufen gegangen, habe Freunde getroffen oder eine Runde gedreht. Am Wochenende waren mein Partner und ich auch immer unterwegs, waren im Restaurant essen oder in einer Bar etwas trinken oder auch mal im Kino oder im Museum. Das geht alles natürlich alles nicht mehr. Dazu kommt, dass unser Sommerurlaub wohl auch nicht stattfinden wird. Glücklicherweise haben wir da noch nichts gebucht, aber traurig ist es natürlich schon.

Letztendlich freue ich mich aber trotzdem darüber, dass es mich so gut getroffen hat. Ich bin froh, überhaupt von zu Hause aus arbeiten zu können und freue mich, dass ich eine tolle Wohnung habe, in der ich mich wohl fühle. Zudem lebe ich mit meinem Partner zusammen und wir haben einen schönen Balkon mit Sonnenseite. Da kann es einen wirklich deutlich schlechter treffen. Wenn ich unter diesen Umständen in einem kleinen WG-Zimmer leben müsste, würde ich wohl die Krise bekommen.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Mein Leben hat sich beruflich kaum, privat recht stark verändert seit der Corona-Pandemie. Beruflich arbeite ich nach wie vor im Büro, sodass sich der Tagesablauf tagsüber kaum von früher unterscheidet. Grundlegend anders verlaufen jedoch die Abende und Wochenenden: normalerweise bin ich fast jeden Abend aktiv gewesen: Fitness-Studio, Büchereibesuch, Kino, Theater, Restaurant. Und an den Wochenenden habe ich häufig Ausflüge gemacht oder Freunde besucht.

Das alles fällt derzeit flach. Wenn ich Feierabend habe, habe ich mir angewöhnt, die 7 km bis zu mir nach Hause zu Fuß zu laufen, um ein wenig das fehlende Sportstudio auszugleichen. Zuhause lande ich dann vor dem PC, was ich normalerweise nur relativ selten machen würde. Und die Wochenenden bestehen aus langem Schlafen und ausgedehnten Spaziergängen. Alle anderen Aktivitäten sind weggefallen.

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» lascar » Beiträge: 4412 » Talkpoints: 782,06 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


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